Luftverschmutzung in Shanghai - China

Wasser-, Umwelt- und Lichtverschmutzung gehören zu den Verunreinigungen, die mittlerweile weltweite Beachtung genießen. Gegen diese gehen Regierungen, Unternehmen, Umweltorganisationen und Privathaushalte teilweise vor. Doch es existiert noch eine unterschätzte Art der Verschmutzung, die weniger Beachtung genießt. Sie nennt sich Luftverschmutzung und kostet Millionen von Menschen im Jahr das Leben. Zudem beeinflusst sie die Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und Umweltsystemen.

Definition Luftverschmutzung

Was genau besagt die Luftverschmutzung Definition? Luftverschmutzung steht für die Freisetzung von Schadstoffen in der Luft. Dabei handelt es sich um Schadstoffe, die sowohl der menschlichen Gesundheit als auch Tieren und der Umwelt schaden. Luftverschmutzung ist keine harmlose Kleinigkeit, sondern eine unterschätzte Gefahr. Wirklich? Ja, leider. Denn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt, dass pro Jahr sieben Millionen Menschen weltweit sterben – aufgrund von Luftverschmutzung. Von zehn Menschen atmen momentan neun eine Luft ein, welche die von der WHO errechneten Grenzwerte für Schadstoffemissionen übertrifft. Überwiegend betrifft es Menschen, die in Ländern mit einem niedrigen oder mittleren Einkommen wohnen.

Aus Chemikalien oder anderweitigen, gesundheitsschädlichen Partikeln setzt sich die Luftverschmutzung zusammen. Darüber hinaus tragen auch Gebäude Schäden von der Luftverschmutzung davon. Die Luftschadstoffe tauchen in vielen Formen auf: Gase, feste Partikel oder flüssige Tropfen. (vgl. https://education.nationalgeographic.org/ Zugriff am 14.10.2022)

Video: Luftverschmutzung und ihre Auswirkungen
*Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren

Luftverschmutzung Ursachen

Die Luftverschmutzung Ursachen sind vielfältig. Auf zahlreiche Arten gelangt die Verschmutzung in die Erdatmosphäre. Wie so viele Umweltprobleme verursacht auch diese Art der Verschmutzung überwiegend der Mensch. Neu ist diese Information nicht. Emissionen aus Fabriken, Flugzeugen, Autos, Sprühdosen und Zigaretten verunreinigen die Luft. Weil der Mensch als Übeltäter für diese Verschmutzungen verantwortlich ist, sprechen Experten von anthropogenen Ursachen der Luftverunreinigung. Dennoch ist der Mensch nicht allein für die gesamte Luftverschmutzung verantwortlich. Es existieren tatsächlich natürliche Quellen der Luftverunreinigung. Sie resultieren aus dem Rauch von Waldbränden oder aus der Asche von Vulkanen.

Wo tritt die Luftverschmutzung hauptsächlich auf? Überwiegend in Großstädten, weil sich dort Emissionen aus unterschiedlichen Quellen an einem Ort ansammeln. Hin und wieder fungieren Berge sowie hohe Gebäude als Schutzwände gegen die Verbreitung der Luftverunreinigung. Meistens erscheinen die Verschmutzungen in Form von Wolken, welche die Luft trüben. Smog lautet der Begriff, der in der Praxis für diese Erscheinung dominiert. Dabei setzt sich Smog aus den englischen Begriffen smoke für Rauch und fog für Nebel zusammen.

Auch hier leiden überwiegend Großstädte aus den Entwicklungs- und Schwellenländern stärker an der Luftverunreinigung als Großstädte in Industrieländern. Welche Städte sind laut WHO die Orte, die am meisten verschmutzt sind? Karatschi in Pakistan, Neu-Delhi in Indien, Peking in China, Lima in Peru und Kairo in Ägypten. Allerdings haben auch Städte in Industrieländern ein Problem mit der Luftverunreinigung. Nicht umsonst trägt Los Angeles in Kalifornien den Spitznamen Smog City. (vgl. https://www.nrdc.org – Zugriff am 14.10.2022)

Smog über Los Angeles
Smog über Los Angeles

Welche Stoffe verunreinigen denn die Luft. An erster Stelle stehen die Treibhausgase.

