Nachhaltig agieren, nachhaltige Produkte anbieten, um einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern – genau dieses Ziel verfolgen einige Länder, Unternehmen, Prominente und mittlerweile auch zahlreiche Privathaushalte. Ein Konzept erfreut sich dabei seit geraumer Zeit einer steigenden Beliebtheit. Net Zero lautet die Bezeichnung für dieses relativ neue Konzept, das den Abbau sowie den Ausgleich der Treibhausgasemissionen fördert. (vgl. https://www.economist.com/films/2021/07/30/what-is-net-zero Zugriff am 10.7.2023)
Die Net Zero Definition
Net Zero ist ein Begriff, der ebenso unter der Bezeichnung Net Zero Carbon Emissions bekannt ist. Zunehmend verwenden Länder und Unternehmen diesen Begriff. Wofür steht jedoch Net Zero? Wie entstand diese Bezeichnung und was besagt sie? Die Net Zero Definition ist das Resultat auf die steigende Nachfrage nach ehrgeizigen Anstrengungen zur Erfüllung des Klimaschutzes. Nichtsdestotrotz existiert noch keine exakte Definition, die den Begriffsinhalt genau wiedergibt. Allerdings ist der Ursprung der Net Zero Definition bekannt, denn das Konzept entstand aus der Klimaneutralität heraus.
Net Zero steht für das Erreichen eines bestimmten Zustands der Unternehmen
Obwohl noch keine allgemeingültige Net Zero Definition existiert, steht Net Zero für das Erreichen eines bestimmten Zustands der Unternehmen. Sie sollen ihre Treibhausgasemissionen innerhalb der Wertschöpfungskette so weit reduzieren, dass diese keine Netto-Auswirkungen aus das Klima ausüben. Gibt es eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen? Eine Reduktion der Emissionen um 1,5 °C fungiert als mögliche Methode, um dieses Ziel zu erreichen. (vgl. https://www.carbontrust.com – Zugriff am 10.07.2023)
Die Tatsache, dass für Net Zero keine allgemeingültige Definition existiert, sorgt in der Regel für Verwirrung. Denn dadurch stehen Unternehmen vor der Frage, wie sie ein Ziel erreichen sollen, wenn dafür keine klare Definition vorhanden ist. Es existieren jedoch zwei Punkte, die den Inhalt der Net Zero Definition treffend wiedergeben:
- Die Emissionsreduktion orientiert sich an dem 1,5-Grad Ziel des bekannten Pariser Klimaabkommens. Somit fungiert ein wissenschaftsorientiertes Emissionsbudget als Grundlage.
- Unternehmen dürfen ihre Treibhausgasemissionen mithilfe von Zertifikaten kompensieren, sofern ihnen keine andere Möglichkeit für die Treibhausgasreduktion zur Verfügung steht. Das kann dann der Fall sein, wenn sie noch keine alternativen Technologien haben.
Auf welchen Prinzipien basiert Net Zero?
Unternehmen nutzen seit mehreren Jahrzehnten bestimmte Technologien. Es ist daher einleuchtend, dass sie keineswegs von heute auf morgen ihre CO2-Emissionen auf null reduzieren können. Deshalb unternehmen sie unterschiedliche Anstrengungen, um einen CO2-Ausgleich zu schaffen. Manche Aktivisten beschuldigen diese Betriebe dann des Greenwashings. Allerdings handelt es sich dabei um einen harten Vorwurf, denn Betriebe können aus unterschiedlichen Gründen nicht einfach von heute auf morgen ihre Treibhausgasemissionen komplett unterbinden. Um Net Zero einigermaßen umzusetzen, nutzen Betriebe derzeit zwei Maßnahmen, um das Konzept zu verwirklichen:
- Unternehmen können die CO2-Vermeidung wählen. Die Mehrheit der heutigen Klimaschutzprojekte wählt diese Variante. Dafür nutzen sie unterschiedliche Technologien und Projekte wie beispielsweise Schutz der tropischen und Mangrovenwälder. Waldschutz schützt die Biodiversität und bindet CO2.
- Neben der CO2-Vermeidung existiert noch die CO2-Abscheidung, deren Bezeichnung auf englisch Carbon Removal lautet: Projekte, die auf dieser Methode basieren, sind noch neu. Derzeit sind sie auf natürliche Ressourcen wie das Aufforsten begrenzt. Hier geht es darum, die Emissionen aus der Atmosphäre zu entfernen.
