Zero Waste - Abfall vermeiden

Die Oberfläche des Blauen Planeten ist begrenzt. Im Gegenzug dazu scheint eine Tatsache auf der Erde unbegrenzt und stetig anzusteigen. Was könnte das denn sein? Richtig! Die Müllproduktion. Müllberge in den Ozeanen oder an den Rändern von Waldfußgängerzonen spiegeln diese unschöne Wahrheit sichtbar wider. Auch Recycling funktioniert nur bedingt als Lösung des Problems. Deshalb haben Experten die Bewegung Zero Waste ins Leben gerufen. Dieses Konzept soll das Müllproblem theoretisch beseitigen. Inwiefern das jedoch in der Praxis umsetzbar ist und wo die Herausforderungen liegen, erläutert dieser Beitrag.

Definition: Wofür steht Zero Waste?

Zero Waste repräsentiert die Vermeidung von Müll. Wortwörtlich übersetzt lautet die Definition: Null Müll. Das Ziel besteht darin, keinen Müll auf die Müllhalden zu senden. Als Basis dienen die 5 Rs:

  • Refuse: Auf alles, das nicht gebraucht wird, soll verzichtet werden
  • Reduce: Konsum reduzieren
  • Reuse: Wiederverwertung liegt im Fokus
  • Recycle: Lediglich, das was nötig ist, recyceln
  • Rot: Müll, der unverwertbar ist, kompostieren

Zero Waste verlangt analog zu Suffizienz oder Degrowth ein radikales Umdenken; wenn nicht sogar eine Umstrukturierung des aktuellen Wirtschaftssystems. Ferner lehnt sich Zero Waste an die Circular Economy an. Diese basiert ebenfalls auf einer Müllvermeidung; falls das jedoch nicht möglich ist, fordert die Kreislaufwirtschaft eine radikale Müllreduktion.

Darüber hinaus fordert Zero Waste von den Verbrauchern, ihr Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen. Als guter Aspekt dient Mode – Fast Fashion – billige Kleidungsstücke, welche die Natur belasten und auf dem Leid der Hersteller-Mitarbeiter basieren, stellen das genaue Gegenteil zu Zero Waste dar. Das Konzept verlangt jedoch weder von Unternehmen noch von Privathaushalten, auf ihre Bedürfnisse zu verzichten, sondern diese einmal gründlich zu überdenken. (vgl. https://www.zero-waste-deutschland.de/zero-waste-basics/#toggle-id-1)

Die 5 R’s dienen als wichtige Grundlage, um weitere Gründe für ein Praktizieren von Zero Waste in die Tat umzusetzen.

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16 gute Gründe, Zero Waste in die Praxis umzusetzen

Weniger nutzlose Einkäufe

Zero Waste fördert bewusste Einkaufsentscheidungen. Als Beispiel dienen die Tabs für die Entkalkung für den Wasserkocher. Sie sind eine verschwenderische Anschaffung deren Verpackung unnötigen Müll produziert. Wieso denn das? Weil eine halbe, frisch gepresste Zitrone mit einem Schuss Wasser denselben Effekt erzielt wie ein Tab. Zudem handelt es sich beim Zitronensaft um ein Naturprodukt, welches weder der menschlichen Gesundheit noch der Natur Schäden zufügt.

Personen, die einen Wasserfilter benutzen, haben übrigens kein Problem mit dem Kalk. Bei ihnen entsteht kein weißer Fleck im Wasserkocher.

Im Mittelpunkt der Betrachtung liegen langlebige Produkte

Kleidung. Möbel. Elektrogeräte. Dieses Trio findet regelmäßig seinen Weg von den Unternehmen zu den Privathaushalten. Diejenigen, die den Zero-Waste-Lifestyle adaptieren, denken länger nach, bevor sie sich eines dieser Dinge anschaffen. Fast Fashion hat somit keine Chance. Zudem stellen sich diese Verbraucher die nachfolgenden Fragen:

  • Brauche ich dieses Kleidungs-, Möbel- oder Elektrostück?
  • Habe ich einen ähnlichen Gegenstand zu Hause?
  • Wird es lange halten? Oder kann ich es selbst herstellen?
  • Bieten Second-Hand-Läden dieses Objekt nicht auch an?

