Regen ist Regen und wenn er fällt, stellt er eine Wohltat für die drei Säulen der Nachhaltigkeit dar. Mensch, Tier und Umwelt profitieren von den wohltuenden Tröpfchen. Vielleicht war das einmal so. Leider hat sich mittlerweile aus umweltpolitischer Sicht viel verändert – und das nicht gerade zum Positiven. Der Regen hat sich verändert, weil er mittlerweile zum sauren Regen mutiert ist. Saurer Regen hat negative Konsequenzen für Gewässer, Gebäude, Pflanzen und Ökosysteme. Doch was steckt hinter der Definition saurer Regen? Der nachfolgende Beitrag bringt (hoffentlich) ein wenig Licht ins Dunkel.
Definition: Sauerer Regen
Was fällt unter die Definition saurer Regen? Nun, dabei handelt es sich um einen Niederschlag, der eine Unmenge an Säure sowie Wasserstoffionen enthält. Somit zeichnet sich der Regen durch einen hohen Säuregehalt aus. Er hat zudem einen niedrigen pH-Wert, der sich unter 5,5 beläuft. Dabei ist diese Ziffer die Messzahl für natürliches Regenwasser. Je niedriger der pH-Wert ist, desto höher ist die Luftverschmutzung. (vgl. https://www.ima-agrar.de/wissen/agrilexikon/saurer-regen Zugriff am 18.8.2022)
Den Begriff saurer Regen hat übrigens der Schotte namens Robert Angus Smith geprägt. Er war Chemiker. Ihn nannte die Royal Society of Chemistry Vater des sauren Regens. Warum hat Smith denn gerade diesen sonderbaren, gewöhnungsbedürftigen Begriff gewählt? Er entschied sich für diese Bezeichnung, weil er die chemische Zusammensetzung von Regenwasser untersuchte als er sich in Industriestädten von Schottland und England aufhielt. Seine Forschungssergebnisse hielt er in seinem Buch mit dem Titel “Air and Rain; The Beginnings of a Chemical Climatology” im Jahre 1872 fest.
Ungefähr 70 Jahre später, in den 1950-er Jahren fingen Wissenschaftler aus den Vereinigten Staaten das Phänomen der sauren Niederschläge genauer zu untersuchen. Zwischen 1960 und 1970 erlangte der saure Regen seinen Status als regionales Umweltproblem, welches neben Westeuropa auch das östliche Nordamerika betrifft. (vgl. https://www.livescience.com/63065-acid-rain.html Zugriff am 24.8.2022)
Entstehung: Saurer Regen
Nun ist klar, dass saurer Regen sich vom herkömmlichen Regen unterscheidet. Die spannende Frage lautet jedoch: Wie entsteht saurer Regen? Säurebildende Abgase begünstigen die Entstehung von saurem Regen. Sie entstehen durch Stickoxide und Schwefeldioxide. Insbesondere der Verbrennungsvorgang fossiler Brennstoffe fördert den sauren Regen. Allerdings sind auch natürliche vulkanische Aktivitäten für diesen Prozess verantwortlich. Schließlich kommt es dadurch auch in der Atmosphäre zu chemischen Reaktionen. Bei diesen bilden sich Gase und Säuren. Sie reduzieren den pH-Wert des Regens.
Die Schadstoffe haben die Macht, in der Atmosphäre aufzusteigen. Dort verbinden sie sich mit Sauerstoff, Wasser und anderen Chemikalien. Sie verwandeln sich in säurehaltige Schadstoffe, die wiederum als saurer Regen auf die Erde fallen. Zu allem Überfluss lösen sich sowohl Stickoxide als auch Schwefeldioxid mühelos in Wasser. Der Wind vollendet im Anschluss das Werk, indem er den schädlichen Regen weit und breit verteilt. Die genannten Verbindungen legen unkompliziert weite Strecken zurück. Außerdem werden sie nicht nur zu einem Teil des Regens, sondern auch ein Teil des Nebels und Schnees.