Treibhausgase verunreinigen die Luft

Treibhausgase sind wichtig, weil sie die Wärme der Erdoberfläche in der Atmosphäre einfangen. Auf diese Weise produzieren sie wärmere Temperaturen. Diese sind jedoch wiederum ein Kennzeichen für den gefürchteten Klimawandel. Der Meeresspiegel steigt deswegen an, das Korallensterben schreitet voran, hitzebedingte Todesfälle häufen sich und Infektionskrankheiten verbreiten sich schneller und einfacher.

Im Jahre 2018 beliefen sich 81 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen eines Landes auf Kohlendioxid. Lediglich 10 Prozent der Emissionen bestanden aus Methan. Woher stammt noch einmal Kohlendioxid? Er resultiert aus der Verbrennung von fossilen Brennstoffen, wohingegen Methan aus natürlichen sowie industriellen Quellen stammt. Er wird ebenso bei großen Öl- sowie Gasbohrungen freigesetzt. Zwar sind die Kohlendioxidemissionen von der Zahlenseite her betrachtet, größer, doch Methan hat ein größeres Zerstörungspotenzial.

Neben Kohlendioxid und Methan existieren noch weitere Treibhausgase, welche die Luft verunreinigen. Welche sind das? Es sind teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW). Was sind denn das für merkwürdige Stoffe, die in den Nachrichten im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung so gut wie nie auftauchen, obwohl sie wichtig sind?

Bei diesen Stoffen handelt es sich um Substanzen, welche Wärme einschließen und das tausendmal mehr als Kohlendioxid. Aha. Und wo genau sind diese Stoffe enthalten? In Kühlschränken und Klimaanlagen fungieren sie als unverzichtbares Element, gerade weil sie Wärme einschließen. Da dieses Treibhausgas jedoch zu einer massiven Luftverschmutzung beiträgt, einigten sich im Oktober 2016 mehr als 140 Länder darauf, die Nutzung dieser Chemikalien zu reduzieren. Ferner einigten sich diese Staaten auf ein weiteres Ziel: Umweltfreundliche Alternativen entwickeln und die schädlichen Chemikalien ersetzen. Selbst die Vereinigten Staaten von Amerika haben diesem Vorhaben zugestimmt. Welche Ziele resultieren aus diesem Abkommen? Bis 2035 sollen die Verwendung der FKW um bis zu 85 Prozent reduziert werden. Gelingt es den Ländern tatsächlich dieses Ziel zu verwirklichen, reduziert sich in den nächsten 35 Jahren der Ausstoß von Kohlendioxid um mehr als 80 Milliarden Tonnen.

Pollen und Schimmel begünstigen die Luftverschmutzung

Obwohl die Mehrheit der Menschen mit der Luftverunreinigung das Emittieren von Treibhausgasen assoziiert, existieren noch andere Stoffe, welche die Luft verschmutzen.

Und ausnahmsweise gehört der Mensch nicht zu den Verursachern. Wie heißen denn die Übeltäter? Sie nennen sich Schimmelpilze und Allergene. sie wachsen auf Bäumen, befinden sich auf Unkraut und hausieren auf dem Gras. Aufgrund des Klimawandels gelangen sie jedoch ebenso in die Luft. Von da aus haben sie ein leichtes Spiel, wenn es um die Gefährdung der menschlichen Gesundheit geht.

Sofern Unternehmen, Häuser oder Bildungsinstitutionen Wasserschäden davontragen, entsteht hin und wieder Schimmel. Er produziert allergene Schadstoffe. Personen, die sich diesen Schimmelpilzen aussetzen, gefährden ihre Gesundheit. Sie können an unterschiedlichen Allergien erkranken oder Asthma kriegen. Daneben produzieren manche Schimmelpilze Giftstoffe, deren Einatmung lebensgefährlich ist.

