Geothermie - isländisches Heilbad und geothermische Anlage

Tief im Inneren des Blauen Planeten liegt der Erdmittelpunkt. Er liegt in einer für den Menschen unvorstellbaren Tiefe: 6.400 Kilometer. Schön warm ist es dort auch. Unerträglich heiß wäre wohl die korrektere Bezeichnung: Die Temperatur im Erdmittelpunkt liegt zwischen 4.600 und 4.700 Grad Celsius. Allerdings kennen selbst Wissenschaftler immer noch nicht die genaue Temperatur. Denn sie konnten diese nicht ermitteln. Weil die tiefsten Bohrungen nicht tief genug gingen, um eine zuverlässige Aussage über die Temperatur des Erdmittelpunkts zu treffen. 12 Kilometer tief, so weit sind die Bohrungen vorangeschritten. Obwohl Wissenschaftler keine genaue Temperatur des Erdkerns kennen, sind sie sich einer Sache ganz sicher: Das Innere der Erde ist eine ultrastarke Energiequelle.

Forscher haben festgestellt, dass nicht nur der Erdkern unerträglich heiß ist, sondern dass nach jeden einhundert Metern Tiefe um drei Grad Celsius die Temperatur ansteigt; Zumindest gilt diese Faustregel für den mitteleuropäischen Raum. Ununterbrochen gibt der Erdkern Wärme an die Erdoberfläche ab. Er strahlt diese in den Weltraum. Genau diesen Prozess nutzt die Geothermie. Letztendlich steht der Begriff für die zur Verfügung gestellte Erdwärme. Sie ist ein wichtiges Werkzeug, um Strom zu erzeugen, zu heizen oder zu kühlen.

Des Weiteren herrscht momentan ein sogenannter Energieüberfluss, denn der Erdkern spendet viermal mehr Energie als Menschen im Moment benötigen. Allerdings ist Geothermie nicht gleich Geothermie. Es existiert ein kleiner, feiner Unterschied. (vgl. https://www.geothermie.de/geothermie/einstieg-in-die-geothermie)

Die wenig bekannte Geothermie Definition

Forscher differenzieren zwischen einer oberflächlichen und tiefen Geothermie. In die Kategorie oberflächennahe Geothermie fällt die Verwendung der Erdwärme, welche aus einer Tiefe von bis zu 400 Metern stammt. Allerdings ist die Wärme, welche aus diesen Tiefen stammt, nicht warm genug. Demzufolge wird die Temperatur erhöht. Gebäude, die mit der oberflächennahen Geothermie geheizt werden sollen, erfordern den Einsatz von Wärmepumpen. Des Weiteren fällt diese Art der Erdwärme in die Kategorie der Umgebungswärme.

Im Vergleich zu der oberflächennahen Erdwärmenutzung dringt die tiefe Geothermie in das Innere der Erde bis zu fünf Kilometern vor. Deshalb zeichnen sich Anlagen, welche dieser Art der Erdwärme nutzen durch eine beeindruckende Größe aus. Darüber hinaus sind sie deutlich leistungsfähiger. Sie können ganze Stadtviertel heizen. Sofern die Temperaturen ausreichen, sind die Anlagen auch in der Lage, Strom zu erzeugen. Das Prinzip unterscheidet sich von der oberflächennahen Erdwärmenutzung nur in der Ausstattung der Erdwärmesonden. Bei der tiefen Geothermie reichen diese weiter in den Boden hinein.

Für eine erfolgreiche Stromerzeugung, erfolgt eine Leitung des heißen Wassers aus der Tiefe. Anschließend verdampft das Wasser dort. Daraufhin treibt es die Turbinen an. Im Anschluss darauf erzeugt die Bewegung den erforderlichen Strom.