Wie unmissverständlich klar wird, sind überwiegend anthropogene Aktivitäten für das Szenario saurer Regen verantwortlich. Die Industrialisierung war für den Menschen ein Segen, doch für die Umwelt vermutlich komplett ein Fluch. Denn seit Beginn des 19. Jahrhunderts hat der Mensch zahlreiche, unterschiedliche Chemikalien in die Atmosphäre geschickt. Infolgedessen hat sich die Gasmischung in der Atmosphäre verändert. Zum Leidwesen der Menschen, Tiere und Umwelt.
Zu den größten Übeltätern gehören Kraftwerke. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Politiker und Unternehmen eine Energiewende anstreben, um auf erneuerbare Energien umzusteigen. Denn Kraftwerke setzen eine hohe Menge an Schwefeldioxid und Stickoxiden frei, sobald sie Kohle oder anderweitige fossile Brennstoffe verbrennen.
Doch die Kraftwerke sind nicht allein für die Entstehung saurer Regen verantwortlich. Auch Abgase von Autos, Bussen und Lastwagen produzieren Schwefeldioxid und Stickoxide, die sauren Regen verursachen. (vgl. https://www3.epa.gov Zugriff am 18.8.2022)
Reaktionen aus der Umwelt begünstigen ebenfalls die Entstehung saurer Regen
Auf ein Gleichgewicht ist die Natur angewiesen, obwohl der Regen von Natur aus ein wenig sauer ist. Der natürliche pH-Wert liegt bei 5,0. Doch der Mensch verschlimmert die Lage. Normaler Niederschlag setzt sich aus Graupel, Regen oder Schnee zusammen. Er reagiert nicht nur mit alkalischen Chemikalien, sondern auch mit nicht-sauren Materialien, welche sich in der Luft, im Boden, in Gesteinen, in Seen oder Flüssen vorkommen.
Normalerwiese können die Reaktionen die natürlichen Säuren neutralisieren. Das funktioniert jedoch nur, wenn der Regen leicht sauer, anstatt zu sauer ist. Im Laufe der Zeit spült der saure Regen die neutralisierenden Stoffe weg. Diese zerstören die Umwelt. Somit gelten die von Menschen getätigten Aktivitäten als Hauptursache für die Entstehung saurer Regen. Insbesondere Wälder leiden unter dem schädlichen Regen. Das gilt vor allem für die Regionen, die häufig von Niederschlägen heimgesucht werden.
Des Weiteren kommt es zu einer Bodenübersäuerung. Fatal. Denn dadurch erfolgt eine Freisetzung der Schwermetallionen. Sie schaden den Baumwurzeln. Sie nehmen dann zu wenig Wasser sowie Nährstoffe auf. Für Krankheiten, Schädlinge und anderweitige Belastungen werden sie dadurch noch anfälliger. Wie verläuft das Baumsterben, wenn der saure Regen Oberhand gewinnt? Also anfangs verlieren die beschädigten Bäume zunächst ihre Blätter sowie Nadeln. Danach sterben die Äste ab: einer nach dem anderen. Wipfeldürre lautet die Bezeichnung für diesen Verfall, der zum Baumtod führt. Leider bleibt es nicht dabei, denn der saure Regen beschädigt nicht nur ältere Bäume. Stattdessen behindert er die jüngeren Bäume am Wachsen.
Saurer Regen: Auswirkungen auf Gewässer
Da die Baumwurzeln kleiner sind, halten sie den Schäden, die der saure Regen verursacht, weniger stand. Insbesondere das Regenwasser fließt ungehindert und rasch ab. Dadurch erfolgt eine schnelle Ausschwemmung der basischen Bestandteile. Doch genau diese sind das Gegenstück zu Säuren. Das, was für den menschlichen Organismus wichtig ist – ein gesunder Säure-Basen-Haushalt – gilt auch für die Natur. Basen neutralisieren Säuren, im menschlichen Organismus und im Boden gleichermaßen. Sofern Basen schnell ausgeschwemmt werden, resultiert daraus die logische Konsequenz: Bodenübersäuerung.