Welche Methode der beiden ist die bessere Variante? Kurzum: Beide Formen des Emissionsausgleichs sind erforderlich. Welche Variante besser ist, lässt sich jedoch nicht so einfach beantworten, denn es spielt eine wichtige Rolle, in welchen Regionen der Welt beispielsweise eine Aufforstung stattfindet. Wer sich für den Schutz des Tropischen Regenwaldes einsetzt, leistet nicht nur einen Beitrag zur CO2- Vermeidung, sondern schützt auch die Biodiversität.
Des Weiteren müssen die Klimaerwärmung sowie das Net Zero Konzept stets unter mehreren Aspekten betrachtet werden. Insbesondere die Menschenrechte stehen hier im Fokus der Betrachtung. Denn der langsame Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft erfordert, dass weltweit die Menschen davon profitieren. Wenn weiterhin lediglich die Industrienationen aus einem Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft einen Nutzen ziehen, ist den Schwellen- und Entwicklungsländern nicht geholfen.
Die beiden Beispiele beweisen, dass Net Zero ein hochkomplexes Vorhaben ist, weil zahlreiche Länder und Unternehmen involviert sind.
Wie sieht eine sinnvolle und umsetzbare Net Zero Strategie in der Praxis aus?
Aus heiterem Himmel lässt sich kein Ziel erreichen – erst recht nicht, wenn es um eine ernsthafte Herausforderung für den Umweltschutz geht. Je mehr Parteien an diesem Vorhaben beteiligt sind, umso komplizierter wird es. Aus diesem Grund erfordern die Ziele von Net Zero eine klare Strategie. Gegenwärtig existieren vier Bausteine, die als Weg zum Ziel dienen:
- Transparente Bilanzierung sämtlicher THG-Emissionen der Unternehmen
- Reduktion sämtlicher THG-Emissionen in Einklang mit Net Zero
- Verpflichtende und freiwillige Investitionen mithilfe einer Bepreisung der verbleibenden THG-Emissionen
- Engagiertes öffentliches Eintreten und Advocacy für Klimaschutz
Transparente Bilanzierung sämtlicher THG-Emissionen der Unternehmen
Eine effektive Klimastrategie basiert auf einer Bilanzierung, die sich durch drei Eigenschaften auszeichnet. Sie ist: transparent, verifiziert und unterliegt einer regelmäßigen Durchführung. Infolgedessen ist eine Offenlegung der Treibhausgas-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette durch das Unternehmen unabdingbar.
Reduktion sämtlicher THG-Emissionen in Einklang mit Net Zero
Übersetzt bedeutet Net Zero übrigens Netto Null, woraus sich schließen lässt, dass das Ziel der Net Zero Strategie darin besteht, ein Emissionsniveau von null zu realisieren. Im Endeffekt soll eine Reduktion der Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens in Höhe von 90 % erreicht werden. Und bis zu welchem Zeitpunkt sollen Unternehmen dieses Ziel erreichen? Angepeilt ist das Jahr 2050. Was passiert mit den restlichen Emissionen, denn bei 90 % bleiben immerhin noch 10 % übrig? Diese sollten – wenn möglich – neutralisiert werden.
Verpflichtende und freiwillige Investitionen mithilfe einer Bepreisung der verbleibenden THG-Emissionen
Lange Zeit hatten Unternehmen – die einen mehr, die anderen weniger – oftmals Scheuklappen auf, wenn es um umweltfreundliche Maßnahmen außerhalb des eigenen Unternehmens ging. Sie schenkten diesen eine geringe – bis gar keine – Beachtung. Wer jedoch das Net Zero Konzept in seinen Wertschöpfungsprozess integrieren möchte, sollte, um die eigenen Treibhausgasemissionen zu reduzieren, ebenso in Projekte außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette investieren. Als klassisches Beispiel dienen Solar- oder Windkraftanlagen, die sich an anderen Standorten weltweit befinden. Außerdem handelt es sich in diesem Fall nicht nur um eine Anstrengung, die die eigenen Treibhausgasemissionen reduziert, sondern auch um das Übernehmen von Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. In diesem Fall tragen Unternehmen den drei Säulen der Nachhaltigkeit Rechnung. Es leuchtet dennoch ein, dass (noch) kein Unternehmen völlig emissionsfrei agieren kann. Infolgedessen sind die verbleibenden Emissionen zu kompensieren oder zu neutralisieren.
