Lichtverschmutzung der USA - NASA Aufnahme

Umweltverschmutzung ist in aller Munde. Wirklich in aller. Regierungen, Unternehmen, Privathaushalte und Einzelpersonen sprechen von Umweltverschmutzung. Meistens denken sie dabei an die Müllberge in den Weltmeeren, weggeworfenen Dreck an Waldrändern oder an Abgase, welche aus den Autos kommen. Damit liegen die sogenannten Denker auch nicht daneben.

Und während Umweltverschmutzungen, die sich aus Boden-, Wasser- und Luftverunreinigungen zusammensetzen, zu den bekannten Verunreinigungen gehören, genießt die Lichtverschmutzung unberechtigterweise ein Schattendasein. Sie ist noch nicht bekannt. Aber ihre Popularität wird wachsen.

Definition: Lichtverschmutzung

Lichtglocke. Lichtemission. Lichtverunreinigung. Lichtsmog. Dieses Quartett dient als Synonym für die Lichtverschmutzung. Eine große Mehrheit kann sich zum einen nichts unter diesem Begriff vorstellen, zum anderen missverstehen ihn diejenigen, die glauben, etwas über dieser Art der Verunreinigung zu wissen. Im Gegensatz zu einer Wasserverschmutzung erfolgt bei der Lichtverschmutzung keine Verunreinigung des Lichts wie es beispielsweise bei Wasser der Fall ist. Aha. Wenn beim Lichtsmog nicht das Licht verunreinigt wird, wer oder was leidet dann unter der Lichtglocke? Die Antwort auf die Frage lautet: Das Licht fungiert als Akteur, es verunreinigt die schöne, unheimliche Dunkelheit der Nacht, indem es diese erleuchtet.

Lichtverschmutzung entsteht dann, wenn starkes, unnatürliches Licht die Umwelt verändert. Bei diesem Prozess gelangt das Licht in die verschiedenen Luftschichten der Atmosphäre. Anschließend reflektieren Staub, Wasser sowie Schichten der Atmosphäre das Licht und zerstreuen es in einen weiten Umkreis. Dieser Prozess hellt die Luft auf, sobald sie das Licht durchleuchtet. (vgl. https://astronomiefans.de/lichtverschmutzung-ein-problem-das-jeden-betrifft/)

Wer oder was verursacht die Lichtverschmutzung?

Der Mensch. Wer sonst? Aufgrund der Lichtverschmutzung verblasst der Sternenhimmel. Unnatürliches Licht, welches in Großstädten, Siedlungen und Industrieanlagen gegenwärtig ist, verursacht den unerwünschten Lichtsmog. Wenn die Lichtverschmutzung keine negativen, externen Effekte verursachen würde, wäre sie harmlos UND keine Beachtung wert. Dem ist aber nicht so, denn die Lichtverunreinigung verursacht Schäden für Mensch, Tier und Umwelt. (vgl. https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/naturschutz/vielfaltleben/gemeindenetz/tipps/lichtverschmutzung.html)

LED –Lampen beschleunigen die Verbreitung der Lichtverschmutzung

Lange haben Wirtschaftssubjekte für eine Einführung der LED-Lampen plädiert. Sie haben diese als umweltfreundliche Alternative verkauft und die klassische Glühbirne ins Abseits gedrängt. Einseitig. Was war da einseitig? Möglicherweise die Denkweise. Denn durch dieses Kunstlicht hat die Lichtverunreinigung laut Experten zugenommen. Zudem befindet sich in den LED-Lampen blaues Licht. Seine Intensität ist furchteinflößend und weniger umweltfreundlich, denn es strahlt weit und jenseits der Städte. Dieses künstliche Licht geht aus einem Kampf mit der natürlichen Dunkelheit als klarer Sieger hervor. Aber auch Verlierer gehen aus diesem Kampf hervor: Neben der Dunkelheit verlieren Tiere UND Menschen die Möglichkeit, normal zu funktionieren. (vgl. https://www.geo.de/natur/oekologie/357-rtkl-lichtverschmutzung-led-licht-zerstoert-die-nacht)

Mit den LED-Lampen wollten die verantwortlichen Akteure Energie sparen. Was ihnen ja auch gelungen ist, sie haben einen wichtigen Aspekt im Hinblick auf den Umweltschutz berücksichtigt. Allerdings haben sie die Tatsache vernachlässigt, dass LED-Lichter zwar langlebiger und energiesparender, jedoch auch heller sind. Gemeinden präferieren LEDs, um Energie zu sparen. Dadurch nimmt aber die Lichtverschmutzung weltweit zu. (vgl. https://astronomiefans.de/lichtverschmutzung-ein-problem-das-jeden-betrifft/)