Danach gelangt das saure Wasser in Flüsse, Seen sowie andere Gewässer. Dann setzt es sein Unheil fort, indem es giftige Metall-Kationen anreichert. Sie haben die unterschätzte Macht, Ökosysteme von Gewässer stark zu beschädigen. Tiere und Pflanzen vertragen diese Substanz nicht. Für sie ist das hochgiftig. Von diesem Prozess sind Gewässer auf Gesteinen am stärksten betroffen, da sie keine neutrale Wirkung auf den sauren Regen haben.
Auswirkungen des sauren Regens auf Ökosyseme und das Pflanzenwachstum
Lebendigen Organismen macht der sauere Niederschlag stark zu schaffen. Das gilt insbesondere für Arten, die in begrenzten Gewässern leben. Warum? Weil diese Arten keine Möglichkeit haben, um in Gebiete auszuweichen, die weniger sauer und eher basisch sind. Natürlich trifft das nicht auf sämtliche Arten zu. Einige vertragen sauere Gewässer und andere nicht. Sie weisen unterschiedliche Toleranzen gegenüber sauren Lebensräumen auf. Manche Arten sind so empfindlich, dass sie auf geringe Veränderungen mit dem Tod reagieren.
Dieses Problem existiert jedoch nicht erst seit heute. Bereits um 1900 herum starben in mehreren Seen in Galloway, das in Schottland liegt, zahlreiche lokale Fischpopulationen aus. Somit treibt saurer Regen seit langer Zeit sein Unwesen.
Pflanzen reagieren auf den sauren Niederschlag nicht positiv. Ihre Blätter sind von Natur aus mit einer wachsartigen äußeren Schicht gesegnet. Doch der aggressive Regen greift diese Schutzschicht an, weshalb die Pflanzen nicht mehr in der Lage sind, eine effizeiten Photosynthese zu betreiben. Infolgedessen stirbt die Pflanze schneller ab. Und so beginnt langsam und schleichend der Verlust der Biodiversität in einem Ökosystem – mit einem winzigen Tröpfchen sauren Regens. Wenn jedoch Schlüsselarten von den Folgen des sauren Regens betroffen sind, bricht das gesamte Ökosystem zusammen. (vgl. https://earth.org/how-does-acid-rain-affect-the-environment/ Zugriff 21.8.2022)
Dieses Beispiel bestätigt eine kleine, weniger bekannte japanische Volksweisheit, welche auf die Bedeutung von Details hinweist. Die Geschichte ist ultrakurz und dennoch inhaltsreich:
Der fehlende Nagel
Aufgrund eines fehlenden Nagels ging das Hufeisen des Pferdes verloren. Deshalb kam der Reiter dieses Pferdes nicht an. Er überbrachte infolgedessen eine wichtige Nachricht – NICHT. Dank des nicht-geliefertern Briefs verloren sie den Krieg, den sie hätten gewinnen sollen… Alles augrund eines wichtigen – auf den ersten Blick jedoch unwichtigen – Details: eines Nagels, der auf dem Hufeisen fehlte.
Diese Geschichte lässt sich wunderbar auf die Tröpfchen des sauren Niederschlags übertragen. Klein, unscheinbar, harmlos – diesen Eindruck erwecken die Regentröpfchen. Leider trifft das genaue Gegenteil zu, denn sie sind stark genug, um großes Unheil anzurüchten: nämlich ein gesamtes Ökosystem zu zerstören oder eine Fischpopulation auszulöschen oder die menschliche Gesundheit zu beeinträchtigen, indem sie Betroffenen in Form von Asthma die Luft zum Atmen nehmen. Und wenn der Mensch nicht begreift, wie gefährlich saurer Regen ist, wird er den Kampf für den Erhalt einer intakten Umwelt verlieren.
