Wie können wir das Korallensterben aufhalten?

Korallen gehören zu den schönsten Erscheinungsformen auf dem Blauen Planeten. Sie genießen auch die Bezeichnung “Tropischer Regenwald des Meeres”. Zu Recht. Denn sie beherbergen eine hohe Artenvielfalt. Diese ist für das gesamte Meer und für lokale Bevölkerung äußerst wertvoll. Allerdings schreitet das Korallensterben in einer rasanten Geschwindigkeit voran. Schuld daran sind meistens anthropogene Aktivitäten. Deshalb lautet die Frage: Wie lässt sich das Korallensterben aufhalten?

Korallen Definition mit einfacher Erklärung

Jeder glaubt zu wissen, was Korallen sind. Doch bei einer genauen Frage nach der Korallen Definition gerät eine Mehrheit ins Stocken. Was sind Korallen? Pflanzen? Tiere? Besondere Lebewesen? Seit mehreren Jahrhunderten befassen sich Forscher mit den sonderbaren Organismen, die eine große optische Ähnlichkeit mit kleinen blühenden Bäumchen aufweisen. Ihr Zuhause sind die Felsen des Meeresgrundes.

Die Korallen Definition besagt, dass es sich bei diesen Organismen nicht um Pflanzen, sondern um kleine Tiere handelt – präzise ausgedrückt: Polypen. Das sind Miniseegurken, die jedoch beweisen, dass aus kleinen Dingen große Kolonien werden. Denn Korallen bilden riesige Kolonien. Gemeinsam sind sie stark, denn sie bestehen aus einem zusammenhängenden Skelett. Bei manchen Arten fungiert dieses sogar als Basis eines ganzen Korallenriffs.

Im ersten Jahrhundert nach Cristus machte Plinius der Ältere erste Beobachtungen über Korallen. Wo machte er diese? Im Mittelmeerraum. Er fixierte sich vor allem auf rote Korallen. Sie erfreuen sich einer großen Beliebtheit im Hinblick auf die Schmuckherstellung. Sobald Korallen auf der Oberfläche schwimmen, naht der Tod. Es folgt ein Korallensterben. Aus diesem Grund genossen Korallen eine andersartige Sichtweise: Sie waren in den Augen der Menschen Meerespflanzen, welche sich in Stein verwandeln, sobald sie das Wasser verlassen oder aus dem Wasser genommen werden. Es dauerte noch sehr, sehr, sehr lange bis Wissenschaftler Korallen als Tiere anerkannten. Wann genau? Erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Anschließend ordneten Biologen Korallen in die Kategorie der Nesseltiere, Cnidaria, ein. Trotzdem sind Korallen nicht gleich Korallen. Denn sie bestehen aus unterschiedlichen Korallenarten. (vgl. https://www.oceano.org – Zugriff am 30.09.2022)

Verschiedene Korallenarten bereichern den Blauen Planeten

Solitärkorallen. Kolonialkorallen. Riffbauer. Weichkorallen. Steinkorallen. Steinkorallen beispielsweise haben ein Kalkskelett, andere wiederum nicht. Weichkorallen hingegen gehören zu den Arten, die im Vergleich zu anderen Korallen schneller wachsen. Darüber hinaus leben nicht sämtliche Korallen in warmen und tropischen Meeren in der Nähe der Wasseroberfläche. Manche Korallenarten bevorzugen tiefe und zugleich kalte Gewässer.

Korallen stellen keine einheitliche Gruppe dar. Denn zahlreiche Korallen gehören zu den sogenannten Blumentieren, die sich in der Fachsprache Anthozoa nennen. Mit ungefähr 7.500 Arten bilden sie die größte Gruppe der Nesseltiere. In die Kategorie der Blumentiere fallen die Weich-, Leder-, Röhren und die schwarzen Korallen. Und wer ist ihr bekanntester Vertreter? Es ist die Steinkoralle, welche einen wichtigen Beitrag zur Entstehung der Riffe leistet.

Hydrozoen stellen eine andre Klasse der Nesseltiere dar. Sie umfassen 3.500 Arten. Dazu zählen die Feuer- und die Filligrankorallen. (vgl. https://mondberge-magazin.de – Zugriff am 30.9.2022)

Allerdings bestehen Korallenriffe nicht aus einer einzigen Korallenart. Stattdessen setzen sie sich aus zahlreichen Korallenarten zusammen. Sie bilden ein Ökosystem, eine natürliche Umgebung aus unterschiedlichen Tieren und Pflanzen. Daneben gehören Korallenriffe zu den komplexesten und zugleich größten Ökosystemen des Blauen Planeten. Immerhin beherbergen sie mehrere tausend Fischarten. Krebse, Muscheln und Seesterne fühlen sich in diesem Ökosystem ebenso wohl.