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Die unterschätzten Vorteile der Geothermie

Klimafreundlich. Umweltfreundlich. Praktisch. All das trifft auf die Erdwärmenutzung zu. Diese Methode eignet sich wunderbar als umweltschonende Maßnahme zum Heizen. Zu den weiteren, örtlichen Vorteilen gehören:

  • Es entstehen keine negativen, externen Effekte, die Mensch, Tier und Umwelt Schäden zufügen.
  • Eine Veränderung des Bodenlebens rund um die Wärmekollektoren oder die Sonde ist zwar noch nicht vollkommen untersucht worden, doch das wäre lediglich in den ersten zehn Metern ein Problem. Weshalb? Ganz einfach: Je tiefer die Wärmesonde geht, desto weniger Leben existiert im Erdinneren.
  • Verwahrloste Bodenlandschaften wie bei einer gnadenlosen Entwaldung? Nicht bei einem Rückbau einer Geothermie-Anlage. Forscher behaupten, dass sich die genutzte Fläche erneuert, zu 95 Prozent. Somit stellt sich der Ursprungszustand fast ganz wieder von selbst her. 
  • Wenn sich Unternehmen, welche die Erdwärme nutzen, an die Gesetze halten, dann verseuchen sie auch nicht das Grundwasser.
Geothermie Sauerlach
Geothermie Sauerlach

Die minimalen Nachteile der Geothermie

Nachteile? Ja, die gibt es auch. Niemand kann die Nutzung der Erdwärme lediglich schönreden. Für Erdwärmekollektoren, die einer horizontalen Anlage bedürfen, sind große Flächen notwendig. Das Problem besteht darin, dass die Erdoberfläche stets dieselbe bleibt. Sie nimmt ja nicht proportional zu den Bedürfnissen der Menschheit zu.

Darüber hinaus verursachen die Errichtungen von Erdwärmekollektoren hohe Kosten. Günstig sind sie nicht. Klar, nach einer Zeit zahlt sich diese Investition aus. Dennoch stellt es eine Herausforderung dar, die hohen Investitionskosten aufzubringen.

Nun, das sind die altbekannten und allzeit gefürchteten Nachteile der Geothermie. Wobei nahezu alle Projekte mit hohen Investitionskosten oder einem riesigen Flächenbedarf verbunden sind. Insofern sind die Nachteile, die bei einer näheren Betrachtung hinsichtlich der Geothermie auftauchen, keine Neuigkeit. Außerdem stellen die Nachteile keinen Grund dar, die Erdwärme nicht zu nutzen. Denn die Vorteile überwiegen definitiv. Zu den weiteren Vorzügen gehören die nachfolgenden Vorteile.

In einem Pro- und Contra-Vergleich siegen die Vorteile der Geothermie

Abhängigkeit von Rohstoffen wie Erdöl verursacht weltweit Konflikte, auch wenn das die verantwortlichen Großkonzerne verschweigen. Erdwärme dient als wunderbare Antwort auf die Knappheit von Erdöl. Denn sie löst die Abhängigkeit – auch die von Erdgas. Des Weiteren spielen bei der Nutzung der Erdwärme die Preisschwankungen – wie sie bei Erdöl und Erdgas dominieren – keine oder zumindest eine nicht beachtenswerte Rolle.

Geothermie hält ihr Versprechen, weil sie zuverlässig ist. Sie ist immer für ihre Nutzer da. Denn sie liefert eine todessichere Wärme. Schließlich zeichnet sie sich durch eine Unabhängigkeit von jeglichen Witterungsbedingungen ab.

Wenn die Erdwärme es möchte, kann sie hocheffizient sein. In der Theorie ist es sogar möglich, aus der gelieferten Wärme, Strom zu produzieren, um Wohnräume zu heizen. Kraftwerke nutzen dieses Potenzial so gut wie gar nicht. Schade.

Geothermie lässt ihre Umwelt in Frieden. Sie verursacht keine negativen, externen Effekte. Des Weiteren spart sie Kohlenstoffdioxid ein, denn während ihrer Nutzung findet kein Verbrennungsvorgang statt. Deshalb kann diese Art der Technologie den Klimawandel aufhalten.

Wenn die Vorteile der Erdwärmenutzung eindeutig überwiegen, lautet die spannende Frage:

Für wen eignet sich die Nutzung der Erdwärme?

Geothermie für Privatkunden
Geothermie für Privatkunden @fendesack.com

Eignet sich Geothermie für Privathaushalte?

