Klimaneutralität - klimaneutral leben

Ein Begriff fällt regelmäßig im Zusammenhang mit dem Klimawandel oder dem CO2-Fußabdruck und er nennt sich Klimaneutralität. Auch wenn sich Unternehmen und Privathaushalte etwas unter dieser Bezeichnung vorstellen können, taucht dennoch die Frage auf: “Was bedeutet klimaneutral?”

Immerhin verwenden Großkonzerne, Dienstleister, Banken, Reise- und Privatunternehmen diesen Begriff. Sie bieten zwar unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen an, doch eine Gemeinsamkeit weisen sie auf: sie wollen klimaneutral werden. Parallel dazu steigt die Angebotspalette der klimaneutralen Produkte an. Auf dem Markt können Verbraucher die nachfolgenden Sachen erwerben:

  • Kleidung
  • Kaffeebecher
  • Zeitungen / Zeitschriften
  • Und vieles mehr

Um jedoch nachzuvollziehen, ob klimaneutral sein oder klimaneutral werden eine Illusion oder vielleicht doch eine Vision ist, sollte zunächst der Begriff Klimaneutralität erklärt werden.

Definition: klimaneutral

Ein Gegenstand oder eine Dienstleistung, die sich durch Klimaneutralität auszeichnet, trägt nichts zum Klimawandel bei – weder im positiven noch im negativen Sinne. Moment! Wieso bezeichnen sich dann Unternehmen als klimaneutral? 

Jede Art der Produktion und auch jede Dienstleistung benötigt Rohstoffe, Energie und setzt zu allem Überfluss Kohlenstoffdioxid frei. Wie können sie es dann wagen, von Klimaneutralität zu sprechen? Das dürfen sie schon, sofern eine Erweiterung des Begriffs Klimaneutralität erfolgt. Am Rande noch: Klimaneutral zu werden, bedeutet nicht ein abstraktes Ziel zu verfolgen, sondern messbare Werte zu definieren und diese Grenzen zu erreichen. Kurzum: Kohle, Öl und Gas sollen als fossile Energieträger durch erneuerbare Energien und Wasserstoff ersetzt werden sowohl bei materiellen als auch bei immateriellen Gütern. Dennoch ist Klimaneutralität bei Produkten anders beschrieben als Klimaneutralität bei Dienstleistungen. (vgl. klima-arena.de und umweltbundesamt.de)

Die Klimaneutralität bei Produkten

Für die Umwelt, die Biodiversität sowie den Klimawandel wäre es von Vorteil, wenn die Waren sowie Dienstleistungen den Stempel “Klimaneutralität” tragen würden. Allerdings ist das in der Praxis nicht so einfach umzusetzen wie in der Theorie. Eine Versicherung, die Dienstleistungen anbietet, erfüllt nicht dieselben Bedingungen wie ein Textilunternehmen, um klimaneutral zu werden. Dasselbe gilt für einen Pappbecher. Die Produkte durchlaufen ein unterschiedliches Bewertungsverfahren. Deshalb sollten Leser wissen, warum Klimaneutralität nicht gleich Klimaneutralität ist, sondern von unterschiedlichen Faktoren abhängt.

Als gutes Beispiel dient die Textilindustrie, die Kleidung herstellt. Während der Rohstoffgewinnung – insbesondere bei Baumwolle – bilden sich Treibhausgase wie CO2. Sie steigen während der Kleidungsherstellung, der Lagerung und des Vertriebs auch an. Um jedoch die Textilen als klimaneutrale Kleidung zu verkaufen, sind die Firmen dazu verpflichtet, ihre entstandenen Emissionen auf null zu senken. Dafür stehen ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

Möglichkeit 1: Prozessoptimierung klimaneutral

Bei der ersten Variante optimiert der Textilproduzent seine Produktionsprozesse. Er verwendet ausschließlich nachhaltig angebaute Bio-Baumwolle. Diese ist frei von Pestiziden. Des Weiteren nutzen die Herstellungseinrichtungen lediglich erneuerbare Energien, aus Wind-, Wasser- oder Sonnenanlagen. Klimafreundliche Ressourcen sollen ebenfalls zum Einsatz kommen. Außerdem sind auch Änderungsmaßnahmen beim Vertrieb notwendig. Der Fokus liegt auf der Verringerung des CO2-Fußabdrucks.