Die Fragen unterstützen nicht nur den Zero-Waste-Lifestyle, sondern helfen auch noch beim Sparen von Geld. Sie verbessern den Finanzstatus eines Haushaltes.

Lebensmittel nicht wegwerfen

Das gilt insbesondere für frisches Obst und Gemüse. Deshalb lohnt es sich in dieser Hinsicht, regelmäßig kleine Portionen einzukaufen.

Zero-Waste-Gemeinschaften

Es existieren mittlerweile mehrere Initiativen für Zero Waste. Sie versorgen Gemeinschaften mit wertvollen Tipps.

Zero Waste treibt die Kreislaufwirtschaft voran

Zero Waste bestätigt das Sprichwort “Eine Hand wäscht die andere”, weil es Circular Economy vorantreibt. Das Gute an der Kreislaufwirtschaft ist, dass diese auf einer Regeneration der Natur basiert. Dadurch erfolgt nicht nur ein Umweltschutz, sondern auch eine Arbeitsplatzschaffung. Ferner resultieren aus der Kreislaufwirtschaft anderweitige Geschäftsmöglichkeiten. Sie fördern die örtliche Wirtschaft.

Zero Waste schafft Arbeitsplätze

Wie das denn? Ganz einfach: Durchschnittlich entstehen dank des Zero-Waste-Konzepts bis zu zehn Mal mehr Arbeitsplätze. Reduktion. Wiederverwendung. Recycling. Dieses Trio erzielt einen positiven Effekt im Hinblick auf die Arbeitsplatzschaffung. Mehr Arbeiter sind erforderlich als bei der Müllentsorgung. Ferner entstehen neue Arbeitsplätze in Sharing-, Vermietungs- oder Reparatur-Geschäften. Zudem erfolgt eine Investition der örtlichen Gelder in örtliche Produkte und Dienstleistungen. Importierte Erzeugnisse, welche außerhalb der Gemeinde eingefahren wurden, genießen einen geringeren Stellenwert. Noch etwas? Ja. Weil der Transport wegfällt, sinken auch die CO2-Emissionen. Dadurch findet auch eine Reduktion des unerwünschten Klimawandels statt.

Zero Waste stärkt Beziehungen

Bei Zero-Waste-Projekten treffen Gleichgesinnte aufeinander. Innovationen, Partnerschaften sowie Austausch sind das Resultat dieser Konzepte. Außerdem erfolgt dadurch eine Verbreitung von Positivität.

Gesunder Lebensstil

Haushalte, welche die Zero-Waste-Methode bevorzugen, suchen deutlich seltener den Lebensmittelmarkt auf. Sie reduzieren verpackte sowie verarbeitete Lebensmittel. Dadurch eliminieren sie – früher oder später – Müll. Durch diese Vorgehensweise bevorzugen Verbraucher frische sowie unverpackte Lebensmittel. Körner, Bohnen oder Nüsse.

Geld sparen

Zero Waste ist eine andere Art, Geld zu sparen, weil dadurch ein achtsamer Einkauf stattfindet. Sowohl Second-Hand-Produkte als auch wiederverwendbare Erzeugnisse stehen auf der Auswahlliste ganz oben. Sie sind günstiger. Zero-Waste-Anhänger hören auf, verschwenderischen Alltagskitsch einzukaufen. Dadurch sparen sie bis zu 5.000 Euro im Jahr. Nach 10 Jahren wären das 50.000 Euro. Wenn das mal kein guter Grund ist, Zero Waste zu leben.