Der sauere Niederschlag stört auch die Gebäudesicherheit – wie der nachfolgende Abschnitt zeigt.
Saurer Regen: Auswirkungen auf die Gebäudesicherheit
Der saure Regen wäre harmlos, wenn er nicht so viele Schäden anrichten würde. Gebäude, die aus Sand- oder Kalkstein sowie Beton bestehen, verwittern durch den sauren Regen deutlich schneller. Nicht nur Gebäude, sondern auch Kulturdenkmäler leiden unter einem sauren Niederschlag. Lediglich ein riesiger Kostenaufwand hält Kulturdenkmäler im Stande. Westminster Abbey. Taj Mahal. Kölner Dom. Diese drei Gebäude fallen in die Kategorie “Kulturschätze”, welche jedoch unter den Folgen des sauren Niederschlags massive leiden. Ihre vorzeitige Verwitterung dank des sauren Regens ist nicht zu übersehen.
Welche Auswirkungen hat saurer Regen auf die Menschen?
Nicht nur die Nautur und die Wirtschaft leiden unter den Folgen des sauren Niederschlags. Auch die menschliche Gesundheit ist davon betroffen. Schließlich bildet sich dieser Regen aus Schadstoffpartikeln, welche sich aus Stickoxiden und Schwefeldioxid zusammensetzen.
Für den menschlichen Organismus hat das fatale Folgen, weil sich daraus Gesundheitsbeschwerden entwickeln. Ihre Namen lauten: Asthma, Augenreizungen und Herzerkrankungen. Darüber hinaus verursachen Stickoxide nicht nur saure Niederschläge, sondern nehmen auch teil an Reaktionen, die die Entstehung eines troposphärischen Ozons fördern, welches im menschlichen Organismus Atemprobleme begünstigt. (vgl. https://earth.org/how-does-acid-rain-affect-the-environment/ Zugriff am 23.8.2022)
Bei all den Auswirkungen saurer Regen stellt sich die Frage auf, ob Regierungen, Unternehmen und Privathaushalte Gegen- und Prävantionsmaßnahmen hinsichtlich des sauren Niederschlags ergreifen können. Das bekannte Sprichwort sagt “Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg” – demzufolge trifft das auch auf die Maßnahmen gegen sauren Regen zu.
Wie sauren Regen verhindern?
Sobald der saure Niederschlag den Boden berührt, besteht die einzige Möglichkeit darin die Konsequenzen einzudämmen. Und welche Maßnahmen gegen sauren Regen kommen in Betracht, sobald er den Boden berührt hat? In einen übersäuerten Boden lässt sich Kalk untermischen, denn er gleicht das Verhältnis aus. Hubschrauber verteilen diesen Stoff über Wälder, um ein Waldsterben zu stoppen. Denn Wälder fungieren als natürliche Klimaanlage, welche einer Klimaerwärmung entgegenwirken.
In den 1980-er Jahren entdeckten Forscher, dass Schwefeloxide als Hauptschuldige für den sauren Niederschlag in Betracht kommen. Deshalb haben Industrien versucht, diesen Stoff bei ihren unverzichtbaren Verbrennungsprozessen zu reduzieren. Demzufolge verlassen sich Erdöl-Raffinerien überwiegend auf Katalysatoren. Denn diese entschwefeln Erdölprodukte – zwar nicht komplett, aber weitestgehend. Somit setzt der Verberennungsprozess in Erdöl-Raffinerien deutlich weniger Schwefeloxide frei als vor 40 Jahren.
Als zweiter großer Übeltäter, der saure Niederschläge verursacht, ist Stickstoffoxid. Er ensteht analog zu Schwefeloxid bei sämtlichen Verbrennungsprozessen. Allerdings lässt sich dieser Stoff kaum reduzieren. Dennoch entfernen Autokatalysatoren wenigestens einen kleinen Teil der schädlichen Abgase.