Das war es schon? Bei Weitem nicht! Der Vertrieb weist ebenso zahlreiche Möglichkeiten auf, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Kein Verpackungsmaterial. Kürzere Transportwerge. Das wären ideale Methoden, um der Prozessoptimierung näher zu kommen. Dennoch stoßt auch ein Textilunternehmen, das so vorgeht, CO2 aus. Dieses müssen die Unternehmen dann kompensieren, um sich tatsächlich als klimaneutral zu bezeichnen.

Möglichkeit 2: Outsourcing

Das Auslagern erfreut sich in der Praxis einer größeren Beliebtheit. Dabei kompensieren Hersteller ihren CO2-Ausstoß an einem anderen Ort auf der Welt. Zuvor müssen sie allerdings die Höhe ihrer Treibhausgase berechnen. In der Regel erfolgt die Kompensation in einem Land, in welchem die Kompensationskosten deutlich geringer sind als im Produktionsland. Einfach erklärt: Tauschhandel. Firmen entrichten Kompensationszahlungen und erhalten im Gegenzug Zertifikate, die deren Klimaneutralität bestätigen.

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Die Klimaneutralität bei Dienstleistungen

Eine große Mehrheit verbindet mit Klimaneutralität überwiegend Produkte. An Dienstleistungen denken die Wenigsten. Dabei haben auch Dienstleister die Möglichkeit, klimaneutral zu werden. Google weist am unteren Ende seine Internetauftritts darauf hin, seit 2007 co2-neutral zu sein. Somit haben Beratungsunternehmen sowie Agenturen ebenfalls eine oder auch mehrere Möglichkeiten, klimaneutral zu sein. Denn mittlerweile steigt die Anzahl der Privathaushalte und Unternehmen, die sich mit Klimaneutralität befassen, kontinuierlich an. Deshalb sind Auftraggeber daran interessiert, wie sie ihre CO2-Emissionen kompensieren können.

Dienstleistungsunternehmen ermitteln zunächst ihre CO2-Emissionen. Das Ziel besteht darin, diese zu reduzieren oder gar zu vermeiden. Sofern das nicht möglich ist, erfolgt eine finanzielle Unterstützung erprobter Klimaprojekte.

Geschäftsreisen sowie die Fuhrparknutzung spielen für die CO2-Bilanz eine wichtige Rolle. Mithilfe von Programmen können Dienstleister diese haargenau berechnen sowie digital festhalten. Danach werten sie diese aus. Somit haben auch Dienstleister die Emissionswerte ihrer Mitarbeiter im Blick. Sie können berechnen, inwiefern sie diese einsparen oder ausgleichen können.

Klimaneutrale Kommunen

Klimaneutralität betrifft nicht nur Firmen, sondern auch Kommunen. Um langfristig gegen die Klimaerwärmung und für eine Verringerung des CO2-Fußabdrucks zu kämpfen, müssen ALLE aktiv werden: Privathaushalte, Unternehmen und Kommunen. In der Öffentlichkeit scheint es oft so, als seine Firmen die alleinigen Übeltäter. Das stimmt so nicht.

Denn: “Wer kann sich um eine Gebäudesanierung kümmern?” Richtig: Länder und Kommunen. Mit der Nutzung von erneuerbaren Energien tragen auch Kommunen zur Klimaneutralität bei. Sie fördern zudem die lokale Wirtschaft mit den passenden Maßnahmen. Bauunternehmen beteiligen sich bei Gebäudesanierungen. 

Warum dient gerade die Gebäudesanierung als ideales Beispiel, das zur Klimaneutralität beiträgt? Weil gut gedämmte Bauten bis zu 80 % weniger Energie verbrauchen; für Wasser und Heizung als Altbauten. Auch wenn in der Praxis bereits sinnvolle Ansätze, um die Klimaneutralität umzusetzen, existieren, mangelt es an konkreten Standardisierungsmaßnahmen. Es sind zwar Leitfäden vorhanden, dennoch erfreuen sie sich einer geringen Popularität. Der nachfolgende Abschnitt stellt kurz einen groben 3-Schritte-Plan der Kommunen dar.