Die Besonderheiten der Kaltwasserkorallen

Kaltwasserkorallen machen einen Großteil der Korallenarten aus. Wie der Name bereits verrät, kommen sie in kalten sowie tiefen Gewässern vor. Sie entstehen nicht in tropischen oder warmen Meeren. Insgesamt existieren mehr als 5.000 Korallenarten. 3.400 fallen in die Kategorie Kaltwasserkorallen. Sie wohnen in Wassertiefen zwischen 50 und 6.000 Metern.

Die mikroskopisch kleinen Polypen der Kaltwasserarten leben entweder einzeln oder in Kolonien. Dabei bilden die Horn- sowie Fächerkorallen baumförmige Kolonien. Sie erreichen eine Höhe, welche die 2-Meter-Grenze übertrifft.

Zu den ältesten Korallen, welche noch aus den Zeiten stammen, ehe der Pharao Tutanchamun das ägyptische Reich regierte, gehören die Hornkorallen Leiopathes. Schätzungen zufolge sind sie über 4.000 Jahre alt. Die geformten Riffe, die dank der abgestorbenen Korallen entstanden sind, sind jedoch noch älter. Forschern zufolge sind die Grundlagen der Steinkorallenriffe von Neuseeland sowie der Antarktis zwischen 20 und 50 Millionen Jahre alt.

Korallen gewähren Wissenschaftlern und Menschen eine Zeitreise in die Vergangenheit. Analog zu Bäumen offenbaren sie ihr Alter anhand der Wachstumsringe. Ferner dient die chemische Zusammensetzung als Rückschlussmethode auf die Umweltverhältnisse der Weltmeere der letzten Millionen Jahre.

Darüber hinaus fungieren Kaltwasserkorallen als Filter. Was genau filtrieren sie? Mit ihren Tentakeln fischen sie Plankton sowie andere Nahrungspartikel aus dem Meer. Ihre optimalen Bleiben sind somit Strömungen, die über eine ausgiebige Menge an Plankton verfügen. Andernfalls könnten Kaltwasserkorallen nicht überleben. Sofern die Lebensbedingungen günstig sind, entstehen Korallenriffe, welche im Laufe der Zeit einen strukturreichen Lebensraum für zahlreiche Organismen erschaffen. Meeresbiologen zufolge kommen im Nordatlantik an den Korallenriffen mehr als 1.300 Tierarten vor.

Auch Fischer wissen darüber Bescheid. Denn ein Fang in der Nähe eines strukturreichen Untergrundes, besticht ebenso mit seinem Reichtum. Allerdings ist dieses Wissen der Fischer für die Kaltwasserkorallen weniger positiv. Denn die starken Motoren der Fischerboote zerstören die Korallen, welche sich über Jahrtausende entwickelt haben, innerhalb von kürzester Zeit. Norwegische Wissenschaftler vermuten, dass mittlerweile zwischen 30 und 50 Prozent der bekannten Korallenriffe Norwegens vernichtet sind – dank der modernen Fischerboote.

Weil Kaltwasserkorallen ultralangsam gedeihen und zudem hochsensibel gegenüber mechanischen Belastungen sind, bleiben Korallenriffe, welche aufgrund der Bodenschleppnetzfischerei vernichtet wurden, dauerhaft zerstört.

Doch die Fischerboote sind nicht das einzige Übel, welches ein Korallensterben verursacht. Es ist auch der Klimawandel, der für die Meere eine unterschätzte Gefahr darstellt: Die verstärkte Kohlendioxidaufnahme sorgt dafür, dass die Meere sauer werden. Warum ist das gefährlich? Weil sich dadurch weniger bis gar keinen Kalk bilden. Wenn die Ozeane dann auch noch so sehr versauern, dann lösen sich zu allem Überfluss die vorhandenen Kalkstrukturen auf.

Umweltorganisationen wie der WWF setzen sich global, regional und national für den Schutz der Korallen ein. In zahlreichen europäischen Gewässern ist deshalb die Bodenfischerei untersagt. Darüber hinaus genießen mittlerweile einige Korallenriffe in Europa ein besonderes Schutzrecht.