Engagiertes öffentliches Eintreten und Advocacy für Klimaschutz
Ohne motivierte Stakeholder und Entscheidungsträger bleiben Klimastrategien nichts als Worte auf einem Blatt Papier. Unternehmen können Klimaschutzziele nur dann verwirklichen, wenn sie diese bei den Entscheidungsträgern einfordern. Dadurch entsteht ein neuer Weg, der für Transformationen in Gesellschaft, Wirtschaft und Natur steht. (vgl. https://www.wwf.at Zugriff am 10.7.2023)
Die Net Zero Strategien im Zusammenhang mit einem wirksamen Klimaschutz klingen auf den ersten Blick einleuchtend. Die spannende Frage lautet jedoch: Inwiefern können Unternehmen die Net Zero Strategien in der Praxis umsetzen?
Net Zero ist wissenschaftsbasiert und wirksam
Das Ziel die Treibhausgasemissionen bis 2050 entlang des 1,5 Grad Weges zu reduzieren, ist keineswegs utopisch. Bei den Net Zero Strategien handelt es sich um eine sinnvolle Erweiterung des Kyoto-Protokolls. Außerdem werden bei Net Zero konkrete Maßnahmen und Ziele kommuniziert. Sie sind transparent.
Gründe, die für Net Zero sprechen
Auf das Kyoto-Protokoll folgte das Pariser Klimaabkommen. Zu Recht stellen sich Unternehmen die Frage, welche Gründe für Net Zero sprechen. Damit Unternehmen umweltorientiert handeln, benötigen sie Anreize. Infolgedessen lautet berechtigterweise die Frage: Existieren aus unternehmerischer Sicht tatsächlich Gründe, die für Net Zero sprechen? Die gibt es in der Tat. Demzufolge agieren zahlreiche Anreize als sinnvolle Motivationsfaktoren für das Verwirklichen von Net Zero bis zum Jahre 2050.
Net Zero beeinflusst die Klimaentwicklung positiv
Die Netto-Null-Emissionen sind eine unabdingbare Voraussetzung für die Schwächung der aktuellen Entwicklung der globalen Klimaerwärmung und der ebenfalls damit verbundenen Luftverschmutzung. Net Zero impliziert ebenfalls unterschiedliche Methoden, um eine Kohlenstoffabscheidung und –speicherung zu realisieren. Dadurch soll aus der Atmosphäre so viel Kohlenstoff entzogen werden, wie durch anthropogene Maßnahmen entstehen. CO2-Emissionen strahlen und absorbieren Wärme ab. Infolgedessen wirken sie sich auf die globalen Temperaturen aus. Weltweit wird es heißer. Der Gletscherschwund, saurer Regen und weitere Naturkatastrophen sind nur ein minimaler Bruchteil, dessen, was aus der Klimaerwärmung resultiert. Es ist somit einleuchtend, dass eine Zukunft, die das Konzept Net Zero umsetzt, einen positiven Effekt auf das Klima haben wird.
Eine Beschränkung der weltweiten Temperaturerhöhung auf 1,5 Grad Celsius, wie es das Pariser Abkommen fordert, hat erhebliche Auswirkungen auf die Reduktion schwankender Wetterereignisse. Wer auf die Netto-Null-Emissionen hinarbeitet, leistet einen wichtigen Schritt, um Umweltprobleme wie Dürreperioden, Überschwemmungen oder Wirbelstürme, die aus der Klimaerwärmung resultieren, zu begrenzen. (vgl. www.green.earth – Zugriff am 15.07.2023)
Net Zero ist eine mögliche Maßnahme gegen den Welthunger
Immer noch sterben viel zu viele Menschen – insbesondere Kinder – am Hungertod. Net Zero beeinflusst nicht nur das Klima positiv, sondern fungiert auch als eine mögliche Methode, um das weltweite Hungerleiden von zahlreichen Menschen zu reduzieren. Denn die Netto-Null-Emissionen zeichnen sich durch erhebliche Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit aus. Auch die Biodiversität beeinflussen sie positiv. Was hängt die weltweite Ernährungssicherheit mit Net Zero zusammen? Gerade der Landwirtschaftssektor ist für Wetterschwankungen anfällig. Überschwemmungen und Dürreperioden zerstören die Nahrungsgrundlage zahlreicher Menschen. Eine Umstellung auf eine nachhaltige Landwirtschaft in Kombination mit der Nutzung von erneuerbaren Energien reduziert die Häufigkeit des Auftretens der extremen Wetterverhältnisse. Ernteausfälle oder Viehverluste stehen dadurch deutlich seltener an der Tagesordnung. Infolgedessen wäre die Nahrungsmittelversorgung sowie die Erhaltung der Ökosysteme gesichert.