  1. Energiesparmaßnahmen treffen und Energieeffizienz steigern
  2. Fossile Energie durch umweltfreundliche, erneuerbare Energien ersetzen
  3. Emissionen ausgleichen und an anderer Stelle kompensieren

Das ist der grobe 3-Schritte-Plan. Doch die spannende Frage lautet: Wie wird eine Kommune klimaneutral? Das Hessische Ministerium schildert in seinem Leitfaden einen interessanten sowie praktisch umsetzbaren Leitfaden, Der Zeitraum, in welchem die Kommunen komplett klimaneutral werden würden, beläuft sich auf eine Dauer zwischen 20 und 60 Jahren. Kritiker sind mit dieser Dauer unglücklich, weil sie zu Recht behaupten, dass es sich bei der Klimaerwärmung um einen Wettlauf gegen die Zeit handelt. Dennoch erfolgt an dieser Stelle eine Darstellung des erweiterten 7-Schritte-Plans, den die Hessische Kommune ausgearbeitet hat:

Die 7 Schritte zu einer klimaneutralen Kommune

  1. Das Bewusstsein für den Klimaschutz muss in sämtlichen Geschäftsbereichen eingetrichtert werden. PKWs sind nicht die einzigen Übeltäter für das Klima.
  2. Die Politik sollte umsetzbare Ziele in Bezug auf Klimaneutralität definieren und mithilfe von Auflagen oder Subventionen fördern.
  3. Kommunale Akteure müssen aktiv in die Entscheidungen einbezogen werden.
  4. Neben einem machbaren Aktionsplan ist auch ein lokal anwendbares Klimaschutzkonzept erforderlich. Es reicht nicht, sich lediglich auf die Klimagipfel zu verlassen.
  5. Der kommunale Klimaschutz bedarf einer Finanzierung.
  6. Gezielte Auswahl und baldige Umsetzung der genannten Maßnahmen.
  7. Evaluierung der umgesetzten Maßnahmen.

(vgl. umwelt-hessen.de)

Die drei Möglichkeiten Produkte, Dienstleistungen oder Kommunen stellen wichtige Ansatzpunkte auf dem Weg zur Klimaneutralität dar. Sie erfordern eine totale Umstellung. Und das ist nahezu unzumutbar. Von heute auf morgen – sowieso. Deshalb plädieren Umweltökonomen, Umweltingenieure, Umweltmanager, Bauingenieure oder sonstige Umweltberater für kleine, langsame, so gut wie kaum merkliche Änderungsschritte.

Kleine, aber effektive Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität

Georg Christoph Lichtenberg bringt es mit seinem Zitat:

Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll

auf den Punkt.

Auch wenn diese Aussage über 100 Jahre alt ist, trifft sie auf die heutige Situation in Bezug auf die Umwelt zu. Niemand weiß, ob es besser werden wird, wenn ALLE ein klimaneutrales Leben anstreben und gegebenenfalls umsetzen. Aber es ist sonnenklar, dass es anders und in dieser Hinsicht klimaneutral werden muss, wenn das Leben besser werden soll. Denn laut Experten profitiert jeder von der Klimaneutralität. Die nachfolgenden kleinen Schritte stehen für eine große Wirkung samt einem wunderbaren Weg in eine klimaneutrale Welt dar. Sie beziehen sich auf Unternehmen.

Schritt 1: Klimaneutrales Drucken – Zukunftstrend

Um klimaneutral zu drucken, müssen Unternehmen zunächst ihre Emissionsbilanz im Zusammenhang mit ihren Druckaktivitäten berechnen. Schließlich handeln Ärzte ebenfalls nach diesem Prinzip: Um ihren Patienten dabei zu helfen, sich selbst zu heilen, erfragen sie zunächst die Ursachen der Beschwerden, ehe sie diesen eine Therapie verordnen.