Privathaushalte, welche die drei Säulen der Nachhaltigkeit berücksichtigen und damit auf die Erdwärmenutzung ausweichen möchten, können das leider nicht einfach so. Dafür müssen sie gewisse Hürden passieren. Eine Erdwärmesonde erfordert die Zulassung einer Genehmigung. Sofern das Haus in der Nähe eines Wasserschutzgebietes liegt, ist eine Bohrung vielleicht unmöglich. Falls eine Bohrung jedoch erlaubt sein sollte, muss das zunächst die Untere Wasserbehörde gestatten. Außerdem ist der Privathaushalt dazu verpflichtet, die Bohrung beim geologischen Landesamt anzumelden. Darüber hinaus variieren die gesetzlichen Regelungen von Bundesland zu Bundesland.

Wie bereits erwähnt, beanspruchen die Erdwärmekollektoren viel Platz. Somit sind Privathaushalte gezwungen, eine riesige Fläche ihres Grundstücks aufzugraben, damit sie die Erdwärmekollektoren in den Boden verlegen können. Außerdem kann das kein Privathaushalt ohne professionelle Hilfe planen. Immerhin richtet sich die Anlagengröße nach dem individuellen Warmwasserverbrauch und dem persönlichen Heizungsgewohnheiten. Des Weiteren sollten Privathaushalte, die mit dem Gedanken spielen, die Erdwärme für ihr Wasser und ihre Heizung zu nutzen, ein zertifiziertes Bohrunternehmen beauftragen. Damit ersparen sie sich eine Menge Ärger.

Noch etwas? Selbstverständlich: Es existieren Förderprogramme. Im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes hat die Politik nützliche Förderprogramme geschaffen.

Allerdings eignen sich Erdwärmeanlagen nicht für sämtliche Heizungssysteme. Privathaushalte können diese nur nutzen, wenn ihre Heizung eine Vorlauftemperatur von weniger als 45 Grad Celsius aufweist. Maximal 45 Grad Celsius können Erdwärmepumpen erbringen. Deshalb ist eine persönliche Beratung eine notwendige Bedingung für die Nutzung von Geothermie.

Mit Solarthermie harmoniert die Geothermie wunderbar; mit Photvoltaikanlagen ebenso. Denn an einem sonnigen Tag wärmt die Solarzelle das Haus, wohingegen an den trüben Tagen die Wärmepumpe der Geothermieanlage das Heizen übernimmt.

Die unterschiedlichen und nützlichen Arten von Geothermie

Es existiert eine Reihe von unterschiedlichen geothermischen Anlagen. Für welches System sich die Entscheidungsträger entschließen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Klima, örtliche Installationskosten, Bodenbeschaffenheit und die verfügbare Fläche. Darüber hinaus gibt es zwei Geothermie-Systeme, welche sich in Untergruppen aufteilen lassen:

  • Geschlossener Wärmekreislauf (vertikal, horizontal)
  • Offener Wärmekreislauf

Inwiefern eignet sich Geothermie für Unternehmen?

Für Unternehmen zahlt sich die Nutzung der Erdwärme ebenso aus. Mehr noch: Sie würden davon in vielerlei Hinsicht profitieren: Ihren CO2-Ausstoß senken und auf lange Sicht Heiz- sowie Warmwasserkosten sparen. Allerdings benötigen Unternehmen analog zu Privathaushalten eine professionelle Beratung. Des Weiteren sollte sich das Firmengebäude an einem Ort befinden, an dem die Nutzung von Erdwärme möglich ist.