Industriestaaten haben in den letzten drei Jahrzehnten mithilfe einer systematischen Entschwefelung die Entstehung der sauren Niederschläge ein wenig eingedämmt. Dennoch handelt es sich dabei um einen Tropfen auf dem heißen Stein, weil weiterhin viel zu viele Schadstoffe durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe in Kraftwerken entstehen. Haushalte und Fahrzeuge sind jedoch ebenso an der Entstehung saurer Regen schuld.
Auch wenn in Deutschland ein jährlicher Grenzwert für die Stickstoffdioxid-Konzentration in der Luft existiert, wird er regelmäßig überschritten. Messungen belegten sogar, dass der Wert in 44 Prozent der Fälle über dem fesgelegten Grenzwert lag.
Oftmals vernachlässigt die Industrie, Maßnahmen um die Entstehung von sauren Niderschlägen zu unterbinden. Warum? Weil andere Umweltgeschehen wie Wasser-, Umwelt- und Lichtverschmutzung, Trinkwasserknappheit, Klimaerwärmung oder der Artenschutz auf der Agenda stehen. Dennoch ist der saure Regen nicht weniger wichtig. Infolgedessen kann jeder Einzele einen Beitrag zur Reduktion des sauren Regens leisten. Eine Unterbindung der Entstehung saurer Regen wird vermutlich nicht möglich sein, denn es ist nicht ausschließlich der Mensch dafür verantwortlich. Auch die Natur selbst verursacht teilweise saure Niederschläge.
Saurer Regen Gegenmaßnahmen für Privathaushalte
Da jeder Einzelne für die Entstehung saurer Regen verantwortlich ist, liegt es auf der Hand, dass jeder Einzelen auch etwas gegen dieses Umweltproblem unternehmen kann. Privathaushalte können im Haushalt viel tun, indem sie ihren täglichen Stromverbrauch reduzieren. Dadurch verursachen sie weniger CO2-Emissionen und die Auslöser der sauren Niederschläge.
- Geräte komplett ausschalten, anstatt den Standby-Modus zu nutzen.
- Stromsparende Geräte nutzen
- Auf Ökostrom ausweichen
Da Fahrzeugabgase ebenso die Entstehung der sauren Niederschläge verantwortlich sind, können Autofahrer mit der richtigen Wahl einen Beitrag zur Senkung des sauren Regens leisten:
- Autos mit Katalysatoren und guten Filtersystemen wählen
- Das Fahrzeug so wenig wie möglich nutzen und auf den ÖPNV ausweichen
- Fahrgemeinschaften bilden, auf Fahrrad ausweichen und bei kurzen Wegen zu Fuß gehen
Nachhaltige Einkaufsgewohnheiten aufbauen
- Da der Lebensmitteltransport überwiegend via Lastwagen, Flugzeugen oder Schiffen erfolgt, bilden sich dadurch Abgase. Sie fördern die Entstehung von sauren Regen. Deshalb sind regionale und saisonale Nahrungsmittel eine gute saurer Regen Gegenmaßnahme. Ein Saisonkalender teilt übrigens mit, welches Obst und Gemüse im aktuellen Kalendermonat Saison hat.
- Weniger Plastik konsumieren, fungiert ebenso als eine sinnvolle saurer Regen Gegenmaßnahme. Denn für die Plastikherstellung kommen zahlreiche fossile Brennstoffe zum Einsatz. Verpackungen sowie andere Produkte aus Plastik sollten möglichst selten in der Einkaufstasche landen. Die Zero-Waste-Methode unterstützt nicht nur Circular Economy,sondern auch die Reduktion von sauren Niederschlägen. Stoffbeutel anstatt Plastiktüte, Bambus, anstatt Plastikzahnbürste, feste Körperpflegeprodukte, anstatt flüssige Körperpflegeprodukte – diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Sie dient zudem als Beweis, dass erprobte saurer Regen Gegenmaßnahmen existieren
Information und Belohnung als effektive saurer Regen Gegenmaßnahmen
Die Vergangenheit hat es bereits bewiesen: Strafen und Auflagen staatlicherseits fungieren selten als Antrieb für ein umweltfreundliches Verhalten; ganz analog zur Todesstrafe in einigen Staaten: sie verfehlt ihre Wirkung als Abschreckung vor kriminellen Taten. Auch wenn die Politik wirklich viel unternimmt, um Unternehmen dazu zu animieren, die Produktion von schädlichen Gasen, die währen des Herstellungsprozesses entstehen, reicht es dennoch nicht für die Reduktion saurer Regen aus. Es liegt somit auf der Hand, dass andere Gegenmaßnahmen auf die Bildfläche treten müssen. Wie wäre es dann mit Belohnung? Das stellte eine sinnvolle Option dar. Immerhin bevorzugt das menschliche Gehirn Belohnung anstatt Bestrafung.