Ähnlich funktioniert es mit dem klimaneutralen Drucken. Zunächst erfolgt eine Berechnung der Übeltäter, in diesem Fall der Emissionen. Ist doch ganz einfach: Drucker inspizieren und Anzahl der gedruckten Flyer, Etiketten, etc. analysieren. Von wegen!

Um klimaneutrales Drucken zu praktizieren, benötigen umweltbewusste Unternehmen exakte Daten über:

  • Energieverbrauch
  • Druckplatten
  • Logistik
  • Verwaltung
  • Reinigungsmaterial

Auch das verwendete Papier liegt im Fokus der Betrachtung. Wie wurde denn dieses hergestellt? Wurde dieses klimaneutral produziert? Und gaaaaanz wichtig: Hat das verwendete Papier ein FSC-Siegel? Wofür steht das noch einmal? Für Forest-Stewardship-Council. Dieses Umweltzeichen dient als Beweis dafür, dass das Papier aus einem nachhaltigen Holzanbau stammt. Kein Raubbau oder illegales Abholzen des tropischen Regenwaldes.

Nach der Ermittlung der CO2-Emissionen haben Unternehmen unterschiedliche Möglichkeiten, diese zu kompensieren. Sie können dabei entweder Emissionszertifikate erwerben oder in anerkannte sowie hochwertige Klimaschutzprojekte investieren. Windparks, Solaranlagen oder Wasserkraftwerke.

Aus diesem Beispiel geht hervor, dass klimaneutrales Drucken weitaus mehr als eine Kleinigkeit ist. Auch wenn ein Unternehmen deswegen noch lange nicht komplett klimaneutral ist, befindet es sich auf dem Weg dahin. Deshalb beantwortet sich auch die häufig gestellte Frage von selbst: Klimaneutral drucken Sinn oder Unsinn? Natürlich ist es sinnvoll. (vgl. f-mp.de)

Schritt 2: Geschäftsreisen reduzieren

Einst verbanden Unternehmensführer Geschäftsreisen lediglich mit positiven Aspekten. Sie dienten dazu, um das Unternehmen zu präsentieren, Geschäftsbeziehungen zu schließen und den Umsatz zu steigern. Doch seitdem die Bedeutung des ökologischen und des CO2-Fußabdrucks zunimmt, stehen Geschäftsreisen in einem anderen Licht dar. Sie verursachen nicht nur hohe Kosten, sondern auch CO2-Emissionen. Dass durch persönliche Gespräche bessere Geschäftsbeziehungen geschlossen werden, interessiert – insbesondere Umweltexperten – nicht.

Es ist ein großer Schritt, mit einer noch größeren Wirkung: Geschäftsreizen reduzieren bis komplett abschaffen. Videokonferenzen sind zwar auch nicht klimaneutral, jedoch weitaus weniger schädlich. Da ihr CO2-Ausstoß geringer ist als der einer Geschäftsreise fällt es Unternehmen deutlich leichter, diesen zu kompensieren.

Schritt 3: Mitarbeiterticket für den öffentlichen Nahverkehr bezahlen

Zahlreiche Mitarbeiter eines Unternehmens fahren mit ihrem PKW zur Arbeit. Oft resultiert daraus ein nerviges Parkplatzproblem. Denn es erfolgt regelmäßig eine Ausweitung der Autoproduktion bei – selbstverständlich – gleichbleibender Erdoberfläche. Um den Mitarbeitern die lästige, stressige Parkplatzsuche zu ersparen und zugleich den CO2 und ökologischen-Fußabdruck des eigenen Unternehmens zu reduzieren, lohnt sich ein Fahrtkostenzuschuss.