Das schlimmste an der Lichtverschmutzung via LED-Lampen liegt in der Tatsache, dass gerade dieses Licht zahlreiche Möglichkeiten bietet, die Lichtverunreinigung zu senken. Wie das denn? Na ja, ganz einfach: LED-Lichter müssen nicht blau leuchten. Ihre Farbmöglichkeit besticht normalerweise mit ihrer Variabilität. Es wäre alles viel einfacher, wenn die Verantwortlichen lediglich das blaue Lichtspektrum entfernen würden. Ökosysteme, nachtaktive Tiere, Insekten und Menschen profitieren somit von der Entfernung des Blaulichts. Schließlich streut der blaue Übeltäter wesentlich weiter als grüne, gelbe und rote Lichter. Blaulicht zaubert große Lichtglocken über Städte und Kommunen.

Eine Lichtverschmutzung Karte, welche ein internationales Team von Experten erstellt hat, fungiert als Beweis für die Zunahme von Lichtverunreinigungen. Die Lichtverschmutzung Map zeigt, dass die Nächte nicht mehr so dunkel sind, wie sie einst waren. Die Gefahren sind noch unerforscht, aber dennoch nicht zu vernachlässigen. (vgl. https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/naturschutz/vielfaltleben/gemeindenetz/tipps/lichtverschmutzung.html )

LED-Lampen Lichter
LED-Lampen Lichter

Weshalb stellt die Lichtverschmutzung eine Gefahr dar?

Melatonin. So lautet der Name des Hormons, welches der menschliche Körper in der Nacht oder während der Dunkelheit produziert. Weshalb bevorzugen Menschen instinktiv und automatisch dunkle Räume während des Schlafens? Etwa weil es schon im Mutterleib so war? Wohl kaum. Das liegt eher daran, dass bereits eine geringe Lichtintensität die Schlafqualität verschlechtert, Stress verursacht und der Gesundheit schadet. Lichtverschmutzung kann somit der Übeltäter für Insomnia sein.

Mangelnde Dunkelheit erschwert das Einschlafen und verzögert zu allem Überfluss das morgendliche Aufwachen. Daraus resultiert ein wichtiges Ergebnis: Es erfolgt eine Verkürzung der Schlafzeit. Fatale Folgen hat dieser Rhythmus – sowohl für das menschliche Immunsystem als auch für die Konzentration. Mangelnder Schlaf schwächt die Gesundheit und das Gedächtnis. Chronische Schlafstörungen treten auf und verursachen weitere Beschwerden wie Übergewicht, Diabetes, Depressionen und einen erhöhten Blutdruck.

Des Weiteren behauptet die Europäische Kommission, dass aufgrund der Lichtverunreinigung die Entstehung von Krebs begünstigt wird. Was hat Lichtverschmutzung mit Krebs zu tun? Eine Menge. Melatonin ist wichtig. Sofern der menschliche Körper eine zu geringe Menge davon produziert, steigt automatisch der Östrogenspiegel im weiblichen Körper an. Wenn der Wert der Östrogene zu hoch ist, wächst das Risiko an Brustkrebs zu erkranken. (vgl. https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/naturschutz/vielfaltleben/gemeindenetz/tipps/lichtverschmutzung.html und https://www.bundestag.de/presse/hib/794706-794706 und https://www.wwf.de/2019/september/rettungsschirm-fuer-insekten)

Lichtverschmutzung und Insektensterben

Künstliches Licht schadet ebenso Vögeln sowie nachaktiven Insekten. Als klassisches Beispiel dienen weit verbreitete Straßenlaternen. Sie dienen als wahrer Magnet für Insekten. Leider. Denn die kleinen Lebewesen prallen entweder stark gegen die Laternen und verletzen sich oder sie verglühen in der Hitze. Es klingt zwar seltsam, doch dank der Lichtverschmutzung sinkt die Biodiversität. Der Verlust der Artenvielfalt verursacht eine Kettenreaktion, denn es kommt zu einer Nahrungsdichteverschiebung innerhalb der Umwelt.