Wer Net Zero umsetzen will, kommt – wie bereits erwähnt – nicht um eine Umstellung auf die erneuerbaren Energien herum. Diese reduzieren die Luftverschmutzung, was wiederum zahlreiche, gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Die Feinstaubbelastung sinkt.
Höhere Sicherheit in Bezug auf die Energieversorgung
Das Erreichen von Net Zero kann die Bereitstellung der Energieversorgung erhöhen. Woran liegt das? Das liegt daran, dass die Net-Zero-Strategien eine Diversifizierung der Energiequellen erfordern. Darüber hinaus verringern sie die Abhängigkeit von fossilen Energielieferanten. Dadurch wird die Energiesicherheit gewährleistet. Ferner stärkt das Regionen, die von den fossilen Rohstoffen abhängig sind, weil sie sich dadurch von dieser Abhängigkeit ein Stückchen lösen. Darüber hinaus erfolgt eine Reduktion von Kohlendioxid.
Da bei der Energiediversifizierung eine Integration von mehreren Energiequellen in ein System erfolgt, können sich die betroffenen Regionen besser positionieren. Sie werden resistenter gegenüber Versorgungsunterbrechungen, Preisschocks und dem permanenten Anstieg der Treibhausgasemissionen. Länder wie Dänemark und Deutschland setzen auf einen erfolgreichen Energiemix. Mittlerweile stammen in den genannten Ländern mehr als 50 % der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Somit hat die Diversifizierung die Stabilität und die Flexibilität dieser Länder erhöht.
Erneuerbare Energien fungieren als Geheimformel für das Erreichen der Netto-Null-Emissionen. Sie zeichnen sich durch den wichtigen Vorteil gegenüber den nicht erneuerbaren Energiequellen aus: Sie sind unerschöpflich. Ferner verursachen sie keine Treibhausgasemissionen. Grüner Wasserstoff, geothermische Energie, Wind- und Solaranlagen sind nicht nur besser für die Klimaneutralität, sondern auch für das Budget. Sie sind um einiges günstiger als fossile Brennstoffe. Bis zum Jahre 2050 könnten sie Berechnungen zufolge bis zu 75 % der weltweiten Elektrizität liefern. Daraus geht hervor, dass Net Zero und erneuerbare Energien nahezu ein unschlagbares Duo ist, wenn es um die Reduktion der Treibhausgasemissionen geht.
Net Zero schützt die Umwelt und die Biodiversität
Was bedeutet Net Zero für den Umweltschutz? Ein Netto-Null-Energieverbrauch schützt die Umwelt, da er die Ressourcen schont. Zudem erfolgt eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung der Wälder und des Landes. Eine verantwortungsvolle Nutzung des Wassers wirkt einer Trinkwasserknappheit sowie einer Wasserverschmutzung entgegen. Außerdem kann das auch den Wasserfußabdruck und nicht nur den ökologischen sowie den CO2-Fußabdruck reduzieren.
Die nachhaltige Land- sowie Waldbewirtschaftung dient wiederum als erprobte Methode, um die Biodiversität zu erhalten. Umweltschonende Praktiken der Landbewirtschaftung reduzieren eine Exploitation der Wälder, schützen die Lebensräume der Pflanzen und Tiere, um die Wasser- und Bodenqualität zu steigern. Mithilfe einer verantwortungsvollen Agroforst- und Kreislaufwirtschaft können Nutzpflanzen und Bäume auf demselben Boden angebaut werden. Das trägt zu einer Erhaltung der Ökosysteme bei – und das Land bleibt dennoch fruchtbar und produktiv. Wälder sind wichtig, weil sie Kohlendioxid binden. Gesunde Böden übrigens auch. Infolgedessen tragen Böden und Wälder zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen bei.
Waldschutz und Aufforstungsprojekte schaffen Wälder, die wiederum zu einer Reduktion der CO2- Emissionen beitragen, da sie Kohlendioxid absorbieren. Dementsprechend fungieren Wälder als unterschätztes Werkzeug, um die Nett-Null-Emissionen zu verwirklichen. Außerdem lassen sie sich als Investition nutzen, indem Unternehmen und Investoren in Aufforstungsprojekte investieren, können sie auf diese Weise Kohlenstoffausgleichsgutschriften erzeugen. Des Weiteren sorgt der Verkauf der Gutschriften für ökonomische Anreize, die den Walderhalt in einen ökonomischen Vorteil für die örtlichen Gemeinschaften verwandeln.