Ein Deal wäre natürlich eine komplette Erstattung des Monatstickets. Was hat denn ein Unternehmen davon? Die Mitarbeiter erfreuen sich daran, die Umwelt ebenfalls und das Ansehen der jeweiligen Firma steigt an. Viele unterschätzen nach wie vor den Imagefaktor eines Unternehmens. Natürlich steht ein Unternehmen in der Öffentlichkeit gut da, wenn es daran arbeitet, die Klimaerwärmung aufzuhalten. Mittlerweile ist sich auch jeder Privathaushalt darüber im Klaren, welche Folgen aus dem Klimawandel resultieren. Die Bezuschussung der Mitarbeiterfahrtkosten stellt analog zum klimaneutralen Drucken einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität dar.

Doch nicht nur Unternehmen müssen die klimaneutrale Richtung einschlagen. Auch Privathaushalte. Sie können klein anfangen: mit klimaneutralen Strom.

Schritt 4: Klimaneutralen Strom bevorzugen

Im Internetzeitalter ist es einfacher denn je, den Weg in die Klimaneutralität einzuschlagen. Wenige Klicks können eine Menge bewirken. Nachrichten propagieren eine Energiewende. Zu Recht. Dieses gilt jedoch nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privathaushalte. In Deutschland steigt die Anzahl der Ökostromanbieter rasant an. Weshalb? Weil die Folgen des Klimawandels immer mehr in das Bewusstsein der Menschen dringen. Umweltbewusste Menschen wollen agieren und deshalb halten sie Ausschau nach klimafreundlichen Alternativen. Unabhängige, deutsche Ökostromanbieter nutzen die Kraft der Sonne, des Windes und des Wassers. Und damit nicht genug: Eine naturstrom Kilowattstunde fließt bei zahlreichen Ökostromanbietern in die Förderung von weiteren Öko-Energieanlagen. Daraus resultiert Umweltschutz gepaart mit Nachhaltigkeit.

Ferner sind Ökostromanbieter von der Atom-, Kohle- und Ölindustrie unabhängig. Im Vergleich zu den herkömmlichen Stromanbietern bestechen die sogenannten “Ökos” mit gerechten Preisen und verbraucherfreundlichen Verträgen. Sie erpressen ihre Kunden keineswegs mit einer lästigen Mindestvertragslaufzeit. Der Wechsel zum Ökostrom ist einfach und schnell. Und als Sahnehäubchen auf der Torte dient der freundliche Kundenservice.

Inwiefern sich der Wechsel tatsächlich auszahlt, lässt sich anhand des nachfolgenden Online-Rechners ermitteln:

https://www.naturstrom.de/privatkunden/oekostrom/naturstrom

Verbraucher können sich somit vorab informieren, wie hoch die Kosten sind, die auf sie im Zuge eines Wechsels zukommen. Fair, oder? Ja. Gut für Umwelt? Ebenfalls. Und das, was für Privathaushalte gilt, lässt sich auch wunderbar auf Unternehmen anwenden. Zudem gehen diese mit einem Wechsel zu einem Ökostromanbieter einen wichtigen Schritt in Richtung klimaneutrales Unternehmen.

Ökostrom durch Windturbinen
Ökostrom durch Windturbinen

Ökostrom für Unternehmen?

Erneuerbare Energien stellen den Strom bereit, den Unternehmen benötigen. Auch in diesem Fall profitieren Firmen von der Unabhängigkeit sowie der Zuverlässigkeit der Ökostromanbieter. Des Weiteren unterstützen Unternehmen, die sich für Ökostrom entscheiden, ebenfalls den Bau von weiteren Energieanlagen. Sie verbessern zudem nicht nur ihr Unternehmensimage, sondern auch nachweisbar und für alle sichtbar ihre Ökobilanz. Ferner positionieren sie sich gegenüber dem Wettbewerb als zukunftsorientiertes, nachhaltiges und umweltbewusstes Unternehmen.

Ökostromanbieter verlassen sich bei Unternehmen überwiegend auf die Kraft des Wassers oder Stroms. Mit dem nachfolgenden Online-Rechner können Firmen sofort nachrechnen, wie hoch ihre Stromkosten wären. Entweder pro Monat oder pro Jahr. Zudem können sie sowohl den Netto- als auch den Bruttopreis ermitteln.