Zugvögel leiden analog zu den Insekten unter der Lichtglocke. Sie orientieren sich am Sternenhimmel, um den richtigen Weg zu finden. Doch leider sind die Sterne nicht mehr deutlich sichtbar. Seit Langem. Deshalb leiden sie unter der Lichtverschmutzung, diese hindert sie daran, den richtigen Weg zu nehmen.

Doch nicht nur Zugvögel und Insekten gehen als Verlierer unter dem Lichtsmog hervor, sondern auch Fledermäuse. Aufgrund der zahlreichen künstlichen Beleuchtungen verlassen sie deutlich später ihr Quartier. Zudem kehren sie morgens früher zurück. Ihr Zeitfenster für die Nahrungssuche ist dadurch wesentlich kleiner. Und das ist tragisch für die Tiere, denn abends finden sie die meisten Insekten. Das wirkt sich negativ auf das Wachstum und die Entwicklung der Fledermaus-Jungen aus. Dieser Sachverhalt dient als Beweis für den unaufhaltbaren Verlust der Artenvielfalt.

Fische und Schildkröten begrüßen die Lichtverschmutzung auch nicht. Denn beide Tierarten verlieren die Orientierung, wenn nachts der Ozean oder die Seen nicht dunkel sind.

Nicht nur die Umwelt oder Menschen, sondern auch die Astronomie spürt die Lichtverschmutzung deutlich. Weil Licht, welches nicht effizient genutzt wird, Zusatzkosten verursacht und damit unnötigerweise die Treibhausgasemissionen erhöht. Aufgrund des künstlichen Lichts sehen weder Menschen noch Astrophysiker einen klaren Sternenhimmel.

Elemente der Biodiversität
Elemente der Biodiversität

Die Folgen der Lichtverschmutzung

Lange Zeit nannten Umweltexperten die hohe Fleischnachfrage und den Anbau von Palmöl als Grund für die gnadenlose Abholzung des Regenwaldes. Sie erwähnten in diesem Zusammenhang auch stets den Verlust der Artenvielfalt. Aber es existiert ein weiterer Übeltäter, dessen Bedeutung lediglich eine Minderheit kennt: Lichtverschmutzung des Regenwaldes – insbesondere rund um die Stadtzentren. Auch wenn der Tropenwald in Rekordzeit gerodet wird, besteht die Möglichkeit einer Wiederaufforstung mithilfe von ökologischen Dienstleistern. Sie nennen sich Fledermäuse, welche die Dunkelheit lieben. Aufgrund der Lichtverschmutzung können sie jedoch der wichtigen Aufgabe nicht nachkommen. 

Da gibt es beispielsweise die Kurzschwanz-Blattnasenfledermaus, deren lateinischer Name Carollia sowelli lautet. Sie isst Früchte. Um ihren Dank gegenüber der Natur zu demonstrieren, leistet diese Fledermaus ein Ritual. Mit ihrem Kot verteilt sie überall die Samen der Früchte. Zu ihren Delikatessen zählt übrigens Piper. Ein Pfeffergewächs. Diese spielt bei der Wiederaufforstung von gerodeten Waldflächen eine unverzichtbare Rolle. Das funktioniert jedoch nur, wenn die Fledermaus die Möglichkeit hat, nachts auf Nahrungssuche zu gehen. Aufgrund der Lichtverschmutzung hat sie jedoch keine Wahl, aktiv auf Nahrungssuche zu gehen; beziehungsweise ihre Beutezeit verkürzt sich durch die Lichtverschmutzung. Dieser Sachverhalt verdeutlicht, welche Lichtverschmutzung Folgen aus dem menschlichen Handeln resultieren. (vgl. https://www.geo.de/natur/oekologie/1990-rtkl-lichtverschmutzung-licht-bremst-dschungel-regeneration)

Da die Lichtverschmutzung Folgen ein Resultat anthropogenen Handelns darstellen, funktioniert in dieser Hinsicht auch der Umkehrschluss: Wenn Staaten und Unternehmen den Lichtsmog unerwünschter Weise zum Leben erweckt haben, können sie ihn theoretisch auch beerdigen.

Lichtverschmutzung auf dem Meer

Lichtverschmutzung auf Karten – insbesondere auf Satellitenbildern – ist in einem Zusammenhang der Weltmeere kaum sichtbar, denn die Weltmeere erscheinen äußert dunkel. Allerdings fallen die Erdöl- und Erdgasfelder, die in Europa liegen, dennoch auf. Unnatürlich und unerwünscht. Das sagen Experten, wenn sie dieses Bild betrachten.