Nicht nur Wälder und Böden, sondern auch die Wasserressourcen nehmen eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung von Net Zero ein. Denn eine rücksichtsvolle Wassernutzung verringert den Wasserfußabdruck, die Trinkwasserknappheit und die Wasserverschmutzung. Außerdem lässt sich so der CO2-Fußabdruck reduzieren. Infolgedessen stehen nachhaltige Wassernutzungspraktiken im Vordergrund. Sie wirken einer Wasserverschwendung entgegen und verbessern die Wasserqualität. Aus Unternehmenssicht ist ein Zugang zu den erneuerbaren Rohstoffen sowohl für den technologischen Fortschritt als auch für die Wertschöpfungskette des Unternehmens notwendig.
Net Zero eröffnet neue Wege für das Wirtschaftswachstum und schafft Arbeitsplätze
Net Zero steht nicht nur für das Verwirklichen von bestimmten Klimazielen, sondern auch für eine Verbesserung der Wirtschaftslage. Hinter den Nullemissionen steckt unterschätztes Potenzial für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Von diesen Chancen profitieren insbesondere aufstrebende Branchen. Sie investieren nicht nur in erneuerbare Energien, sondern in weitere naturbasierte Projekte: grüne Infrastrukturen sowie in die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung. Gerade die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen als auch die Schaffung einer grünen Infrastruktur bieten zahlreiche Chancen für neue Beschäftigungsverhältnisse und für Wirtschaftswachstum.
Die Umstellung auf Net Zero erfordert Änderungen bei den Finanzierungsstrukturen und der Kapitalallokation. Deshalb müssen Regierungen, Unternehmen und private Investoren in kohlenstoffarme Technologien investieren. Denn, wenn sie die Net-Zero-Ziele eiskalt ignorieren, stehen sie der Gefahr gegenüber, dass ihre Projekte weder unterstützt noch verwirklicht werden. Warum liegt in dieser Bedingung ein Vorteil für das Wirtschaftswachstum? Weil der Ausstieg aus kohlenstoffintensiven Aktivitäten die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen und Investitionen fördert.
Die weniger bekannten Vorteile, die für Unternehmen aus Net Zero resultieren
Zahlreiche Sektoren profitieren von einer Umstellung auf Net Zero. Doch für Unternehmen ergeben sich ebenso unterschätzte Net Zero Vorteile, auch wenn sie dafür zunächst hohe Investitionen – wie Technologieumstellungen – tätigen müssen. Dennoch fungiert Net Zero als Motivation für Investitionen, da es Investoren, die ökologische und soziale Unternehmensziele berücksichtigen, anzieht. Wer in Net Zero investiert, zeigt Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, poliert sein Unternehmensimage auf und hebt sich im positiven Sine von den Mitbewerbern ab.
Kostensenkung. Das ist für Unternehmen stets ein wichtiges Ziel, um den Gewinn zu maximieren. Der Gewinn ist das Ergebnis von Umsatz minus Kosten. Je niedriger die Kosten, desto höher ist der Gewinn. Oftmals sparen Unternehmen an der falschen Stelle und betrachten die Personalkosten als Dorn im Auge. Sie entlassen Mitarbeiter, um die Personalkosten zu senken. Infolgedessen leisten die weiteren Angestellten unbezahlte Mehrarbeit, die früher oder später in einem Burn-Out-Syndrom endet. Deshalb fungiert Net Zero als willkommene Alternative, um die Kosten zu senken. Wie hängt eine Kostensenkung in einem Unternehmen mit Net Zero zusammen? Betriebe, die den Nachhaltigkeitsaspekt in ihre Unternehmensaktivitäten integrieren, ändern ihren Energieverbrauch und die damit verbundenen emissionsverursachenden Aktivitäten. Ineffizienzen und Betriebskosten sinken. Daraus resultieren höhere Einnahmen und eine gestiegene Wettbewerbsfähigkeit.
Des Weiteren bindet Net Zero die Kunden ein. Schließlich werden sich Verbraucher über die Wahl und die damit verbundenen Auswirkungen ihrer Produkte immer bewusster. Sie sind bereit, für umweltfreundliche Alternativen einen Aufpreis zu bezahlen. Dieser Trend ist insbesondere bei Lebensmitteln, die aus einem biologischen Anbau stammen, zu beobachten. Deshalb demonstrieren Betriebe, die Klimaneutralität praktizieren ihr Engagement für Nachhaltigkeit. Sie binden Stammkunden und gewinnen neue Kunden, die ihre Werte teilen.