Die Organisation TRAFFIC wiederum setzt sich gegen einen weltweiten und unüberwachten Korallenhandel ein. Infolgedessen befinden sich mittlerweile einige Kaltwasserkorallenarten im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens namens CITES. Sie dürfen lediglich legal inklusive einer Genehmigung gehandelt werden. (vgl. https://www.wwf.de – Zugriff am 3.10.2022)

Die Besonderheiten der Warmwasserkorallen

Warmwasserkorallen sind eher unter dem Namen Tropische Korallen bekannt. Und sie bedecken nur ein Prozent des Ozeans. Dennoch vollbringen sie eine riesige Leistung als Ökosystem, weil sie als Rückzugsort für bis zu zwei Millionen Pflanzen- und Tierarten agieren. An diese Ziffer kommen lediglich die Pflanzen- und Tierarten im Tropischen Regenwald heran.

Wissenschaftler betrachten die Tropischen Korallen dank der Artenvielfalt, die diese beherbergen, als schützenswert. Allerdings vereinen die Warmwasserkorallen auch die drei Säulen der Nachhaltigkeit wunderbar miteinander. Das trifft vor allem auf den ökonomischen Wert zu. Denn zahlreiche Speisefischarten ziehen sich in die Korallenriffe zurück, um ihre Eier zu legen. Zudem ist die Fischwirtschaft auf diese Bestände angewiesen.

Für die lokale Bevölkerung fungiert die Fischerei als einzige Einkommensquelle. Darüber hinaus stellen andere Lebewesen an den Riffen Stoffe her, die sich als Mittel für Medikamente eignen. Außerdem schützen die Korallenriffe der Tropengebiete die Küsten bei Stürmen vor hohen Wellen. In zahlreichen Regionen fungieren sie als unterschätzter Tourismus-Magnet. Auch das ist eine zuverlässige Einkommensquelle für die lokale Bevölkerung.

Allerdings vertragen auch die tropischen Korallen keineswegs die Klimaerwärmung, welche aus den starken Treibhausgasemissionen resultiert. Denn dadurch erhöht sich die Wassertemperatur um 1,5 Grad Celsius. Die Riffe werden somit unwiederbringlich zerstört.

Im Jahre 2016 beobachteten Wissenschaftler eine dritte und zugleich stärkste sowie längste Korallenbleiche. Was bedeutet das? Nun, Tropische Korallen holen sich ihre Energie aus dem Zusammenleben mit einer einzelligen Alge, welche Photosynthese betreibt. Sie beziehen die Energie über ihre Außenhaut. Die sogenannten Zooxanthellen verleihen den Korallen ihre Farbenpracht. Allerdings verwandeln sich Korallen bei erhöhten Wassertemperaturen in Gift für die Algen. Sie stoßen diese dann ab. Was bleibt dann zurück? Ein weißes, gespenstisches Korallenskelett.

Und mit diesem Übel folgt ein weiteres: Makroalgen, welche über dicke Blätter verfügen, verbreiten sich in der Nähe der Korallen und überwuchern diese. Sie fühlen sich bei höheren Temperaturen wohl. Zudem profitieren sie vom höheren Kohlendioxid. Auf diese Weise steigern die dicklbättrigen Makroalgen ihre Photosynthese, wodurch sie sich noch schneller verbreiten. Sobald sie sich in einem Korallenriff festgesetzt haben, sterben Korallen aus. Sie können sich gegen die Algen definitiv nicht durchsetzen. Auch die anderen Lebewesen, welche Korallenriffe als Rückzugsort nutzen, verlassen die Korallenriffe.

Steinkorallen, welche als Grundlage der bunten Riffe dienen, bestehen aus Aragonit – zumindest ihre festen Skelette. Was ist das? Bei diesem Stoff handelt es sich um eine lösliche Form von Kalziumkarbonat, welches jedoch besser als Kalk bekannt ist. Analog zu ihren Verwandten, die in Kaltwasser leben, sind sie auf eine ausreichende Menge an Karbonationen im Wasser angewiesen. Sogar koralline Algen, welche die Korallenentstehung fördern, benötigen eine ausreichende Menge dieser Moleküle.

Wenn das Wasser jedoch sauer ist, verbreiten sich sowohl die Korallen als auch die Algen deutlich langsamer. Sofern Extrembedingungen vorliegen – zu viel Säure, zu viel Wärme – entwickeln sie sich noch langsamer als der Riff erodiert. Zu allem Überfluss entwickelt das Skelett eine starke Sensibilität. Dadurch sind die Korallen weniger resistent gegenüber Stürmen oder Organismen, welche sich ins Koralleninnere fressen und die empfindlichen Kalkstrukturen angreifen, ehe sie diese zerstören.