Spezielle Dienstleistungsunternehmen nutzen wissenschaftlich erprobte Verfahrensanalysen, um das Geothermie-Potenzial des Unternehmensgrundstücks zu ermitteln. Dabei bestimmen sie die Wärmeleitfähigkeit des Firmenbodens. Der Prozess läuft folgendermaßen ab:

  1. Ermittlung des oberflächennahen Geothermie-Potenzials des Firmengeländes.
  2. Erfassung der Wärmeleitfähigkeit des lockeren Bodens, diese kann bis zu zehn Meter in die Tiefe gehen.
  3. Mithilfe der Analyse stellt das Dienstleistungsunternehmen fest, ob das Firmengrundstück Einspar-Potenzial hinsichtlich der Heiz- und Kühlkosten aufweist. 
  4. Die Ergebnisse stellt der Dienstleister anschließend in gedruckter oder digitaler Form zur Verfügung. Dabei legen die Anbieter einen hohen Wert auf eine gute Verständlichkeit.
  5. Darüber hinaus bieten zahlreiche Dienstleister die Nutzung eines Online-Rechners an. Mit ihm können interessierte Firmen das dynamische Potenzial berechnen und auswerten.
  6. Im letzten Schritt erfolgt die Beratung und Unterstützung während des Umsetzungsprozesses.

Somit ist es gar nicht schwer oder gar unmöglich, auf geothermische Anlagen umzusteigen. Stattdessen muss die größte Hürde überwunden werden – egal ob Privathaushalt oder Unternehmen – die sture, rigide Denkweise. Denn, wenn etwas in der Theorie möglich ist, lässt es sich ebenso in der Praxis umsetzen. Deshalb besteht das Ziel darin, Wirtschaftssubjekte zu einem Handeln zu motivieren. Ein gelungener Umstieg auf Geothermie könnte folgendermaßen aussehen:

Wie ein Umstieg auf Geothermie gelingt

Damit sich für Unternehmen und Privathaushalte ein Umstieg auf die Nutzung von Erdwärme auszahlt, sollte das Haus oder das Firmengebäude gut gedämmt sein. Ansonsten verpufft der Energieaufwand. Des Weiteren spielen die verwendeten Heizkörper eine entscheidende Rolle. Fußboden- und Wandheizungen sind ideal. Denn sie benötigen eine niedrige Vorlauftemperautr im Vergleich zu klassischen Heizkörpern.

Erdwärmeheizungen benötigen eine Menge Platz. Der exakte Platzanspruch hängt jedoch vom jeweiligen Heizungstyp ab. Wenn es sich um ein System mit einem Flächenkollektor handelt, sollte die zur Verfügung stehende Fläche doppelt so groß sein wie das Haus oder das Firmengebäude. Diejenigen, die nur eine geringe Fläche zu Verfügung haben, sind gezwungen Erdwärmesonden in die Tiefe zu schicken. Rohre gehen dann in eine Tiefe von 90 bis 150 Metern. Wie tief genau gegraben werden muss, entscheidet die Erdschicht rund ums Haus oder das Firmengebäude. Gutachter ermitteln die erforderliche Tiefe.

In einem Wasserschutzgebiet darf eine Erdwärmesonde nicht platziert werden. Deshalb benötigen Immobilien- und Firmenbesitzer eine Genehmigung ihrer Kommune.

Geothermie - isländisches Heilbad und geothermische Anlage
Geothermie – isländisches Heilbad und geothermische Anlage @umweltmission.de

Wann amortisiert sich die Nutzung der Erdwärme?

Sofern ein Gutachten bestätigt, dass sich die Nutzung der Erdwärmeheizung lohnt, bleibt noch die Kostenfrage offen. Die Höhe der Installationskosten hängt von der Heizanlage, der Immobilie und dem jeweiligen Dienstleister ab. Privathaushalte, die ein alleinstehendes Haus oder eine Doppelhaushälfte haben, können mit Kosten in Höhe von 35.000 Euro rechnen. Erdwärmesonden samt Bohrung belaufen sich auf eine Summe in Höhe von 10.000 Euro. Wohingegen die Wärmepumpen 20.000 Euro kosten. Unternehmen benötigen mehr Wärme, von daher müssen sie mit höheren Kosten rechnen.