Pollenallergien resultieren aus dem Klimawandel. Laboruntersuchungen haben bereits bewiesen, dass sich Pflanzen, welche Pollen produzieren – wie Ambrosia – rapide vermehren. Sie profitieren von einer hohen Kohlendioxidmenge. Wenn das so weitergeht, wird die Anzahl der Menschen, welche unter Fieber, brennenden Augen und laufenden Nasen leiden, ansteigen.

Mittlerweile zählt die Luftverschmutzung zum viertgrößten Risikofaktor für einen verfrühten Tod. Laut des jüngsten State of Global Air-Berichts, starben 2019 4,5 Millionen Menschen an Luftverschmutzung im Freien und 2,2 Millionen Menschen starben aufgrund von einer verunreinigten Luft in Innenräumen. Der State of Global Air-Bericht befasst sich mit der Luftverschmutzung auf dem gesamten Planten Erde.

Wer trägt denn die höchste Krankheitslast und leidet am meisten unter der Luftverschmutzung? Offenbart der Bericht dieses Geheimnis? Ja. Es trifft die bevölkerungsreichsten Länder wie Indien und China. Sie leiden weiterhin an der Luftverschmutzung, auch wenn Verbesserungen hinsichtlich der globalen Sterblichkeitsrate erzielt wurden. Wissenschaftler und Klimaforscher weisen darauf hin, dass dieser Bericht keine Verfälschung der Realität darstellt, sondern die bittere Wahrheit in Fakten und Zahlen wiedergibt. Der Klimawandel verschärft die Beschwerden, welche aus der Luftverschmutzung resultieren. Deshalb wäre es wünschenswert, eine Klimaneutralität anzustreben, um der Luftverunreinigung entgegenzuwirken. (vgl. https://www.stateofglobalair.org/ Report of Global Air 2020, pdf, Zugriff am 24.10.2022)

Umweltverschmutzung - rauchender Schornstein
Umweltverschmutzung – rauchender Schornstein

Wie hängt die Luftverschmutzung mit der Umweltgerechtigkeit zusammen?

Wer wohnt gerne in der Nähe einer Ölraffinerie, eines Hafens, einer Giftmülldeponie oder einer Verbrennungsanlage? Eben – Niemand! Dennoch ist das nicht vermeidbar und Millionen von Menschen auf der ganzen Welt leben in solchen Gebieten. Für sie besteht ein höheres Risiko, an Herz- Kreislauf-Erkrankungen, neurologischen Schäden, Atemwegserkrankungen oder Krebs zu erkranken.

Berichten zufolge wohnen in solchen Gegenden eher Menschen, die über mangelnde finanzielle Mittel verfügen, um die unliebsamen Gebiete zu verlassen. Sie atmen die schmutzige Luft täglich ein und leiden deshalb an gesundheitlichen Problemen. Des Weiteren erleiden sie wirtschaftliche Schäden, weil sie ihrer Arbeit nicht nachgehen können und von höheren medizinischen Kosten betroffen sind. Experten bezeichnen diesen Sachverhalt als Umweltrassismus. Allerdings beschränkt sich dieser nicht nur auf Städte und Industriegebiete. Wander- und Saisonarbeiter aus der Landwirtschaft sind insbesondere in den Vereinigten Staaten von Amerika von der Luftverschmutzung betroffen. Zu allem Übel gehören sie zu denjenigen, die in einer Notlage stecken. Sie haben weder einen Einfluss auf Arbeit- noch auf Gesetzgeber. Niemand interessiert es, dass sie unter der Luftverschmutzung leiden.

Windturbinen in Deutschland
Windturbinen in Deutschland

Wie verläuft eine Kontrolle der Luftverschmutzung?

Lässt sich die Luftverschmutzung kontrollieren und im Idealfall eindämmen? Selbstverständlich lässt sich die Luftverschmutzung eindämmen. Wer ein Übel verursacht, kann es auch ausmerzen. Die bestmögliche Variante, der Luftverschmutzung den Kampf anzusagen, besteht darin, zu sauberen Brennstoffen zu wechseln. Erneuerbare Energiequellen wie Solar-, Wind- oder Wasserenergie sind die Lösung. Biomasse zählt ebenso zu den umweltfreundlicheren Energielieferanten. Auch Elektroautos fungieren als bessere Variante für die Luftreinhaltung.