Allerdings existiert eine Korallenart, die sich Porites nennt, welche dem Klimawandel standhält. Sie passen sich an den ph-Wert und die Wassertemperatur an. Dadurch sind sie in der Lage, dennoch ihr Skelett zu bilden. Zumindest haben Forscher in Papua-Neuguinea diesen Zusammenhang festgestellt. Allerdings können sie noch nicht belegen, ob das zutrifft, wenn die Ozeanversauerung und der Temperaturanstieg weiterhin in die Höhe schießen. (vgl. https://www.bioacid.de/tropische- korallen – Zugriff am 3.10.2022)

Farbenfrohe Korallen
Farbenfrohe Korallen

Wo kommen Korallen vor?

Korallen kommen ausschließlich im Meer vor. Insbesondere in den Tropenregionen fühlen sie sich am wohlsten. Weil Korallen zu den festsitzenden Meerestieren gehören, zählen sie zu den Filtrierern. Aha. Und welche Nahrung nehmen Korallen zu sich? Nährstoffe, Spurenelemente und Mikroplankton gehören zu der Ernährung, welche Korallen konsumieren. Und wie nehmen sie diese auf? Ganz einfach, indem sie diese aus dem Meerwasser herausfiltern. Korallenarten, die auf der Wasseroberfläche ansässig sind, ernähren sich zusätzlich von Algen. Sie ernähren sich nicht nur von ihnen, sondern leben mit ihnen in einer Symbiose. Eine weitere Aufgabe erfüllen die Algen ebenfalls. Welche? Eingelagerte, einzellige Algen färben die Korallen intensiv. Sie betreiben sogar die lebensnotwendige Photosynthese. Darüber hinaus versorgen sie die Korallen mit lebenswichtigen Nährstoffen. (vgl. https://mondberge-magazin.de/korallen – Zugriff am 01.10.2022)

Welche Aufgaben erfüllen Korallen?

Warum sind Korallenriffe wichtig? Weil sie als Refugien, Nahrungsreserven und als Kinderstuben für zahlreiche Bewohner fungieren. Kleinste Algen, zahlreiche Fischarten sowie Meeresschildkröten, Haie und wirbellose Tiere ziehen sich in den Korallenriffen zurück. Für die Umwelt erbringen Korallen einen unterschätzten Wert und vielfältigen Nutzen. Denn neben dem Tropischen Regenwald gehören sie zu den artenreichsten und produktivsten Ökosystemen. Sie sind nicht nur ein perfekter Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, sondern auch für die Riffbildung verantwortlich.

Die Polypen der Korallen scheiden eine hohe Menge an Kalk aus. Warum ist dieser Prozess wichtig? Weil sie dadurch ein Gerüst aufbauen, welches als Korallen bekannt sind. Allerdings benötigen Korallen mehrere hundert Jahre, bis sie zur bekannten Blume der Weltmeere heranwachsen. (vgl. https://www.wwf.ch – Zugriff am 1.10.2022)

Korallenriffe dienen als Schutz. Wen schützen sie denn? Die Meeresküsten vor Bodenerosionen und Stürmen. Zudem bieten sie für die lokale Bevölkerung zahlreiche Arbeitsplätze. Daneben fungieren Korallenriffe als Naherholungsgebiete. Sie stellen auch eine unverzichtbare Quelle für Nahrungsmittel sowie Medikamente dar. Es ist zwar nicht bekannt, aber wenn mehr Menschen Bescheid wüssten, wie viele Menschen auf die Korallenriffe angewiesen sind, würden sie größere Anstrengungen tätigen, um diese zu schützen. Wie viele Menschen hängen von den Korallen ab? Mehr als eine halbe Milliarde Menschen nutzen die Riffe, um Einkommen und Nahrung zu erzielen. Für sie agieren die Korallenriffe auch als Schutz.

Tauchen. Schnorcheln. Fischen. Mehrere hundert Millionen Dollar erwirtschaften lokale Bevölkerungen dank der Korallenriffe. Die Wirtschaft schätzt den Nettowert der Riffe auf zehn Milliarden Dollar – jährlich. Deshalb sind die Korallenriffe – insbesondere für indigene Völker – überlebenswichtig. (vgl. https://www.noaa.gov – Zugriff am 01.10.2022)

Deshalb stellt die Zerstörung der Korallen eine unterschätzte Gefahr für Wirtschaft, Umwelt und Soziales dar.