Wie lange es dauert, bis sich die Installation der Erdwärmepumpe amortisiert, kann niemand einfach beantworten, denn die Energiepreise legen fest, wann sich die Installation auszahlt. Weil sie regelmäßigen Schwankungen unterliegen, sprechen Experten von einer Amortisationsdauer, die sich auf 30 Jahre beläuft. Dabei sollen Hauseigentümer ein wichtiges, kleines, bedeutendes Detail berücksichtigen: Sie müssen eine Heizungsanlage im 30-Jahre-Rhythmus austauschen. Selbst wenn sie eine Öl- oder Erdgasheizung einbauen, müssen sie für diese finanziell aufkommen. Von der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) des Bundesamts für Wirtschaft können Hauseigentümer profitieren. Privathaushalte, die von einem Heizkessel zu einer Wärmepumpe wechseln, erhalten einen Zuschuss in Höhe von 45 Prozent. Diejenigen, die sich für einen Energieberater entscheiden, genießen einen Zuschuss im Wert von 50 Prozent. (vgl. https://www.capital.de/immobilien/so-gelingt-der-umstieg-auf-erdwaerme-123782)

Aus der obigen, möglichen Empfehlung geht hervor, dass ein Wechsel weder theoretisch noch praktisch unmöglich ist. Die größte Hürde ist – wie immer – die Denkweise der Menschheit. Hohe Investitionskosten? Ja, das sind. Mit einem staatlichen Zuschuss sind sie weitaus geringer. Genauer betrachtet beweist die Geothermie, dass sie eine wunderbare Form der Erdwärmenutzung darstellt. Außerdem ist die Geothermie ein Thema der Gegenwart und der Zukunft und nahezu so wertvoll wie Gold.  Als Beweis für diesen Sachverhalt dienen die Geothermie-Aktien.

Geothermie-Aktion als Inspiration für eine sinnvolle Investition

Sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten verlassen sich Menschen seit jeher auf Gold. Diejenigen, die weiterdenken, bevorzugen Aktien. Und Personen, die noch einen Blick in die Zukunft wagen, wählen Geothermie-Wertpapiere. Weshalb? Weil Geothermie ein weitläufiges Feld darstellt. Im Jahre 2020 wuchs der Wärmepumpenmarkt in Deutschland um fast 40 Prozent an. Große Kraftwerke, die tiefe Bohrungen erfordern, bleiben jedoch im Hintergrund. 

Dennoch lohnt sich eine Investition in Geothermie-Aktien, denn der Standort Deutschland verfolgt ambitioniert ein Ziel: Klimaneutralität. Erneuerbare Energien, die Wind, Sonne oder Biomasse nutzen, können dieses Ziel ohne die Nutzung der Erdwärme nicht bewältigen. Geothermie ergänzt die genannten, alternativen Energien als zuverlässiger Partner in Crime. Sie springt immer dann ein, wenn die anderen buchstäblich versagen.

Nicht nur die Zuverlässigkeit spricht für Geothermie, sondern auch der Einsatz neuer Technologien. Dank ihnen sinken die Projektkosten enorm. Deshalb freuen sich Experten auf einen bevorstehenden Boom hinsichtlich der Geothermie. Folglich sollte der Geheimtipp, dessen Name Geothermie-Aktie lautet, bitterernst genommen werden. Vielleicht führt er sogar Investoren irgendwann in die finanzielle Freiheit? Unabhängig davon, lohnt sich eine intensive Auseinandersetzung mit diesen Wertpapieren.

Wie finden Geothermie-Aktien ihren Weg in die Wertschöpfungskette?

Nun, es existieren zahlreiche Fachgebiete, in welchen Geothermie-Unternehmen agieren. Sie sind äußerst vielfältig. Bereits die Exploration erfordert eine spezifische Technologie samt einer komplexen Software. Dabei besteht das Ziel darin, die bestmöglichen Standorte zu ermitteln. Das ist der erste Schritt der Geothermie-Aktien-Einreihung.

Im zweiten Schritt betreten Projektleiter, welche zwischen den Investoren, Tiefbauunternehmen, Lieferanten, Betreibern und den staatlichen Institutionen koordinieren, das Spielfeld. Als Projektleiter sind sie darauf erpicht, den Bau des Kraftwerks zu starten. Sofern sich sämtliche Partner über den Projektablauf einig sind, können die Bohrungen starten. Unterdessen stellen Unternehmen Bohrköpfe und das gesamte Material zur Verfügung. 