Umweltfreundliche Essgewohnheiten

Wer Zero Waste praktiziert, sucht regelmäßig den örtlichen Obst- und Gemüsehändler auf. Dieser besticht mit seinem saisonalen Angebot. Darüber hinaus entwickeln Menschen auf diese Weise eine Gewohnheit für eine abwechslungs- sowie vitaminreiche Ernährung. Zudem nennt sich das Resultat: weniger Fette, weniger Zucker und Zusatzstoffe. Der Darm dankt das dem Körper. Als schöner Nebeneffekt dient auch der Beweis, dass die Immunität steigt.

Darüber hinaus verlangt Zero Waste von den Anhängern einen geringeren Fleischkonsum. Wurst- und Fleischwaren gehören zu den verpackten Lebensmitteln, die definitiv Müll produzieren. Deshalb reduzieren Zero-Waste-Anhänger ihren Fleischgenuss. Manche verzichten vollkommen darauf oder kaufen ausschließlich beim Metzger vor Ort und lassen das Fleisch in ihre eigenen Frischhaltedosen aus Glas verpacken.

Studien zufolge verursachen Ernährungsweisen, die überwiegend auf Obst und Gemüse basieren einen geringeren ökologischen und CO2-Fußabdruck.

Fit werden

Zu Beginn verlieren Menschen, die sich für Zero Waste entschließen, überflüssige Pfunde. Das liegt daran, dass Personen, die zu verpackten Lebensmitteln oder Snacks greifen, dadurch automatisch Nahrungsmittel mit einem hohen Zuckeranteil konsumieren. Fette und unnötige Kalorien – ebenfalls. Zero Waste hingegen verlangt von den Konsumenten, auf gesündere Alternativen auszuweichen. Selbstgemachte Muffins oder Cake-Pops enthalten weniger Zucker und in den seltensten Fällen Konservierungsstoffe.

Einer großen Beliebtheit erfreuen sich selbstgemachte Energieballs. Diese „gesunde“ Süßigkeit besteht überwiegend aus getrockneten Datteln, gehackten Nüssen, Kokosöl, Kakaopulver und getrockneten Cranberrys. Sie stillen den Heißhunger auf Süßes und versorgen den Körper zudem mit wertvollen Nährstoffen. Im Gegensatz dazu enthalten abgepackte Kekse nichts als Kohlenhydrate, Fette und Zucker.

Kultivieren von guten und zugleich neuen Gewohnheiten

Das Sprichwort „Zahlreiche Menschen kaufen Dinge, die sie nicht brauchen, obwohl sie dafür kein Geld haben, um Menschen zu beeindrucken, die sie nicht einmal leiden können„, passt zur heutigen Konsumgesellschaft wie die Faust aufs Auge. Die moderne, westliche Welt verlangt genau diesen Lebensstil von den Menschen: Konsum, Konsum und nichts als Konsum.

Fast Fashion nennt sich das traurige Ergebnis dieses Lebensstils. Auch unnötige Cremes stapeln sich im Bad. Zero Waste ändert automatisch die Shopping-Gewohnheiten. Plötzlich haben Anhänger dieser Bewegung mehr Zeit – für andere Tätigkeiten. Sinnvollere. Auch wenn man das lieber nicht laut sagen sollte in der heutigen, konsumorientierten Welt. Aber anstatt stundenlang durch die Läden zu gehen oder durch das Internet zu surfen, um unnötigen „Schrott“ anzuhäufen, ändern Zero-Waste-Anhänger ihre Tätigkeiten. Sie nutzen ihre Freizeit, um

  • Ein gutes Buch zu lesen
  • Ein neues Rezept nachzukochen
  • Einen Spaziergang in der Natur zu machen
  • Sport zu treiben: Schwimmen, laufen, Yoga
  • Die Macht der Meditation zu entdecken

Zahlreiche Menschen kaufen Dinge, die sie nicht brauchen, obwohl sie dafür kein Geld haben, um Menschen zu beeindrucken, die sie nicht einmal leiden können

Ressourcen schonen und Umweltverschmutzung reduzieren

Dass der Lebensstil der Industrienationen nichts mit Nachhaltigkeit zu tun hat, ist kein Geheimnis mehr. Gnadenlos Wälder abholzen, Gold und Silber in der Natur suchen, verlangt viel Energie und zerstört zudem die Umwelt. Außerdem stellen Unternehmen kurzlebige Produkte, welche die Umweltverschmutzung rasant vorantreiben, in den Mittelpunkt.