Firmen, deren Stromverbrauch mehr als 100.00 kWh pro Jahr beträgt, können individuelle Bedingungen anfordern.

https://www.naturstrom.de/geschaeftskunden/oekostrom/oekostrom-fuer-ihr-gewerbe-von-naturstrom

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Wohnen, Mobilität, Ernährung – klimaneutrales Trio für Privathaushalte unverzichtbar

Das Umweltbundesamt weist zu Recht darauf hin, dass das Trio Wohnen, Mobilität und Ernährung ausschlaggebend ist für eine klimaneutrale Zukunft. Dabei nennt das Umweltbundesamt die Emissionen, die bei bestimmten Lebensmitteln sehr hoch sind. Tierische Nahrungsmittel wie Butter, Käse und Fleisch treiben den CO2-Ausstoß in die Höhe. Für Obst und Gemüse gilt das nicht. Hafermilch fungiert als alternative für Kuh- oder Ziegenmilch.

Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn auch tierische Lebensmittel enthalten wichtige Nährstoffe, welche der menschliche Körper benötigt und keineswegs selbst herstellen kann. Zudem streiten sich die Experten darüber, ob Obst und Gemüse tatsächlich den menschlichen Körper und vor allem Kinder, die sich im Wachstum befinden, mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen.

Deshalb erscheint ein Verzicht auf tierische Lebensmittel nicht in jedermanns Betrachtung sinnvoll. Es existiert jedoch eine sinnvolle Möglichkeit, die den Konsum von Fleisch, Käse oder Butter, billigt: Bioprodukte. Wer auf regionale Lebensmittel umsteigt, verursacht immerhin keine CO2-Emissionen, die aufgrund der Transportwege entstehen. Pestizide? Fallen ebenfalls weg, sofern es sich um biologisch angebaute Nahrungsmittel handelt. Ein bewusster Lebensmittelkonsum agiert als Weg in die Klimaneutralität.

Der Wohnraum entscheidet ebenfalls darüber, wann und ob ein Haushalt, Unternehmen oder Staat klimaneutral wird. Dabei spielt die Größe der jeweiligen Wohnfläche sowie der Heizungs- und Stromverbrauch eine wichtige Rolle. Wie bereits erwähnt, lohnt sich die Nutzung von Ökostrom.

Auch der Mobilitätsfaktor der Privathaushalte fließt in die Berechnung in Bezug auf die Klimaneutralität mit ein. Fernreisen stellen einen wichtigen Faktor dar. Selbstverständlich braucht niemand auf seinen langersehnten Urlaub zu verzichten. Und wenn es eine Flugreise ist, gibt es immer noch die Möglichkeit die CO2-Emissionen zu kompensieren. Auch wenn das keine Ideallösung ist, stellt sie eine minimale Änderung in Richtung Klimaneutralität dar. (vgl. bundesumweltamt.de)

Im Alltag haben sowohl Familien- als auch Singlehaushalte „viel“ um die Ohren. Die wenigsten denken an Klimaneutralität. Es ist ja schon lobenswert, dass zahlreiche Privathaushalte den Faktor Nachhaltigkeit in ihre Entscheidungen einfließen lassen. Klimaneutral handeln setzt neben Wissen auch einen Willen, Disziplin und Ausdauer voraus. Das fällt selbst denjenigen, die das tatsächlich vollziehen wollen, nicht leicht.

Das Umweltbundesamt weist in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit der Kompensation hin. Weil das einfacher ist und schneller geht als ein klimaneutrales Handeln. Doch, bevor sich ein Haushalt für eine Art der Kompensation entscheidet, sollte die Qualität genau unter die Lupe genommen werden. Qualität von was? Na, von den Kompensationsanbietern. Diese sollten dazu in der Lage sein, die Treibhausgasemissionen genau zu berechnen. Anschließend sollten sie in hochwertige Klimaschutzprojekte investieren. Laut Umweltbundesamt unterscheiden Experten zwischen zwei Arten von Kompensationszahlungen:

  1. Entweder unterstützen die Anbieter Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern. Atmosfair oder myClimate zählen zu den seriösen, vertrauenswürdigen und zuverlässigen Anbietern. Als sicheres Indiz „The Gold Standard“. Die genannten Organisationen verwenden dieses Siegel, um Auskunft über die Qualität ihrer Projekte zu liefern.
  2. Oder Verbraucher haben die Wahl, Emissionszertifikate zu erwerben, um ihre ausgestoßene CO2-Menge zu kompensieren. Sie sollten diese aus dem Europäischen Emissionshandel beziehen.