Für die Marken- und Wachstumsentwicklung stellt Net Zero ebenfalls eine positive Wahl dar. Nachhaltige Unternehmen weisen einen höheren Bekanntheitsgrad aus und fördern das Wachstum ihrer Marke. Auf dem Markt erfreuen sich nachhaltige Produkte einer steigenden Beliebtheit, was wiederum zu einem schnellen Unternehmenswachstum führt.
Das waren die Net Zero Vorteile. Sie verdeutlichen, weshalb es sich auszahlt, auf Netto-Null- Emissionen hinzuarbeiten. Doch die Frage, die in diesem Zusammenhang auftaucht, lautet: Welche Hürden und Herausforderungen existieren im Hinblick auf die Umsetzung von Net Zero? Denn in der Theorie hört sich vieles um einiges einfacher an als in der Praxis. Dass die Realität dann oft anders aussieht, spürt nicht nur ein frischgebackener Hochschulabsolvent, der hochmotiviert in das Arbeitsleben eintritt, um die Wirtschaft zu revolutionieren, sondern auch Unternehmen, die ambitionierte Ziele wie Net Zero verwirklichen möchten. Hürden existieren immer, wenn es um Umweltvorhaben geht.
Herausforderungen im Zusammenhang mit Net Zero
Net Zero funktioniert nicht einfach von heute auf morgen, denn es ist eine komplexe sowie vielschichtige Aufgabe, die transformative Veränderungen in zahlreichen sowie unterschiedlichen Wirtschaftssektoren voraussetzt.
Ganz oben auf der Liste der Net Zero Nachteile oder Herausforderungen steht die Umgestaltung des Energiesektors. Dieser Bereich verursacht die meisten Treibhausgasemissionen, weshalb er einer Veränderung bedarf. Um Netto-Null-Emissionen zu verwirklichen, ist eine Umgestaltung auf Solar-, Wind- und Wasserkraftenergie notwendig. Dieser Prozess ist nicht nur langwierig, sondern auch hochkomplex. Neben der Entwicklung von neuen Speichertechnologien spielen der Bau von neuen Netzen und der Energietransport eine wichtige Rolle.
Eine weitere harte Nuss, die im Hinblick auf die Verwirklichung von Net Zero zu knacken ist, liegt in der Schaffung von widerstandsfähigen Naturmärkten. Aufforstungs- sowie Wiederaufforstungsprojekte erfordern neben der Kohlenstoffbindung im Boden strenge und regelmäßige Kontrollen inklusive einer Aufsicht. Des Weiteren ist ein kontinuierliches Engagement der Interessengruppen notwendig.
Eine große und zugleich schwere, jedoch nicht unüberwindbare Hürde stellt die Einführung der Net Zero Technologien dar. Denn Net Zero basiert auf der Kohlenstoffabscheidung und –speicherung. Sie können die CO2-Emissionen direkt an der Entstehung einfangen und unterhalb der Erdoberfläche lagern, um sie dann für Industriezwecke zu nutzen. Die Herausforderung liegt hier weniger in der Technologie, sondern das Problem besteht darin, dass sie sich im Anfangsstadium befindet und mit hohen Investitionen verbunden ist. Langfristig sind die Net Zero Technologien jedoch vielversprechend.
Auch die Berücksichtigung der politischen und sozialen Gegebenheiten ist im Hinblick auf Net Zero eine echte Herausforderung. Der Übergang hat die sozialen und politischen Realitäten zu berücksichtigen, die die Weltwirtschaft beeinflussen. Umweltgerechtigkeit, Gleichheit oder Armut erfordern neben einem gründlichen Engagement, ebenso machbare Lösungen.
Fazit zum Net Zero Konzept
Angesichts der steigenden Klimaerwärmung, die zahlreiche Umweltprobleme schafft, fungiert das Net Zero Konzept sicherlich als ideale Methode, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Doch die Netto-Null-Emissionen stecken noch in der Entwicklung. Länder und Unternehmen müssen zahlreiche Hürden überwinden, um Net Zero erfolgreich in die Tat umzusetzen. Das Gute am Net Zero Konzept ist die Tatsache, dass es Ländern und Unternehmen die Scheuklappen abzieht. Endlich fangen sie an, vorausschauend zu handeln und dabei nicht nur die eigenen Länder, sondern sämtliche Kontinente in Betracht zu ziehen. Sie lösen sich vom lukrativen, kurzfristigen Gewinn und streben stattdessen nach einem verlockenden, langfristigen Gewinn.