Nach einer erfolgreichen Bohrung startet der Bau des jeweiligen Kraftwerks. Anlagenbauer ziehen anschließend gefertigtes und geliefertes Material hinzu. An diesem Punkt taucht die Frage auf, ob Bauteile, oder Systeme im Spiel waren, welche von der Erdwärmenutzung profitieren. Auf Generatoren trifft das beispielsweise nicht zu.

Momentan stehen zwei Kraftwerkstypen im Fokus der Betrachtung: Der Binary-Cycle, bei welchem ein weiteres Medium wie Ammoniak, welche bei geringen Temperaturen Dampf produziert, gemeinsam mit Organic-Rankine-Cycle-Dampfturbinen zum Einsatz kommt.

An zweiter Stelle kommt das Enhanced Geothermal System, bei welchem mithilfe des Einpressens von Wasser bis zu 150 bar permanent offene minimale Risse im Gestein entstehen. Dadurch kann ein Wärmeleiter, der mehrere Quadratkilometer einer Gebirgsoberfläche beansprucht, erzeugt werden.

Beide Ansätze verlangen ein unterschiedliches Wissen sowie eine besondere Technik. Eine geringe Anzahl von Geothermie-Unternehmen ist aus diesem Grund in beiden Fachbereichen tätig. Sobald dann das Kraftwerk existiert, kann der Betreiber Strom oder Wärme in die Infrastruktur einspeisen.

Welche Investitionsobjekte existieren rund um das Thema Geothermie?

Ormat ist ein Konzern, welcher sämtliche Wertschöpfungsstufen abdeckt. Deshalb dient Ormat als sichere Investition, wenn es um Geothermie-Aktien geht. Climeon wiederum ist eher mit Risiken verbunden. Dieses schwedische Unternehmen bezeichnet sich selbst als Technologieführer, sofern es um die Verwendung von Wärmepumpen mit einer niedrigen Hitze geht. Die Systeme basieren auf der Nutzung von Organic Rankine Cycle, welche einen niedrigen Druck benötigen. Zu den Anwendungsgebieten zählen Geothermie, große Schiffe sowie industrielle Abwärme.

Diejenigen, die kleine, handliche Wärmepumpen im Vergleich zu Kraftwerken bevorzugen, sollten die Aktie namens NIBE Industrier näher begutachten. Denn der nordische Marktführer besticht mit seiner breiten Produktpalette. Zu seinen Tätigkeitsbereichen zählen Solarthermie, Wärmekessel und die Klimatisierung. Das Trio fungiert als vielversprechende Kombination. Vermutlich vertritt der Markt dieselbe Auffassung, denn der steile Kurs-Chart bestätigt diese Auffassung. NIBE verzeichnet Profite und hat seinen Umsatz zu Beginn von 2021 um 7,7 Prozent gesteigert.

Somit sind Ormat, Climeon und NIBE drei Werte, welche sich als Super-Ausgangspunkt eignen. Allerdings können Investoren entlang der Wertschöpfungskette nach anderweitigen, interessanten Unternehmen Ausschau halten. Denn es ist durchaus denkbar, dass bald zahlreiche, weitere Technologieunternehmen folgen. Denn die GA Drilling aus der Slowakei möchte sich auf dem Markt mit einer innovativen Plasma-Bohrtechnik etablieren. (vgl. https://www.onvista.de/news/wie-man-in-geothermie-aktien-investiert-456291859; https://www.ormat.com/en/home/a/main/)

Ausbildung und Studium Geothermie

Seit mehreren Jahren infolge verzeichnet die Geothermie-Branche ein starkes Wachstum. Aus diesem Grund werden am laufenden Band Fachkräfte benötigt, welche ihre berufliche Zukunft darin sehen, eine zukunftsorientierte Lebensweise zu fördern.