Und als ob das nicht schon genug ist, existiert ein weiteres Problem, das einen ernsthaften Konflikt und definitiv keine Herausforderung darstellt: Kriegsähnliche Zustände zwischen indigenen Völkern und Unternehmen aus der freien Wirtschaft. Deshalb fungiert Zero Waste als friedliche Lösung für alle, denn dieses Konzept setzt an der Denk- und Handlungsweise der indigenen Völker an: Vater Himmel und Mutter Erde sind unsere Schätze, die wir schätzen und nicht zerstören sollten, denn wenn die beiden anfangen uns zu zerstören, sind wir machtlos.

Vom linearen Konsum zur Kreislaufwirtschaft – dafür steht Zero Waste. Es impliziert automatisch das Respektieren der drei Säulen der Nachhaltigkeit.

Klimawandel aufhalten

Klimawandel positiv beeinflussen. Ist das tatsächlich möglich? Ja, sofern ein Wille da ist. Nicht nur mithilfe von Geoengineering, sondern auch mit Zero Waste. Laut internationalen Umweltschutzorganisationen entsteht 42 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes durch die Lebensmittel- und Verpackungsmittelherstellung. Wie bereits bei den 5 R’s erwähnt, dient Zero Waste als Mittel für den Erhalt des Blauen Planeten.

Zero Waste - Abfall vermeiden
Zero Waste – Abfall vermeiden

Natürliche Ressourcen schonen

Umweltschutz, Minimierung der Umweltverschmutzung und Ressourcenerhaltung – dafür steht Zero Waste. Dadurch dass Unternehmen Rohstoffe schonen und sparsam nutzen, haben Verbraucher weniger Shopping-Möglichkeiten. Sie bevorzugen stattdessen langlebige Produkte.

Positiven Wandel fördern mit Zero Waste

Jeder Verbraucher hat die Macht. Macht über was? Darüber zu entscheiden, ob er nicht nachhaltige, Einwegprodukte aus seinem Alltag verbannt oder nicht. Jeder kann diese durch wiederverwendbare Erzeugnisse ersetzen. Produkte aus Glas und Bambus agieren als Paradebeispiele für die erfolgreiche Verdrängung von Plastikerzeugnissen. Bambusstrohhalme oder Glasflaschen.

Mit solch einer Verhaltensweisen motivieren Verbraucher ihre Mitmenschen ohne Zwang zu einem nachhaltigen Agieren. Nicht umsonst erfolgt eine Verbannung der Plastikprodukte innerhalb der Europäischen Union. (vgl. https://www.almostzerowaste.com/zero-waste-benefits/)

Wasserfilter als sinnvoller Start für Zero Waste

In Deutschland liegt der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum von Mineral- und Heilwasser bei ca. 145 Litern. Das zeigt zumindest die nachfolgende Grafik. Sie bezieht sich auf die Jahre von 1970 bis 2020.

Pro-Kopf-Verbrauch von Mineral- und Heilwasser 2020
Pro-Kopf-Verbrauch von Mineral- und Heilwasser 2020 @Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM)

Allerdings hängen die Kosten für den Wasserkonsum von der jeweiligen Marke des Wassers ab. Auch die Müllproduktion hängt von der Wasserwahl ab. Jemand der Sprudel aus der Glasflasche trinkt, produziert eine andere Art von Abfall als eine Person, die entweder aus Kostengründen oder aus Gewichtsgründen die Plastikflasche bevorzugt.

Wasser erfüllt die Grundbedürfnisse des Menschen. Zudem besteht der menschliche Körper überwiegend aus Wasser. Kurzum: Ohne Wasser überlebt der Mensch nicht.