Nicht nur die Nordsee fungiert als Ort der Lichtverschmutzung, sondern auch die Küsten des Mittelmeers. Sie strahlen weit und breit. Zahlreiche Hotelanlagen, die sich direkt am Strand befinden, rauben der Natur ihre Fähigkeit, das beeindruckende Meeresleuchten zu demonstrieren. Denn einst konnten die Menschen fluoreszierendes Plankton, welches durch die Wellen zum Leuchten bewegt wurde, bewundern. Es entsprach in Bezug auf seine Helligkeit schwachen Sternen, die sich am Himmel befinden. Aber leider können Touristen aufgrund der Hotelanlagen diese Faszination der Natur nicht mehr genießen.

Doch neben den Hotelanlagen verursachen Fischerboote ebenso einen Lichtsmog auf dem Meer. Ihre äußerst hellen Lichter fungieren als Köder für die Fische. Fähren sowie Kreuzfahrtschiffe erleuchten nachts ebenfalls die See.

Ölplattformen verwirren Zugvögel ebenso wie der fehlende Sternenhimmel. Sie lenken die Tiere ab. Nachts umkreisen die Vögel die Plattformen und erreichen bedauerlicherweise dadurch nicht mehr die Küste. Tödlich. So endet der Flug für die Tiere. (vgl. http://www.lichtverschmutzung.de/seiten/meer.php)

Aus den Beispielen geht hervor, dass nicht nur die Meeresverschmutzung ein ernsthaftes Problem für die Weltmeere darstellt, sondern auch die Lichtverschmutzung. Neben den Fischen und Zugvögeln leiden auch Meeresschildkröten unter dem Lichtsmog.

Einst krochen Meeresschildkröten wie auf ein plötzliches “LOS” aus dem Sand, wo sie zunächst in Eiern zu Schildkröten heranreiften, ehe sie sich wie eine Armee in Richtung der hellsten Stelle begaben. Und wer oder was war der hellste Ort? Das Meer. Dem ist heute leider nicht mehr so. Stattdessen sind die Meeresbewohner mittlerweile von den Hotelanlagen und Strandpromenaden von ihrem einstigen, klaren Weg abgelenkt. Sie dienen dadurch nur noch als leichte Beute für Raubvögel. Dadurch steigt der Verlust der Biodiversität. Diese veränderten Lebensumstände für die Tierwelt demonstrieren wie sich aufgrund des Lichtsmogs das Räuber-Beute-Verhältnis verschiebt. Ganze Tiergemeinschaften verschwinden nach und nach. Dabei ist jedes Tier von zentraler Bedeutung für die Ökosysteme.

Neben Schildkröten leiden auch Fischschwärme unter den künstlich, erleuchten Gewässern. Aufgrund der mangelnden Dunkelheit sind sie deutlich weniger geschützt. Sie sind analog zu den Meeresschildkröten existenziell bedroht, wenn man das Problem der Überfischung mitberücksichtigt. Zudem kommen sich Tiere, die tagsüber und die, welche nachts aktiv sind, in die Quere. Das passiert insbesondere bei der Nahrungssuche aufgrund der veränderten Lichtverhältnisse. (vgl. https://astronomiefans.de/lichtverschmutzung-ein-problem-das-jeden-betrifft/)

Maßnahmen gegen die Lichtverschmutzung

Die Maßnahmen gegen die Lichtverschmutzung lassen sich auf den ungesunden Lebensstil eines Menschen übertragen: eine Person, die keine Vitamine zu sich nimmt und weder ausgewogen isst noch genügend schläft, wird früher oder später krank. Diabetes, Insomnia, Konzentrationsschwäche. Dieses Trio stellt nur einen kleinen Ausschnitt der Beschwerden dar, die aus einem ungesunden Lebensstil resultieren. Individuen, die von diesen Folgen betroffen sind, versuchen die Beschwerden meistens mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zu bekämpfen. Zu allem Übel beseitigen sie dabei lediglich die Symptome, ohne die Ursachen zu beheben. Sie vergessen einfach, dass sie die Krankheit besiegen können, indem sie die Art, auf welche diese entstanden ist, neu überdenken.