Wie verhält es sich jedoch mit den wirtschaftlichen Kosten in Bezug auf die Luftreinhaltung? Der Natural Resources Defense Council (NRDC) hat herausgefunden, dass der Nutzen einer sauberen Luft 32 Mal höher ist als die Kosten, welche aus den Vorschriften für die Luftreinhaltung resultieren. Welche Vorteile fallen in diese Kategorie? Weniger Todesfällen. Bis zu 370.000 Todesfälle lassen sich dadurch vermeiden und die Zahl der Krankenhauseinweisungen reduzierte sich ebenso um 189.000. Der Nettogewinn kann sich auf einen Wert von bis zu 3,8 Billionen Dollar belaufen. Die genannten Ziffern beziehen sich auf die USA. Allerdings verdeutlichen die Zahlen, dass sich die Luftreinhaltung in jeglicher Hinsicht auszahlt. Wenn die Vereinigten Staaten von Amerika von einer sauberen Luft profitieren, gilt das auch für alle anderen Staaten weltweit. (vgl. https://www.nrdc.org/about/climate-clean-energy ; https://www.nrdc.org/about#leadership – Zugriff am 24.10.2022)

Luftverschmutzung existiert nicht nur in der freien Natur, sondern auch in Innenräumen. In dieser Hinsicht wird sie noch stark vernachlässigt.

Die wenig bekannte Luftverschmutzung in Innenräumen

Die Mehrheit assoziiert mit einer Luftverunreinigung Rauch und Abgase aus riesigen Industriegebieten oder Fahrzeugen. Daneben existieren noch zahlreiche Arten der wenig bekannten Luftverunreinigung in Innenräumen. Indem Verbraucher ihr Haus heizen, verbrennen sie dabei Substanzen wie Kohle, Holz und Kerosin. Dabei verunreinigt das Trio die Luft im Haus. Menschen, die mit Holz heizen, stellen ziemlich schnell einen starken Geruch an ihrer Kleidung fest. Und nach der ersten Heizsaison sehen sie die Luftverunreinigung an den Wänden. Rauch und Asche erschweren zudem das Atmen, sodass Verbraucher dennoch Fenster und Türen öffnen müssen, um nach frischer Luft zu schnappen.

Radongas ist kanzerogen und sammelt sich ebenso in Häusern an. Über die Erdoberfläche erfolgt eine Freisetzung von Radon. Allerdings ist der Markt von kostengünstigen Systemen, welche die Radonwerte reduzieren können eine möglich Lösung für das Problem – sofern Fachleute die Installation getätigt haben.

Manche Baumaterialien inklusive der Isolierung gehören ebenso zu den Stoffen, die der menschlichen Gesundheit schaden. Ferner verursachen Belüftungen sowie Luftbewegungen in Häusern und Wohnungen hin und wieder Schimmel. Dadurch sammeln sich Schimmelpilzkolonien an feuchten und kühlen Orten in Wohnungen an. Sie sind insbesondere dann gefährlich, wenn die Sporen des Schimmels in die Luft gelangen, und sich von dort aus im gesamten Haus verbreiten. Durch das Einatmen der Sporen können Hausbewohner krank werden. Schlimmstenfalls verweilen die PIlze lange im Körper und verursachen sogar den Tod. (vgl. https://education.nationalgeographic.org/resource/air-pollution – Zugriff am 16.10.2022)

Was können Unternehmen und Privathaushalte tun, um die Luftverschmutzung zu reduzieren?

Je geringer der Verbrauch der fossilen Rohstoffe, desto sauberer bleibt die Luft. Umso leichter lassen sich die schädlichen Folgen des Klimawandels bekämpfen. Insbesondere bei der Beförderung von Personen spielt die Wahl des Verkehrsmittels eine wichtige Rolle. Fahrrad. Öffentliche Verkehrsmittel. Zu Fuß – vorausgesetzt der Weg ist nicht weit. Selbstverständlich kann nicht jeder Arbeitnehmer oder auch jede Mutter immer auf einen PKW verzichten. Dennoch lohnt es sich beim Kauf für ein Auto zu entscheiden, welches sparsamer im Benzinverbrauch ist. Und sofern es möglich ist, lohnt sich der Umstieg auf ein Elektroauto, weil dieses die Luft weniger verschmutzt als ein herkömmlicher PKW.