Die unwiederbringliche und unterschätzte Zerstörung der Korallen

Korallen benötigen somit lange, lange Zeit, um zu gedeihen. Deshalb ist jeder Riff, der einer anthropogenen Zerstörung unterliegt, ein schwerwiegender Verlust. Selbst ein Korallenriff, der sich über mehrere Jahrhunderte entwickelt hat, kann innerhalb von wenigen Minuten zerstört werden. Boden-Schleppnetze haben die Macht, dieses Naturwunder schnell zu vernichten. Die Umweltorganisation WWF setzt sich nicht nur gegen die Klimaerwärmung, sondern auch für eine nachhaltige Fischerei und für den Schutz der Korallen ein. Um dieses Vorhaben erfolgreich zu verwirklichen, nimmt die Umweltorganisation die lokale Bevölkerung mit ins Boot. Auf diese Weise engagiert sich der WWF auch für die Schaffung von Meeresschutz-Gebieten in den Gebieten, die über Korallenriffe verfügen. Schließlich sollen auch die nachfolgenden Generationen von den Vorzügen der Korallen profitieren.

Trotz der Schutzmaßnahmen der Umweltorganisationen schreitet das Korallensterben voran. Deshalb geht der nächste Abschnitt intensiv auf diese Thematik ein.

Korallensterben Definition

Die Korallensterben Definition bezieht sich auf das weltweite und großflächige Verschwinden von Korallenriffen. Forscher haben diesen Prozess relativ spät entdeckt. Erst seit Mitte der 1980-er Jahre beobachten und erforschen Meeresbiologen das Korallensterben. Zu den Hauptmerkmalen des Korallensterbens zählt die Gewebeverlust-Krankheit. Zahlreiche Korallenarten sind für den Verlust von Gewebe anfällig.

Allerdings ist Korallensterben nicht gleich Korallensterben. Wie bitte? Ja, richtig gelesen. Bei den Korallen existiert eine rezente Sterblichkeit. Was ist das? Ein Tod auf Raten? Nun, Korallen sind einzigartige Lebewesen, weil sie am Leben bleiben können, obwohl ihr Gewebe teilweise abgestorben ist. Somit gilt das Prinzip, das Korallen überleben, auch wenn sie deswegen anfälliger sind für Krankheiten oder anderweitige Störungen. Darüber hinaus weisen Korallen die erstaunliche Fähigkeit auf, neues Gewebe aufzubauen, um das alte zu regenerieren. Allerdings hängt diese Fähigkeit vom Schweregrad des Gewebeverlustes ab. Denn wenn das Ausmaß zu groß ist, überwuchern Algen oder anderweitige Organismen die bleichen Korallen. Ob jedoch ein Korallensterben zutrifft, versteht man nur, wenn man den Unterschied zwischen einer gesunden und einer kranken Koralle kennt.

Bei gesunden Korallen ist das Gewebe intakt. Dennoch dürfen geringe Anzeichen von Schäden gegenwärtig sein. Darüber hinaus liegt bei kleinen Korallen des Öfteren eine Teilsterblichkeit vor. Bei größeren Kolonien ist die Teilsterblichkeit größer, weil sie auch größeren Störungen ausgesetzt sind. Forscher unterteilen die Korallensterblichkeit jedoch in unterschiedliche Kategorien, auf welche der nachfolgende Abschnitt eingeht. (vgl. https://oceanservice.noaa.gov/facts/coral_bleach.html – Zugriff am 3.10.2022)

Die unterschiedlichen Arten des Korallensterbens

Eine jüngste Korallensterblichkeit liegt vor, wenn das jüngste Gewebe der Koralle erst vor kurzer Zeit abgestorben ist. Allerdings können Forscher die Skelettstruktur noch deutlich erkennen. Darüber hinaus identifizieren sie somit die Art der Koralle. Weiß erscheint für eine kürzliche Sterblichkeit. Diese Farbe bedeutet, dass die Korallen in den letzten paar Minuten bis Tagen gestorben sind. Experten sprechen auch von einer abgestorbenen Übergangskorallite, welche des Öfteren mit einer dünnen Algenschicht, Bakterien oder Sedimenten bedeckt ist.

Die alte Sterblichkeit liegt vor, wenn alle toten Teile der Koralle entweder von anderweitigen Organismen bedeckt oder nicht mehr vorhanden sind. Die anderen Organismen wie Schwämme oder Algen lassen sich auch nicht mehr leicht entfernen. Vermutlich ist das Weichgewebe innerhalb der letzten Monate, Jahre oder gar Jahrzehnte gestorben.