Bei Insomnia auf die Ursachen des Schlafmangels Rücksicht zu nehmen oder bei Diabetes auf weniger Stress, mehr Sport und eine gesündere Ernährung zu achten. Ein Übel muss niemand hinnehmen oder sich diesem hingeben. Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Somit kann jedermann Krankheiten, welche aus einem unausgewogenen Lebensstil resultieren, heilen. Dasselbe gilt für die Lichtverschmutzung. Ja, ganz genau. Diese Vorgehensweise lässt sich auch wunderbar auf den Kampf gegen die Lichtverschmutzung übertragen. So wie Menschen viele Möglichkeiten haben gegen ihre krankheitsfördernden Gewohnheiten anzukämpfen, stehen auch Unternehmen zahlreiche Methoden zur Verfügung, um gegen die Lichtverschmutzung anzukämpfen. Regierungen, Kommunen und Organisationen können die Ausbreitung der Lichtverunreinigung aufhalten, reduzieren und bestenfalls unterbinden.

  • Wasser ist ein knappes Gut und Hotelketten auf den Balearen weisen ihre Hotelgäste darauf hin, das Wasser sparsam zu nutzen. Damit stärken sie das Bewusstsein jedes einzelnen Gastes in Bezug auf Wasser. Dasselbe muss mit der Dunkelheit erfolgen: sie ist mittlerweile analog zu Wasser ein Gut, das durch die Lichtverschmutzung knapper wird. Privathaushalte müssen dafür sensibilisiert werden, welch einen Schaden sie sich selbst, ihren Mitmenschen und der Umwelt mit einem übermäßigen Lichtkonsum antun.
  • Bewegungsmelder. Dimmer. Energiesparlampen. Solarleuchten. Zeitschaltuhren. Das aufgeführte Quintett fungiert als mögliche Maßnahme gegen die Zunahme der Lichtverschmutzung. Weshalb lohnt sich der Einsatz einer dieser vorgeschlagenen Methoden? Weil diese sicherstellen, dass das Licht lediglich im Bedarfsfall und nur in der notwendigen Menge genutzt wird.
  • Die Straßenbeleuchtung ist nicht abgeschirmt. Deshalb trägt sie maßgeblich zu einer Zunahme der Lichtverschmutzung bei, weil sie in alle Richtungen streut. Deshalb wäre eine bessere Abschirmung eine gute sowie umsetzbare Lösung. 
  • Laut Experten fungiert die Wahl der Lichtfarbe als ideale Methode gegen den zunehmenden Lichtsmog. Gelb-orange. Diese Farbkombination wirkt der Lichtverschmutzung entgegen. Der Blauanteil sollte weitestgehend gering bleiben, denn dadurch wird der Streuung in die Atmosphäre effektiv entgegengewirkt. Forscher, die sich mit der Lichtverunreinigung intensiv auseinandersetzen, fordern eine Herstellung OHNE Blaulicht, auch wenn die LED-Lampen dadurch keineswegs in einem strahlenden Weiß leichten würden.

Internationale Konventionen gegen Lichtverschmutzung als Retter in Not?

Internationale Kooperationen wie das Kyoto-Protokoll sind immer eine gute Idee, um die Öffentlichkeit, Staaten, Unternehmen und Privathaushalte auf ein ernsthaftes Problem aufmerksam zu machen. In Deutschland betrachten die Gesetzgeber die Lichtverschmutzung als eine Art der Umweltverschmutzung. Lichtimmission. So nennen sie den Lichtsmog. Denn immerhin gehört Licht zu den Immissionen, welche das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImschG) erfasst. Immerhin sind Lichtverunreinigungen eine Gefahr, die mit dauerhaften Nachteilen sowie unterschätzten Belästigungen für die Allgemeinheit verbunden sind.

Deshalb haben Verantwortliche wie der Länderausschuss für Immissionsschutz einen Maßstab veröffentlicht, der für die Berechnung und Beurteilung der Lichtimmissionen dient. Allerdings geht dieser nicht auf die Belange des Umweltschutzes ein. Es mangelt noch an verbindlichen Grenzwerten zur Lichtimmission. (vgl. http://www.lichtverschmutzung.de/)

Die Tatsache, dass das Bundesimmissionsschutz die Lichtverschmutzung berücksichtigt, stellt einen guten Anfang dar, um dem Übeltäter den Garaus zu machen. Dennoch ist die Verbreitung der Lichtverunreinigung noch nicht so gut wie beim Thema Umweltverschmutzung, Greenwashing, Fast Fashion oder Klimawandel. Diejenigen, die sich mit der Thematik befassen, sind auch diejenigen, die Unternehmen und Privathaushalte damit konfrontieren können. Die Geschichte der internationalen Klimakonventionen begann ebenfalls mit dem Kampf von Umweltorganisationen.