Die spannende Frage lautet jedoch: Wie sollen Haushalte ihr lebensnotwendiges Wasser konsumieren, ohne dabei Müll zu produzieren? Auf diese Frage ist die Antwort: Mit einem Wasserfilter. Ja, aber der zeichnet sich durch einen hohen Anschaffungspreis aus. Und, und, und… So oder so ähnlich argumentiert eine große Mehrheit. Weshalb? Weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Immerhin: besser Gewohnheit als Faultier. Denn an den Gewohnheiten lässt sich arbeiten, an der Faulheit weniger. Da der Markt mit zahlreichen Wasserfiltern wirbt, beschränkt sich dieser Beitrag auf den Umkehrosmosefilter, da dieser bereits seit mehreren Jahren erprobt wurde.

Nicht nur die Anschaffung, sondern auch der Einbau eines Osmosefilters erfordern Zeit, Geld und einen Mehraufwand. Doch die Mühe zahlt sich aus, denn zum einen entfällt die Abfallproduktion, die mit einem Wasserkonsum einhergeht, zum anderen profitiert die Gesundheit von diesem Filterwasser. Denn es gibt 3 gute Gründe für Osmosewasser.

  1. Das Osmosewasser schmeckt besser. Das ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Diejenigen, die es trinken, spüren sofort einen Unterschied im Vergleich zu Flaschenwasser. Denn insbesondere bei Plastikflaschen lösen sich Teilchen, die im Wasser schwimmen. Die Plastikflaschenwassertrinker nehmen diese winzigen Teilchen mit in den Organismus auf.
  2. Das Kalkproblem gehört dank der Umkehrosmose der Vergangenheit an. Mit einem Osmosefilter bildet sich kein Kalk mehr. Das merken Privathaushalte, die dieses saubere Wasser in ihren Wasserkocher geben, um Tee zu genießen. Sie haben keine weißen Flecken auf dem Grund des Wasserkochers. Kalkreiniger – adé!
  3. Weitere Schadstoffe, welche das Leitungswasser verunreinigen, sind ebenfalls passé.

Den Osmosefilter lassen Privathaushalte an ihr Leitungswasser anbauen. Doch an dieser Stelle fallen einem oft die Filtergegner ins Wort: Gekauftes Wasser enthält Kalzium und ist mit weiteren, wichtigen Nährstoffen angereichert. Ja, aber auch mit Plastikteilchen, sofern es aus einer Plastikflasche stammt.

Sauberes Osmosewasser kann jedermann mit Mineralien anreichern, um dennoch weiterhin gesundes, nährstoffreiches Wasser zu konsumieren. Als Paradebeispiel dient hierfür die Sangokoralle aus Japan. Sie ist in Pulverform erhältlich. Dieses löst sich wunderbar in Osmosewasser auf. Dadurch enthält das Wasser Calcium, Magnesium sowie weitere Mineralstoffe sowie Spurenelemente. Im Pulver sind weder Zusätze noch Schadstoffe enthalten.

Auf eine mit einem kleinen Aufwand verbundene Art kann nahezu jeder sein Leitungswasser in Trinkwasser verwandeln und dabei Zero Waste produzieren. Das gilt sowohl für Privathaushalte als auch für Unternehmen. Worin liegt jedoch das Hauptproblem? In der Denkweise der Menschen. Das Osmosewasser stellt nicht die Lösung für das gesamte Zero Waste Konzept dar, sondern fungiert als Mittel für einen Teilbereich. Das Projekt der Müllvermeidung weist noch zahlreiche Baustellen auf. Und die Ursachen hierfür liegen woanders. Wo genau? Das erläutert der nachfolgende Abschnitt.

Konsumgesellschaft
Konsumgesellschaft

Emotionen – ein Gift für Zero Waste?