Eine weitere Möglichkeit, die zur Luftreinhaltung beiträgt, ist ein Umstieg auf Ökostrom. Sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte können sich über ihren Stromversorger über die Stromherkunft informieren. Sofern sie nicht selbst die Möglichkeit haben, auf alternative Energien umzusteigen, ist es eventuell möglich, vom Stromversorger zu verlangen, dass die Energie aus Wind- und Sonnenergie gewonnen wird.

Die Herkunft der Lebensmittel spielt eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Luftreinhaltung. Weshalb ist die Nahrungsmittelherkunft wichtig? Weil sie besagt, ob das ausgesuchte Obst und Gemüse einen langen Transportweg hinter sich hat oder nicht. Lange Transportwege setzen ebenso zahlreiche Treibhausgase frei. Demzufolge lohnt es sich für die Luftreinhaltung, regionale sowie saisonbedingte Lebensmittel zu bevorzugen. Das Fleisch, welches von einem regionalen Bauern stammt, ist immer noch besser als Massenware, die tonnenweise zur Hälfte aus Antibiotika besteht.

Luftverschmutzung schadet der Gesundheit

Privathaushalte, welche die Information erhalten oder in den Wetterberichten lesen und hören, dass die Luftverschmutzung hoch ist, sollten ihre Zeit im Freien begrenzen. Das bedeutet, Kinder nicht so lange spielen zu lassen und die Jogging-Zeit zu verkürzen. Meistens ist die Luft morgens sauberer als am Nachmittag.

Bei einem Aufenthalt im Freien, lohnt es sich, sich so weit wie möglich von stark befahrenen Straßen fernzuhalten. Danach sollte eine Reinigung der Kleidung erfolgen, weil dadurch schädliche Partikel entfernt werden. Auch wenn die Luft rein aussieht, bedeutet das noch lange nicht, dass sie frei von Schmutzpartikeln ist. Bei schlechter Luftqualität lohnt es sich, einen Aufenthalt in den eigenen vier Wänden zu bevorzugen.

Personen, die in der Nähe eines Waldes wohnen, in welchem es immer wieder zu Waldbränden kommt, halten sich idealerweise von diesem schädlichen Rauch fern. Masken helfen nicht nur in Pandemiezeiten, sondern auch bei einem erhöhten Rauchaufkommen.

Wie attackiert die Luftverschmutzung die Gesundheit?

Experten teilen die Auswirkungen der Luftverschmutzung in langfristige und kurzfristige Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit ein. Was fällt in die Rubrik kurzfristige Folgen? Das sind Krankheiten wie Bronchitis und Lungenentzündung. Sie sind kurzfristig und dennoch gefährlich. Bronchitis ist für Säuglinge und Kleinkinder gefährlicher als für Erwachsene. Weshalb vertragen die kleinen Menschen diese Krankheit nicht gut? Das kommt daher, weil ihre Bronchien noch nicht stark genug sind, um sich gegen den Übeltäter Luftverschmutzung zu wehren. Ihr Immunsystem ist schwach. Zu allem Überfluss können sie sich nicht einmal gegen die Luftverunreinigung und den daraus resultierenden Folgen wehren.

Zu den weiteren kurzfristigen Konsequenzen der Luftverschmutzung zählen Beschwerden und Reizungen, welche die Nase, den Rachen, die Augen sowie die Haut betreffen. Darüber hinaus verursacht Luftverschmutzung weitere, weniger bekannte Leiden wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel. Übrigens zählen auch schlechte Gerüche zu der Kategorie Luftverunreinigung. Sie stammen von umliegenden Fabriken, Müll- und Abwassersystemen. Sie sind zwar weniger schlimm und dennoch unangenehm.