Warum Belohnungsmaßnahmen die beste Antwort auf das Umweltproblem saurer Regen sind
Am 25. September 2008 veröffentlichte Jay Belsky Ph.D., der als Professor für menschliche Entwicklung an der University of California in Davis tätig war, einen interessanten Bericht darüber, weshalb Belohnung besser als Strafe funktioniert. Der Titel des Berichts lautet “Belohnung ist besser als Bestrafung”. Auch wenn sich Professor Belsky in seinem Bericht auf Kinder bezieht, spielt das in Behzug auf die Thematik Gegenmaßnahmen saurer Regen eine untergeordnete Rolle.
Professor Belsky führte Studien durch, in welchen er seine These bestätigt. Zudem offenbart er, woran es liegt, dass Belohnungen eher den gewünschten Effekt erzielen als Strafen. Dafür gibt es laut ihm einen plausiblen Grund. Denn, wenn Menschen mit Informationen konfrotiert werden, etwas falsch gemacht zu haben, brauchen sie länger, um diese Information zu verarbeiten. Erhalten sie hingegen die Information, dass sie alles richtig gemacht haben, ist die Verarbeitungszeit kürzer. Dieser Vermutung hat sich in Laboruntersuchungen mit Kindern bewahrheitet. Nichtsdestotrotz lassen sich diese genauso auf Erwachsene anwenden. Analog zu Kindern verarbeiten Erwachsene positive und belohnende Rückmeldungen besser als negative.
Woher stammt diese Verhaltensweise? Nun, laut des Professors stellt das Lernen aus Fehlern einen komplexeren Sachverhalt dar, als so weiterzumachen wie bisher. An dieser Stelle tritt die Macht der Gewohnheit auf die Bildfläche. Denn bei einem Fehlverhalten sind Menschen gezwungen, sich zu fragen, was denn genaus schief lief. Eine intensive Analyse ist notwendig. (vgl. https://www.psychologytoday.com Zugriff am 24.8.2022)
Warum fungiert diese Studie als mögliche Motivation für erfolgreiche Gegenmaßnahmen der sauren Niederschläge? Weil es komplexer ist für Unternehmen und Privathaushalte, ihre Fehler zu analysieren. Wer hat schon Lust, sich mit den Ursachen des sauren Regens zu befassen? Eben: niemand, außer Umweltorganisationen, Umweltökonomen, Umweltingenieure, Umweltmanager und Umweltpolitiker.
Doch Belohnungen, welche sich an das Green Nudging anlehnen, sind eine gute Methode, um der gnadenlosen Verbreitung der sauren Niederschläge entgegenzuwirken. Subventionen für Unternehmen, die noch weniger schädliche Abgase produzieren, sind eine gute Motivation. Sie reduzieren die Kosten und erhöhen somit die Umsätze. Schließlich sind Unternehmen daran interessiert, ihre Umsätze zu erhöhen und Kosten zu senken. Oftmals sparen sie dann an der falschen Stelle und reduzieren das Personal. Sie sparen Personalkosten, was nicht immer von Vorteil ist. Deshalb wären Unterstützungen seitens des Staates eine bessere Maßnahme.