Zu Recht weist das Umweltbundesamt auf ein wichtiges Detail im Zusammenhang mit der Klimaneutralität hin: Greenwashing. Klimaneutral unterliegt als Begriff keinem gesetzlichen Schutz. Stattdessen signalisiert die Bezeichnung lediglich, dass das Unternehmen, welches klimaneutrale Produkte anbietet, nur Kompensationszahlungen tätigt. Des Weiteren existieren keine Bedingungen für Kompensationszahlungen. Verbraucher wissen nicht, ob sich Klimaneutralität auf den gesamten Lebenszyklus des Produkts bezieht oder nur auf den Produktionsprozess. Ferner können Käufer nicht nachvollziehen, ob das Unternehmen Anstrengungen unternommen hat, um die Umweltverschmutzung, wie z. B. eine Gewässerbelastung, zu verhindern. (vgl. bundesumweltamt.de)

Die Frage am Anfang des Beitrags lautete, ob Klimaneutralität lediglich eine Illusion oder doch eine umsetzbare Vision ist. Das Letztere trifft tatsächlich zu. Deshalb existieren zahlreiche Organisationen, die Klimaneutralität als Umweltmission betrachten, welche sie zeitnah umsetzen möchten. Stiftung Klimaneutralität.

Das Geheimnis der Stiftung Klimaneutralität

Umsetzbare und realistische Ziele bewegen die Stiftung Klimaneutralität. Das Ziel der Gründung bestand darin, Strategien zu entwickeln, die Deutschland zu einem klimaneutralen Land machen. Als Grundlage für den Erfolg dient eine intensive Forschung von Experten. Auch die Informationsbereitstellung und Beratung gehört dazu. Es geht zudem nicht um Einzelinteressen, sondern um das Gemeinwohl. Im Fokus liegt zudem ein sektorübergreifendes Handeln. Wirtschaft und Umwelt sind keine Konkurrenten, sondern Partner.

Unterschiedliche Ansatzpunkte dienen als Basis für den Erfolg eines klimaneutralen Deutschlands. Dazu zählt die Erhöhung der Effizienz im Hinblick auf die Energienutzung. Zudem verfolgt die Stiftung das Ziel, auf Ökostrom umzusatteln. Hinzu kommt noch die Absicht mithilfe von Ökostrom Wasserstoff zu produzieren. Dieser sollte fossile Energiestoffe, welche in der Industrie unersetzbar sind, ersetzen. 

Die Ziele und die Methoden, welche die Stiftung Klimaneutralität anstrebt, sind umsetzbar. Da stellt sich nur die Frage: Wie lange soll der Zeitraum sein? Aus dem Online-Auftritt geht hervor, bis 2045. Zwei Jahrzehnte sind ein langer Zeitraum. Ob das jedoch machbar ist, steht in den Sternen. Denn die Maßnahmen, die den Umweltschutz betreffen, gehen so schnell voran wie ein fließender Honig, der aus dem Honigglas mit dem speziellen Honiglöffel entnommen wird: sehr, sehr langsam. Deshalb ist es fraglich, ob die Stiftung Klimaneutralität sämtliche Sektoren davon überzeugen kann, zugunsten des Klimas, der Umwelt, der Biodiversität, der Nachhaltigkeit und zuletzt der Menschen zu agieren – in einem schnelleren Tempo.