Wie sieht es mit den langfristigen Folgen der Luftverschmutzung für die menschliche Gesundheit aus? Was bedeutet in diesem Zusammenhang langfristig? Langfristig steht hier für einen Zeitraum von mehreren Jahren oder für die gesamte Lebenszeit. Wie äußern sich langfristige gesundheitliche Auswirkungen der Luftverunreinigung? Herzerkrankungen, Lungenkrebs und Atemwegserkrankungen sind langfristige Krankheiten, welche aus der schmutzigen Luft resultieren. Darüber hinaus verursacht die Luftverschmutzung anderweitige, langfristige Schäden an den Nieren, Nerven, an der Leber und am Gehirn. Wissenschaftler vertreten darüber hinaus die Auffassung, dass Luftverunreinigungen Schäden bei ungeborenen Kindern verursachen. Da kann eine Schwangere noch so sehr aufpassen, sich gesund ernähren und dennoch ein Neugeborenes mit Geburtsfehlern auf die Welt bringen. Denn die schmutzige Luft verändert die DNA im Mutterleib und schwächt das Ungeborene.

Wie bereits erwähnt, vertragen ältere Menschen und kleine Kinder die Luftverschmutzung wesentlich schlechter, weil ihr Immunsystem schwächer ist. Krankheiten wie Asthma, Herz- und Lungenbeschwerden werden aufgrund von Luftverunreinigungen schlimmer. Darüber hinaus spielt die Expositionsdauer, die Menge sowie die Art der Luftschadstoffe eine zentrale Rolle in Bezug auf die Erkrankungen, welche aus der Luftverschmutzung resultieren.

Kölner Dom Fassade
Kölner Dom Fassade

Wie wirkt sich die Luftverschmutzung auf die Umwelt aus?

Analog zum Menschen vertragen weder Tiere, Pflanzen und gesamte Ökosysteme die Folgen der Luftverschmutzung. Smog –als sichtbare Form der Luftverschmutzung – dämpft Geräusche und verdeckt Farben. Da die Luftpartikel auf die Erde zurückfallen, verunreinigen sie Oberflächen von Gewässern und Böden. Dadurch sterben Nutzpflanzen ab und ihr Ertrag sinkt. Auch junge Bäume und anderweitige Pflanzen sterben ab, ohne Nahrungsmittel zu liefern.

Schwefeldioxid- sowie Stickoxidpartikel verursachen in der Luft einen sauren Regen, indem sie sich mit Wasser und Sauerstoff vermischen. Woher stammen diese Luftschadstoffe? Von Kohlekraftwerken und Kraftfahrzeugen. Saurer Regen beschleunigt das Absterben der Pflanzen und beschädigt den Boden. Zudem resultiert daraus eine Wasserverschmutzung und die Wasserqualität nimmt ab. Infolgedessen steigt das Problem der Trinkwasserknappheit an. Gebäude und Denkmäler leiden ebenso unter dem sauren Regen, der das Ergebnis von Luftverschmutzung ist.

Tiere leiden analog zu den Menschen unter den Konsequenzen der Luftverunreinigung. Auch bei ihnen entstehen Krankheiten und Geburtsfehler. Ihre Fortpflanzungsrate sinkt rapide. Dabei ist diese für den Erhalt der Artenvielfalt von Bedeutung.

Handelt es sich bei der Luftverschmutzung um einen verlorenen Kampf?

Politiker, Manager, Sportler, Mönche und Kampfsportler predigen den Satz, dass ein Kampf erst dann verloren ist, wenn man aufgibt, ohne nach einer passenden Lösung zu suchen. Doch im Hinblick auf die Luftverschmutzung handelt es sich um ein unterschätztes Übel. Saubere Luft ist die Grundlage des Lebens. Die Luft, welche wir einatmen, ist so selbstverständlich, gratis und deshalb kaum geschätzt.