Für die menschliche Gesundheit lohnt sich eine Reduktion der sauren Niederschläge anzustreben
Ein arabisches Sprichwort besagt:
Die Gesundheit ist eine Krone, welche gesunde Menschen auf dem Kopf tragen, aber nicht sehen. Lediglich kranke Menschen sehen diese unsichtbare Krone.
Doch das trifft nicht auf alle gesunden Menschen zu. Eine große Mehrheit kennt auch das Sprichvort: “Vorbeugen ist besser als heilen.” deshalb kann der Trigger Gesundheit – insbesonder in Zeiten von Pandemien – als weitere, gute Methode dienen, um Menschen zu motivieren, den sauren Regen an seiner Verbreitung aufzuhalten.
Denn, wenn Privathaushalte davon Wind kriegen, dass der saure Regen ihrer Gesundheit schadet und sie dadurch Kreislaufkrankheiten oder Atembeschwerden in Kauf nehmen müssen, werden sie definitiv mehr Anstrengungen unternehmen, um den sauren Regen an seiner Verbreitung aufzuhalten.
Allerdings benötigen Unternehmen und Privathaushalte gleichermaßen Informationen sowie Anleitungen, wie sie gegen saure Niederschläge vorgehen können. Darüber hinaus müssen sie informiert werden, dass Regen nicht gleich Regen ist. Sondern, dass saurer Regen existiert und keineswegs harmlos ist. Doch wie lässt sich diese Information an eine große Mehrheit herantragen?
Umweltorganisationen können den ersten Schritt machen, indem sie einseitige Flyer in Briefkästen von Privathaushalten und Unternehmen einwerfen. Dort weisen sie kurz auf die Problematik und mögliche Lösungen hin. Zudem wäre es gut, in der Schule dieses Thema zu behandeln. Doch zahlreiche Geschehnisse überschatten die Bildfläche, sodass der saure Regen weiterhin sein Unheil treibt.
Fazit zum Thema „saurer Regen“
Auf die Frage: „Warum ist saurer Regen schädlich?“ erhalten wissbegierige zahlreiche Antworten und damit eine Reihe von Umweltproblemen. Zudem wird deutlich, welche Konsequenzen für die menschliche Gesundheit folgen. Um weitere Schäden zu verhindern, ist es unabdingbar, die Hauptursachen der sauren Niederschläge zu bekämpfen, anstatt die Symptome zu behandeln. Somit ist eine detaillierte Analyse der Schwefeldioxid- und Stickstoffemissionen notwendig. Denn nur dann lassen sich diese reduzieren.
Es ist zwar schwer, die Emissionen aus den sogenannten, umweltfeindlichen Sektoren wie Kernkraftwerken oder Automobilproduzenten zu reduzieren, doch nicht unmöglich. Saubere Technologien, welche Schadstoffabgase reinigen oder gar an der Entstehung hindern, sind der erste Schritt zur Reduktion des sauren Regens.
Dennoch ist an dieser Stelle anzumerken, dass der saure Regen aus den Taten der Menschen zwar resultiert, aber auch Naturkatastrophen eine unterschätzte Rolle spielen.
Auch wenn die meisten sauren Niederschläge derzeit durch den Menschen verursacht werden, können auch Naturkatastrophen eine Rolle spielen. Vulkane schicken Schadstoffe in die Luft und verbreiten saure Niederschläge. Mit dem Jetstream fliegen sie um die Welt und verwandeln sich zu einem sauren Regen an Orten, die jenseits der Vulkane liegen. (vgl. https://www.livescience.com/63065-acid-rain.html Zugriff am 24.8.2022)
Somit liegt es nicht immer in der Hand von Regieurngen, Unternehmen und Privathaushalten den sauren Regen an seiner Verbreitung zu stoppen. Es ist ein komplexes Phänomen. Doch der erste Schritt zur Besserung liegt wie immer in der Informationsverbreitung sowie in einer gelungenen Darstellung von erprobten Lösungsmöglichkeiten.