Des Weiteren können überzeugende Beispiele sowohl Privathaushalte als auch Unternehmen dazu anregen, die Dunkelheit als schützenswertes Gut zu betrachten; und ihre Handlungen danach auszurichten.

Eine weitere Maßnahme, welche gegen die Lichtverschmutzung zum Einsatz kommt, nennt sich Blaufilter. Zahlreiche Smartphonenutzer schalten den Filter ein, wenn sie ihr Smartphone nutzen. Dadurch wirken sie der Streuung des schädlichen blauen Lichts effektiv entgegen. Dies hört sich zwar wie eine Kleinigkeit an, ist jedoch von großer Bedeutung, wenn man die Anzahl der Smartphonenutzer genau analysiert.

Des Weiteren können Menschen, die unter Insomnia leiden und wie jeder Organismus auf die vollkommene Dunkelheit für die Melatoninbildung angewiesen sind, ihr Smartphone nachts ausschalten. Nicht in das Schlafzimmer mitnehmen. Die Qualität des Schlafs muss sich durch diese Maßnahme verbessern. Außerdem trägt jeder Einzelne, der sein Mobiltelefon nachts ausmacht zur Reduktion der Lichtverschmutzung bei.

Zudem können Smartphonenutzer tagsüber neben dem Blaulichtfilter einen Lichtmodus aktivieren, der von hell auf dunkel umschaltet. Auf dem dunklen Hintergrund sind sämtliche Informationen besser lesbar. Der Hinweis auf den Lichtmodus und Blaufilter ist nicht zu vernachlässigen, denn heutzutage und – insbesondere in den Industrienationen – hält nahe zu jeder, der ein Smartphone besitzt, dieses gefühlt 24 Stunden am Tag in der Hand. Der eine oder andere legt es nicht mal mehr weg, um in Ruhe das stille Örtchen aufzusuchen. Deshalb ist der Blaufilter und der Lichtmodus bei diesen Personen Gold wert.

Darkmode auf Smartphone einschalten
Darkmode auf Smartphone einschalten

Internetauftritte im Darkmode als sinnvolle Maßnahme gegen die Lichtverschmutzung

Als Maßnahme gegen die Lichtverschmutzung hat sich im Jahre 2021 der Dark Mode im Webdesign durchgesetzt. Internetauftritte erscheinen nicht mehr hell, sondern dunkel. Das entspannt zum einen die Augen, zum anderen wirkt es der Lichtverschmutzung entgegen. Außerdem können Personen, die mindestens acht Stunden täglich vor dem Bildschirm verbringen, länger konzentriert arbeiten. In dieser Hinsicht schlagen Arbeitgeber zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen wirken sie der Lichtverschmutzung entgegen, zum anderen schonen sie die Sehkraft ihrer Mitarbeiter. Hinzu kommt noch, dass die Konzentrationsfähigkeit steigt und Müdigkeit schwindet.

Aufgrund der positiven Nebeneffekte erfreut sich Dark Mode auch jenseits der Programmierung einer steigenden Popularität. Internetnutzer können auch bei Apps und zahlreichen Webbrowsern erwähnen, ob sie den Dunkelheitsmodus aktivieren. Nicht nur die Augen lieben das, sondern auch ein gut verfasster Text. Am Smartphone lassen sich Texte im Dunkelmodus auch bei strahlendem Sonnenlicht besser lesen.

Fazit zur Lichtverschmutzung

Die Lichtverschmutzung ist analog zur Umweltverschmutzung ein ernstzunehmendes Problem. Sie schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch der menschlichen Gesundheit. Da beide ein unbezahlbares Gut darstellen, sollte es im Interesse der Allgemeinheit liegen, diese zu schützen.

Allerdings stecken die Maßnahmen gegen die Lichtverschmutzung immer noch in den Kinderschuhen. Und woran liegt das? An der fehlenden Information. Aufklärung über die Folgen der Lichtverschmutzung könnte wahre Wunder bewirken. 

Und es existiert ein wichtiger Aspekt, welcher der Dunkelheit ein wenig widerspricht: die allgemeine Sicherheit. Unbeleuchtete Straßen stellen eine Gefahr dar und fungieren als Paradies für Verbrechen. Auch unbeleuchtete Meere haben sich in der Praxis als Schmuggelwege für verbotene Substanzen erwiesen. Nicht umsonst dominiert das Sprichwort: “Im Dunkeln lässt sich besser munkeln.”

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