Dennoch ist der Kampf nicht leicht zugewinnen – gegen die Luftverschmutzung. Sie ist stark verbreitet und hängt von zahlreichen, unterschiedlichen Faktoren ab. Zudem lautet die spannende Frage: “Wer möchte schon seinen Lebensstil ändern, um die Luftqualität zu verbessern?” Eben: niemand oder so gut wie niemand. Zudem können nicht alle Menschen, die zur Arbeit mit dem Auto fahren müssen auf öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrgemeinschaften umsteigen. Zudem leben zahlreiche Menschen wie Taxifahrer oder Piloten von der Personenbeförderung. Sollen sie darauf verzichten, um die Luft sauber zu halten? Es ist offensichtlich, dass die Luftreinhaltung aus zahlreichen Baustellen besteht.

Sinnvolle Maßnahmen, die zu einer Verringerung der Luftverschmutzung beitragen

Jeder einzelne Haushalt hat die Macht, die nachfolgenden Ratschläge Tag für Tag umzusetzen.

  • Energiesparen: am Arbeitsplatz, in den eigenen vier Wänden, überall
  • Auf das Umweltzeichen bzw. Energiesiegel beim Kauf von Büro- und Haushaltsgerätenachten, denn das Energy Star-Siegel trägt zur Luftreinhaltung bei
  • Auf Fahrgemeinschaften, öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad und zu Fuß gehen, sofern esmöglich ist.
  • Anweisungen beim Benzintank befolgen und keinen Kraftstoff verschütten. Den Tankdeckel stets gut verschließen.
  • Tragbare Benzinbehälter inklusive Aufschrift auslaufsicher bevorzugen.
  • Auto-, Boots- und andere Motoren richtig einstellen.
  • Regelmäßig eine Reifenkontrolle durchführen, damit die Reifen den richtigen Luftdruck haben
  • Wann immer es möglich ist, auf umweltfreundliche Farben und nachhaltige Reinigungsmittel umsteigen
  • Laub und Gartenabfälle kompostieren
  • Gasscheiten anstatt Holz benutzen
  • Sauberen Arbeitsweg bevorzugen – mit Kollegen zur Arbeit fahren, öffentliche Verkehrsmittel benutzen oder Carsharing wählen.
  • Besorgungen zusammenlegen und damit Fahrtzeiten reduzieren. Sofern es möglich ist zu Fuß zur Arbeit gehen.
  • Leerläufe des Autos möglichst vermeiden.
  • Auto am Abend tanken, wenn es kühler ist.
  • Strom sparen und Klimaanlagen richtig einstellen.
  • Rasen- und Gartenarbeiten, bei welchen benzinbetriebene Geräte genutzt werden, verschieben und am Abend tätigen.
  • An Tagen, an denen eine hohe Luftverschmutzung herrscht, Schutzmaßnahmen ergreifen.
  • Autofahrtenanzahl wirklich strikt reduzieren, denn jede einzelne Fahrt, die sich vermeiden lässt, schont die Luftqualität.
  • Wenn es nicht nötig ist, auf einen Kamin- oder Holzofen verzichten.
  • Laub, Müll und anderweitige Materialien nicht verbrennen.
  • Weitestgehend keine gasbetriebenen Rasen- und Gartengeräte nutzen.

(vgl. https://www3.epa.gov/region1/airquality/reducepollution.html Zugriff am 1.11.2022)

Luftverschmutzung in Shanghai - China
Luftverschmutzung in Shanghai – China

Fazit zur Luftverschmutzung

Die Luftverschmutzung ist ein unterschätztes Umweltproblem. Zu allem Überfluss steht sie im Schatten zahlreicher, anderer Umweltprobleme. Dabei stellt eine saubere Luft die Grundlage eines jeden Lebens dar. Allerdings handelt es sich bei der Bekämpfung der Luftverschmutzung um einen gemeinsamen Kampf der Regierungen, Industrie, Unternehmen und Privathaushalte. Oftmals liegt es jedoch nicht an einem mangelnden Willen der Verantwortlichen, sondern an einem Informationsrückstand. Sobald dieser beseitigt ist, steht einer schrittweisen Verbesserung der Luftqualität nichts im Wege. Nichtsdestotrotz handelt es sich dabei um einen weiten Weg. Und die Frage, wer denn die Aufklärungsarbeit bezüglich Luftreinhaltung übernimmt, ist ebenso nicht geklärt.

Ähnliche Beiträge