Bei stehend toten Korallen handelt es sich um Kolonien, die vollkommen, zu 100 Prozent tot sind. Anhand der Morphologie der Kolonie sowie deren Beschaffenheit lassen sie sich dennoch gattungstechnisch zuordnen. Allerdings können auch tote Korallen weiterhin einen unersetzbaren Lebensraum für andere Tiere bieten.

Daneben existieren noch Korallenkrankheiten, die ein Absterben begünstigen. Sie führen zu einem teilweisen Absterben des Gewebes. Zudem beeinflussen sie die Fähigkeit der Koralle zu wachsen oder sich weiter zu vermehren. Hohe Meerestemperaturen, Verschmutzungen sowie die Sedimentation fördern das Korallensterben und die Entstehung von Krankheiten.

Neben den unterschiedlichen Todesarten existiert noch die Korallenbleiche, welche die Korallen durchsichtig oder blass erscheinen lässt.

Korallenbleiche auf den Malediven
Korallenbleiche auf den Malediven

Korallenbleiche Definition

Warum fällt die Korallenbleiche in die Kategorie des Korallensterbens? Zuerst einmal die Frage: Was ist überhaupt eine Korallenbleiche? Wie entsteht dieser Prozess?

Wenn sich das Wasser erwärmt, erfolgt eine Abstoßungsreaktion seitens der Korallen. Sie stoßen lebende Algen, die sich Zooxanthellen nennen, aus ihrem Gewebe ab. Doch genau diese Algen verleihen den Korallen ihre prächtigen Farben. Zudem sind die Korallen auf die Algen und deren Photosynthese angewiesen. Wenn sie die Algen abstoßen, verlieren sie ihre Farbe. Sie werden komplett weiß. Daher stammt der Begriff Korallenbleiche. Allerdings stirbt eine Koralle nicht sofort, sobald sie bleich wird. Denn es existieren Korallen, die ein Bleichereignis überleben. Doch sie stehen infolgedessen unter größerem Stress. Und sie sind vom Absterben bedroht. Somit steht die Korallenbleiche als Vorstufe zum Korallensterben. Denn nicht alle Korallen überleben die Bleiche. Der Bleichprozess fungiert als Warnung an die Menschen, die Korallen zu schützen. Und wo haben Wissenschaftler Korallenbleichen festgestellt?

Globale Korallenbleiche agieren als Warnsignal für das Korallensterben

In den frühen 1980-er Jahren haben Wissenschaftler erste massive sowie weltweite Korallenbleichen festgestellt. Allerdings folgte eine erste und zugleich massive Korallenbleiche im Jahr 1998. 80 Prozent der Riffe weltweit fielen der Korallenbleiche zum Opfer. Danach folgte zwei weitere globale Korallenbleichen. Wann genau? 2010 und 2014 bis 2016. Mittlerweile sind auf dem Blauen Planeten keine Riffe zu finden, die nicht Opfer der Korallenbleiche sind.

Der bekannte Great Barrier Reef von Australien hat ein Drittel seiner Korallen durch die Bleiche eingebüßt. Genauer gesagt waren es 29 Prozent der Korallenbedeckung, die ihre Farbenpracht verlor. Leider häufen sich derartige Ereignisse. Forscher haben deswegen Berechnungen für die Zukunft erstellt. Sie sehen nicht gerade positiv, sondern düster aus. Wenn sich die Ereignisse – wie die Bleichen – in einem zweijährigen Rhythmus wiederholen, haben die Korallen keine Zeit, sich zu regenerieren. Infolgedessen sterben ganze Korallenregionen ab.

Denn der heutige Stand der tropischen Korallenriffe ist besorgniserregend. Ungefähr 95 Prozent der Riffe sind in den südostasiatischen Meeren akut bedroht. Im Atlantik trifft das auf mehr als 75 Prozent der Riffe zu, im Indischen Ozean sind es 65 Prozent der Riffe, im Pazifik 50 Prozent und in Australien trifft es auf 14 Prozent der Korallenriffe zu. (vgl. https://www.deepwave.org/die-ozeane/korallen/ – Zugriff am 3.10.2022)

Das Korallensterben wäre harmlos, wenn es ohne Konsequenzen bliebe.

Die Auswirkungen des Korallensterbens

Korallensterben impliziert oftmals einen Verlust der Artenvielfalt. Denn zahlreiche Pflanzen- und Fischarten wohnen bei den Korallen. Und das sind nicht die einzigen Konsequenzen des Korallensterbens. Auch die lokale Bevölkerung, die vor Ort fischt, um zu überleben, verliert eine wichtige Einkommensquelle. Zudem fungieren tote oder blasse Korallenriffe keineswegs als interessanter Touristenmagnet. Die Folgen des Korallensterbens lassen sich in ökologische und wirtschaftliche Folgen teilen.