Weil das Thema Klimaneutralität als Hoffnungsträger für eine bessere Gegenwart und Zukunft dient, existieren glücklicherweise noch anderweitige Organisationen, die analog zur Stiftung Klimaneutralität das Ziel verfolgen, Deutschland klimaneutral zu machen. Da gibt es noch die Stiftung namens Energie und Klimaschutz. Link: stiftung-klima.de

Die drei Schritte der Stiftung Energie und Klimaschutz

  1. Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 % reduzieren: Deutschland möchte bis 2030 seine Treibhausgasemissionen um 65 % reduzieren im Vergleich zu 1990. Mit diesem ambitionierten Ziel schlägt die Stiftung sogar die Zielwerte der Bundesregierung.
  2. Bis 2050 nur noch klimaneutrale Technik nutzen: Bis 2050 soll ein konsequenter Einsatz von erneuerbaren Energien die Emissionen um 95 Prozent gegenüber 1990 senken. Kritiker haben stets bemängelt, dass auf diese jedoch kein Verlass ist. Sonne. Scheint nicht immer. Wind. Weht nicht immer. Wasser. Reicht nicht immer. Deshalb haben diejenigen, die weiterdenken, die Kraft des grünen Wasserstoffs entdeckt. Er soll zum Einsatz kommen, wenn weder Wind noch Sonne Strom liefern. Zudem fungiert er als Ersatz für Öl, Kohle und Gas.
  3. Unvermeidbare CO2-Emissionen speichern: Diese Etappe gilt als wahre Herausforderung. Sowohl aus der Industrie als auch aus der Agrarwirtschaft bleiben Restemissionen übrig. Deshalb sollen diese abgeschieden und eingelagert werden.
Klimaneutralität - klimaneutral leben
Klimaneutralität – klimaneutral leben

Fazit zur Klimaneutralität

Die Klimaneutralität betrifft – wie aus dem Beitrag hervorgeht – alles und jeden. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass diese nicht umsetzbar ist. Außerdem steht nicht zur Debatte, ob sie umgesetzt werden muss, sondern wann – und zwar von jedem. Doch genau hier beginnt die Herausforderung: Beim Klima sowie bei der Thematik Klimaneutralität handelt es sich um ein öffentliches Gut, welches jedermann genießen kann. Zudem liegt Nichtrivalität vor. Deshalb mangelt es des Öfteren am Interesse, Durchsetzungsvermögen und Umsetzungswillen.

Darüber hinaus denkt eine große Mehrheit: “Wieso soll ich mich mit der Klimaneutralität befassen? Es reicht doch, wenn es die ANDEREN machen.” Genau dieses Phänomen, welches in den Finanzwissenschaften und in der Umweltökonomie als Trittbrettfahrerverhalten bezeichnet wird, agiert als Meilenstein, den es zu bekämpfen gilt. Wie bei zahlreichen Umweltherausforderungen stellt auch die Klimaneutralität eine Einstellungssache dar. Instrumente, die ein klimaneutrales Leben auf dem Planeten ermöglichen, existieren zu Genüge. Sie nennen sich Sonne, Wind, Wasserkraft.

Um Klimaneutralität zu erreichen, sind weitere Aktionen wie die der Klimastiftungen erforderlich, denn diese treiben eine Reduktion von CO2 voran. Naturvölker fungieren als gutes Beispiel für die Mission Klimaneutralität. Ihre Aktivitäten haben weitaus weniger Schäden angerichtet als die der Industrienationen. Zudem agieren sie als Beweis, dass ein Leben in Harmonie mit der Natur möglich war. Der Mensch sollte nur willig sein, dieses umzusetzen. Klimaneutralität ist keine Illusion, sondern eine zu verwirklichende Mission; auch ohne den Verzicht auf moderne Fortbewegungsmittel oder sonstige materielle und immaterielle Güter, die das Leben schöner machen. 

Mit einer klimaneutralen Welt würde vermutlich der Meeresspiegel nicht mehr ansteigen. Die Ausbreitung von Krankheiten würde zurückgehen. Armut würde vermutlich bekämpft werden. Wohlstand für ärmere Volksgruppen würde eintreten. Die Betonung liegt auf dem Hilfsverb “würde”, denn, ob dies der Fall wäre, kann auch mit genauen Berechnungen niemand vorhersagen. Aber eins ist sicher: Klimaneutralität anstreben ist schon mal ein guter Anfang.

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