Weshalb setzt sich die Konsumgesellschaft so erfolgreich durch? Weshalb kaufen so viele Menschen Dinge, die sie nicht brauchen? Weshalb sind sie so leicht beeinflussbar?

Weil sie des Öfteren emotionale Käufe tätigen. Nicht umsonst fokussiert sich das Marketing auf das AIDA-Prinzip. A steht für Attention, also Aufmerksamkeit. I für Interest, Interesse. D für Desire, den tiefsten Wunsch das Produkt zu haben. A für Action, in Aktion treten. Kurz erklärt, darauf verlässt sich nahezu jede Marketingabteilung eines Unternehmens. Die Frage, die an dieser Stelle auftritt, lautet jedoch: Worauf basiert der Erfolg dieser Formel? Dafür muss man um ein paar denken: Auf den menschlichen Emotionen. (vgl. https://www.lecturio.de/magazin/emotionen/)

AIDA bewegt Verbraucher dazu, zu handeln, weil es die Emotionen, die tief im Menschen verborgen sind, anspricht. Shoppingfans sehen etwas und wollen – nein, sie müssen – es haben. Egal, ob es ein Kleidungsstück oder das neueste Elektronikgerät ist. Sie glauben, das zu brauchen. Komischerweise funktioniert das eher bei Produkten als bei Dienstleistungen. (vgl. marketing.ch)

Psychologen teilen Emotionen in sechs Grundbereiche ein. Sie unterschieden zwischen Freude, Ärger, Trauer, Angst, Überraschung und Ekel. Genau eine oder auch mehrere dieser Emotionen berührt die Werbeindustrie. Und die Shoppingqueens oder –kings ziehen los und shoppen was das Zeug hält. Denn sie verbinden mit den Käufen Freude.

Manche shoppen auch, um ihren Ärger Luft zu machen. Frustshopping. So nennen Experten oder auch Betroffene ihre Einkaufsaktivitäten. Und genau beim Frustshopping landen überwiegend Dinge im Einkaufswagen oder im online im Einkaufskorb, die nicht wirklich gebraucht werden.

Darin liegt die Ursache des Problems: In den Emotionen der Verbraucher. So funktionieren nun mal die Menschen in den Industrienationen, die das Konsumleben leben. Als Gegenbeispiel dazu dienen indigene Völker oder Shaolin-Mönche. Sie stellen das komplette Gegenteil der konsumorientierten Bürger der Industrienationen dar. Denn sie nehmen nur so viel, wie viel sie zum Leben brauchen. Sie sind in der Lage, ihre Emotionen zu steuern, weil sie diese als Wolken, die über ihnen vorüberziehen, betrachten. (vgl. Buch: Das Geheimnis der inneren Stärke; Thomas Späth, Shi Yan Bao)

Genau diese Fähigkeit fehlt den Bewohnern der Industrienationen: ihre Emotionen zu kontrollieren. Zudem bezeichnen sie Naturvölker oder Menschen, die in Askese leben als primitiv, ohne zu merken, dass ihre Art zu leben, zu wünschen übriglässt.

Die Gewohnheiten sind die Ursache des hohen, unnötigen Konsums. Doch – wie bereits erwähnt – daran lässt sich arbeiten. Der Mensch als Gewohnheitstier, kann seine Gewohnheiten ändern, sobald er die Benefits, die aus der Gewohnheitsänderung resultieren, erkannt hat.

Beim Zero Waste handelt es sich um ein Konzept, das an zahlreichen Denkstrukturen und Verhaltensweisen anknüpft. Es funktioniert keineswegs von heute auf morgen. Zudem stellen die menschlichen Emotionen eine wichtige Grundlage, die einer Änderung bedürfen, dar. Wer nicht in sich selber geht und intensiv sein eigenes Verhalten analysiert, beseitigt lediglich die Symptome, anstatt die Ursachen zu beheben. Zero Waste basiert jedoch auf der Ursachenbehandlung.