In Deutschland existieren zwei Standorte, die das Studienfach anbieten. Die Geothermie-Allianz-Bayern hat das Studienfach GeoThermie und GeoEnergie entwickelt. Der Ursprung des Fachs liegt in den Geowissenschaften. In Bochum können Interessierte Vorlesungen zum Fach Geothermal Energy Systems besuchen. Dieser Studiengang ist praxisorientiert und arbeitet mit dem Geothermie-Zentrum in Bochum zusammen. Ingenieurwissenschaften dienen als Grundlage für die Entwicklung dieses Studiengangs. Daneben bieten noch die Technische Universtität München und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen / Nürnberg den Studiengang GeoThermie / GeoEnergie an. (vgl. S. 7 https://www.geothermie.de/fileadmin/user_upload/Bibliothek/Links_und_Infosysteme/Studium_Ausbildung_Geo_2021_A4_20210604_Final-web.pdf)

Geothermie – das Rezept für eine glückliche Zukunft auf dem Blauen Planeten

Erdwärmenutzung schadet nicht der Umwelt und ist unerschöpflich. Dennoch haben schlaue Köpfe wichtige Fragen und Risiken in diesem Zusammenhang erwähnt. Wenn tiefe Bohrungen stattfinden, steigt denn nicht proportional dazu das Erdbeben-Risiko? Entstehen nicht aufgrund einer tiefen Anlage Erdbewegungen im Untergrund? Normalerweise nicht. Sie liegen tief, weit unterhalb der Wahrnehmungs- oder Schadensschwelle. Der Fachbegriff für diesen Sachverhalt lautet Mikroseismizität. Forschungen zufolge verursachen tiefe Bohrungen weder Personen- noch Sachschäden. Außerdem können Schäden mithilfe von passenden seismologischen Monitoring-Verfahren und einem geeigneten Frühwarnsystem sowie einem Reaktionsschema reduziert werden.

Lohnt sich denn der Einsatz von Geothermie, wenn diese einen niedrigen Wirkungsgrad verzeichnen? Ja, weil die Erdwärme von der Jahreszeit unabhängig ist, arbeiten Geothermie-Anlagen maximal 8.400 Stunden im Jahr. Nur am Rande: Windkraftanlagen arbeiten höchstens 2.500 Stunden jährlich. Solar-Anlagen noch weniger, denn ihre maximale Arbeitszeit beläuft sich auf 1.300 Stunden. (vgl. https://www.geothermie.de/geothermie/haeufig-gestellte-fragen-faq)

Fazit zu Geothermie

Bei Geothermie handelt es sich um eine alternative Form von Energie, die noch ein enormes, unerforschtes Potenzial birgt. Völlig zu Unrecht steht sie im Schatten ihrer Konkurrenten. Hohe Investitionskosten dürfen nicht als Ausrede gegen eine Geothermie-Anlage dienen. Als Anreiz agieren die staatlichen Förderungen. 

Geothermie punktet gegenüber anderen Anlagen, weil sie nicht auf einen Verbrennungsvorgang angewiesen ist. Deshalb erhöht diese Form der Erdwärmenutzung nicht den Ausstoß von Kohlendioxid. Angesichts des heutigen Klimawandels handelt es sich dabei um ein wichtiges, vernachlässigtes Detail. 

Darüber hinaus ist Erdwärme – analog zu Luft – ein öffentliches Gut. Prinzipiell steht sie jedem – Unternehmen und Haushalten – gleichermaßen zur Verfügung. Es können nur diejenigen von der Nutzung der Geothermie ausgeschlossen werden, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe einer Wasserstelle befinden. Ansonsten kann jeder, der natürlich heizen möchte, auf Erdwärme ausweichen.

Entscheidend ist in dieser Hinsicht lediglich der Wille, denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ein Grund, weshalb wenige Privathaushalte sowie Unternehmen über das Gut Geothermie nachdenken, besteht in der mangelnden Information. Sie sind nicht genug über die Vorzüge der Nutzung der Erdwärme informiert. Allerdings könnten die Studiengänge dieses Ungleichgewicht, welches aus mangelnden Informationen resultiert, ausgleichen. Und wer weiß? Vielleicht erfährt die Geothermie in den nächsten Jahrzehnten einen regelrechten Boom.

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