Die unterschätzen ökologischen Folgen des Korallensterbens

Eine andere Bezeichnung für die Korallenriffe lautet Regenwälder der Meere. Sie sind genauso artenreich und zugleich sensibel wie der Tropische Regenwald. Die Anzahl der Tiere, die dort hausieren, ist riesig. Außerdem schützen die Kalkstrukturen die Küsten vor hohen Wellen, Flutkatastrophen und Erosionen. Sie fungieren als sichere Barriere gegen einen steigenden Meeresspiegel. Das beschleunigte Artensterben innerhalb der Korallen ist nicht nur für die jeweilige Küstenregion, sondern grob gesagt für die gesamte Menschheit eine Gefahr.

Gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen des Korallensterbens

Die Ziffer der lokalen Bevölkerung, die in Küstennähe wohnt und den Fischfang als einzige Einkommensquelle nutzt, beläuft sich auf mehrere Millionen. Darüber hinaus ernähren sich die Fischer und ihre Familien überwiegend von den Meerestieren, die in Korallennähe hausieren. Somit resultiert aus dem Korallensterben nicht nur ein Verlust der Artenvielfalt, sondern auch eine verstärkte Armut inklusive Welthunger. Der Korallentourismus stirbt unmittelbar mit den Korallen, was wiederum negative Folgen für die lokale Bevölkerung hat. Sie verlieren ihre Arbeit, ihr Einkommen und ihre Existenz ist bedroht. (vgl. https://www.careelite.de – Zugriff am 03.10.2022)

Gibt es noch weitere “Übeltäter”, die ein Korallensterben fördern? In der Tat. Und wie lauten ihre Namen? Sind es vielleicht Korallenhändler?

Wer kauft Korallen: Die Schattenseiten des Korallenhandels

Es ist nicht bekannt, seit wann der Korallenhandel existiert. Nur eines ist bekannt: Er existiert seit einer langen Zeit. Ein bestimmtes Ereignis oder Datum gibt es diesbezüglich nicht. Seit der Mensch die Korallenwelt entdeckt hat, hegte er eine besondere Faszination gegenüber diesen Kolonien. Auch der Besitz von Korallen agiert als Statussymbol.

Ferner vertraten die Viktorianer, alten Römer und Ägypter die Auffassung, dass Corallium rubrum – eine besondere schöne und zugleich rote Korallenart – böse Geister fernhält. Sie wohnt in tiefen Gewässern des Mittelmeers.

Aufgrund der aktuellen Lage, die nicht gerade für das Bestehen der Korallen spricht, haben mittlerweile einige Juwelierhändler den Verkauf von Korallenschmuck eingestellt. Weshalb? Weil sie über die Auswirkungen des Handels auf die Umwelt besorgt sind. Des Weiteren sind Umweltaktivisten dabei, die rote Koralle vor einer übermäßigen Ernte zu schützen. Doch wie gerecht ist es, bei einem Verbot des Korallenhandels nur an die Umwelt zu denken? Was ist mit der lokalen Bevölkerung, die von dem Korallenhandel lebt? Wenn sie mit der Schmuckherstellung ihren Lebensunterhalt bestreitet? Dann kann ein komplettes Verbot keineswegs die richtige Lösung sein. In der Umweltökonomie geht es darum, einen gemeinsamen Nenner zwischen den Bedürfnissen der Wirtschaft und der Umwelt zu erschaffen. Von daher ist ein Korallenhandel weiterhin in Erwägung zu ziehen – unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.

Dennoch haben Edeljuweliere wie Tiffany seit 2002 den Verkauf von Korallenschmuck komplett eingestellt. Stephen Dweck sowie Temple St. Clair haben nachgezogen. Tiffany hat sogar die gemeinnützige Organisation namens SeaWeb, deren Sitz in Maryland liegt, im Jahre 2008 bei ihrer Kampagne gegen den Korallenhandel unterstützt. Dabei lautete der Name der Kampagne: “Zu kostbar, um gegtragen zu werden.”

Allerdings vertreten nicht alle Juweliere dieselbe Auffassung in Bezug auf den Korallenhandel. Denn der Präsident und CEO von Maui Divers Jewelry vertritt die Auffassung, dass Korallen zu schön sind, um nicht getragen zu werden. Laut ihm leiden die Korallen nicht unter der hohen Verbrauchernachfrage. Die Kampagne zielte überwiegend auf die roten und rosa Korallen ab.