Auf lange Sicht ist die Müllvermeidung angelegt. Weder Privathaushalte noch Unternehmen, die sich dafür entscheiden, können dieses Konzept kurzfristig praktizieren. Sie müssen im Hinterkopf die Langfristigkeit haben.

Somit stellen Emotionen keineswegs ein Gift für Zero Waste dar. Es müssen lediglich die richtigen Emotionen angesprochen werden. Beispielsweise die Freude über die Müllvermeidung. Osmosewasser schont Umwelt und Geldbeutel. Zudem schont es die Gesundheit und bewahrt das Ökosystem für die zukünftigen Generationen. Doch eine weitere Hürde stellen die zahlreichen Unternehmen dar. Sie leben von dem Konsum der Menschen und haben nicht vor, ihre Existenz zugunsten von Zero Waste aufzugeben. Wenn es die Verpackungsindustrie nicht gibt, verlieren auch zahlreiche Menschen ihren Job. Oder auch nicht. Umdenken kann Arbeitsplätze bewahren, denn es existieren mittlerweile Frischhaltefolien aus Bienenwachs. Nachhaltig, plastikfrei und Zero Waste.

Die Wirtschaft ist mächtig, aber die Politik ist mächtiger?

Ein Grund, weshalb sich die Durchsetzung von Zero Waste als kompliziert oder nahezu unmöglich erweist, liegt in der Macht der freien Wirtschaft. Was sollten nun all die Süßigkeitenproduzenten machen, wenn alle auf Zero Waste umsteigen? Weltweit wären zahlreiche Menschen ihren Job von heute auf morgen los. Und was sollen diejenigen tun, die nichts lieber als ihre Fertigpizza nach Feierabend in den Ofen schieben? Oder ihre Fertiglasagne in der Mikrowelle garen? Die Hürden sind riesig. Und zudem erfordert Zero Waste ein Interesse, Disziplin und Umsetzungswille. Personen, die eine 40-Stunden-Woche hinter sich haben, wollen zu Recht ihren Feierabend genießen und nicht auch noch Gedanken an das Zero-Waste-Konzept verschwenden.

Doch die Politik hat mit dem Plastikverbot bewiesen, dass sie eher das Sagen hat als die freie Wirtschaft. (vgl. https://www.bundesregierung.de)

Aus diesem Grund ist die Macht der Politik nicht zu unterschätzen und sie könnte aus diesem Grund als Motor für Zero Waste agieren. Jahrelang plädierten Umweltorganisationen für ein Plastikverbot. Die Müllberge in den Ozeanen haben dann auch die letzten Schlafmützen geweckt. Es waren Bilder da, welche die Tatsachen widerspiegelten. Die Politik sah sich gezwungen, zu handeln. Deshalb hat sie ein Plastikverbot eingeführt. Zwar spät, aber besser spät als nie.

Fazit zu Zero Waste

Wie es dem Beitrag hervorgeht, ist Zero Waste eine Kopfsache. Wer diese Hürde beseitigt, kann irgendwann die Müllvermeidung in die Tat umsetzen. Allerdings funktioniert das nicht von heute auf morgen. Zudem fängt jeder mit kleinen Schritten an. Außerdem befürworten Umweltexperten kleine Veränderungen, die Zero Waste Praktiken enthalten, als gleich ein sofortiges Umsteigen auf Zero Waste. Das ist zum einen kaum durchführbar, zum anderen frustrierend.

Zero Waste solle Freude bereiten. Zero Waste bedeutet keinen Verzicht, sondern erfordert lediglich, auf Alternativen auszuweichen. Zero Waste ist nicht nur für die Umwelt gut, sondern auch für die Gesundheit. Zero Waste schützt die Biodiversität. Zero Waste fördert Suffizienz. Zero Waste unterstützt Degrowth. Zero Waste ist ein Teil der Kreislaufwirtschaft. Zero Waste erweckt die drei Säulen der Nachhaltigkeit zum Leben. Zero Waste ist ein Muss für die Menschheit, wenn sie sich nicht selbst in den Ruin treiben will.

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