Die wertvollen, schwarzen Korallen sind jedoch mittlerweile im Anhang II des Übereinkommens über den weltweiten Handel gefährdeter Arten (CITES) aufgeführt. Wobei diese Auflistung den Verkauf der schwarzen Korallen nicht komplett verbietet. Stattdessen handelt es sich in dieser Hinsicht um ein strenges Meldesystem. Es soll nachgewiesen werden, dass trotz des Handels das Bestehen dieser Art in der freien Natur nicht beeinträchtigt wurde. (vgl. https://www.coraldigest.org/index.php/CoralTrade – Zugriff am 04.10.2022)

Edelsteinkenner sagen der roten Koralle zahlreiche positive Wirkungen auf Körper, Geist und Seele nach. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass die Verbrauchernachfrage nach dieser Korallenart hoch ist.

Wirkung der roten Koralle auf die Psyche

Zu den bekannten Wirkungen der roten Koralle zählen:

  • Vertreibt alles Böse und negative Energie
  • Schwächt Empfänglichkeit für Neid und Missgunst
  • Beschert Lebenskraft und Lebensfreude
  • Verleiht dem Schmuckträger Energie
  • Stärkt die Persönlichkeit
  • Lindert Ängste
  • Bekämpft psychische Spannungen
  • Unterstützt den Sinn für die Gemeinschaft
  • Stärkt das Bedürfnis nach Nähe, Partner- und Freundschaft

(vgl. https://www.edelsteine.net/koralle/– Zugriff am 5.10.2022)

Edelsteine erfreuen sich in der Kategorie der Heilsteine einer großen Beliebtheit. Inwiefern und ob sie die gewünschte Wirkung entfalten, hängt sicherlich von zahlreichen anderen Faktoren ab. Eine Person, die selbst Neid und Missgunst hegt, kann kaum erwarten, dass ein roter Korallenanhänger sie von diesen Übeln schützt. Denn Menschen ziehen das an, was sie selbst definiert. Dennoch symbolisiert die rote Koralle auch gewisse Ansichten und Denkweisen des Schmuckträgers. Sicherlich kann sie sich auch positiv auf den Alltag der Person auswirken. Somit ist gegen den Korallenhandel wenig einzuwenden, sofern er nachhaltig erfolgt. Ob dies zutrifft, spiegelt sich meist im Preis wider. Demzufolge lohnt es sich, über mögliche Methode, welche die Korallen schützen, nachzudenken.

Wie erfolgt ein Korallenschutz?

Es existieren zahlreiche Möglichkeiten, die Korallen zu schützen. Darüber hinaus sind blasse Korallen keine toten Korallen, sie brauchen lediglich anderweitige Lebensbedingungen, um ihre Farbenpracht zurückzugewinnen. Sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte können diese Bedingungen erfüllen. Kleine Veränderungen reichen.

Ein nachhaltiges und klimafreundliches Leben bevorzugen

Sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte haben zahlreiche Möglichkeiten, ihren ökologischen sowie ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Fahrrad fahren, Bus und Bahn nutzen oder Fahrgemeinschaften bilden. Die Umwelt-, Licht– oder Wasserverschmutzung senken. Ein Umstieg auf erneuerbare Energien hilft den Korallen ebenso. Ein nachhaltiger Tourismus leistet gleichfalls einen wichtigen Beitrag zum Korallenschutz. Diejenigen, die sich für einen Tauch- und Schnorchelausflug in der Nähe der Korallen entscheiden, sollten dennoch einen gewissen Abstand bewahren. Anfassen und abbrechen, sollte nicht auf der Tagesordnung stehen. Denn das zerstört die Korallen. Beim Kauf können Touristen nachhaltige Souvenirs bevorzugen. Sie bestehen aus abgebrochenen Korallen oder aus anderweitigen Meeresmineralien.

Fazit zum Korallensterben

Das Korallensterben ist ein komplexes Thema, welches aus zahlreichen anthropogenen Aktivitäten besteht. Dabei reicht es nicht, lediglich den Handel mit den Korallen zu verbieten, um diese zu schützen. Zumal dadurch die lokale Bevölkerung ihre Existenzgrundlage verliert. Stattdessen lohnt es sich, ein Augenmerk auf die zahlreichen anderen Aktivitäten zu richten, welche das Korallensterben fördern. Neben der Klimaerwärmung spielt die Umwelt- und Wasserverschmutzung eine große Rolle. Am besten wäre eine Verwirklichung des Konzepts der Kreislaufwirtschaft, um das Korallensterben zu beenden.

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